Das Alte Aegypten
Dynastie. Sie besitzt gleich drei Grabkammern, üblich war nur eine unter dem Bau. Nach den Grabanlagen der 5. Dynastie (2494-2345) in Abusir, begann der Niedergang. Noch einmal, im 20. Jh. v. Chr., wurden vollständige Pyramidenbezirke erbaut, in der Zeit danach nur noch kleinere Exemplare aus Lehmziegeln, der Bau König Ahmoses in Abydos (16. Jh. v. Chr.) markierte das vorläufige Ende. Nur die schwarzen Pharaonen der 25. Dynastie (747-656) erneuerten noch einmal die Tradition.
Pyramiden in anderen Ländern
Pyramidenförmige Anlagen gibt es auch außerhalb Ägyptens, besonders in der Neuen Welt. Als Stufenpyramiden angelegt und von den ägyptischen Anlagen unbeeinflusst dienten sie jedoch wie ihre fernen Schwestern, die Zikkurats Mesopotamiens, als Tempel und wurden erst zu einer Zeit erbaut, als die letzte der ägyptischen Pyramiden schon tausend Jahre alt war. Von den kleineren Pyramiden in Europa fungieren die Cestius-Pyramide in Rom, die Karlsruher Pyramide oder die Pyramide im Park Fürst Pücklers in bewusster Nachahmung der ägyptischen Vorbilder wie diese als Grabmahl
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Zur Entstehung der Pyramiden sind keine Bildoder Textzeugnisse vorhanden. Daher existieren zahlreiche Vorstellungen vom Ablauf ihrer Errichtung. Bevor man mit den Bauarbeiten beginnen konnte, musste das Gelände eingeebnet werden. Dies erreichte man mit Wassergräben: Alles Gestein das über die Wasserlinie hinausragte, wurde abgetragen. Die Ausrichtung der Seiten erfolgte mit Hilfe astronomischer Kenntnisse. Sie zeigen exakt in die vier Himmelsrichtungen. Die Steinquader, aus denen die meisten der 100 ägyptischen Pyramiden bestehen – um Kosten zu sparen wurden später auch Lehmziegel verwendet –, wurden teilweise vor Ort gebrochen, teilweise per Schiff an die Baustelle gebracht. Wie sie dann an ihre Stelle im Bauwerk gelangten, ist umstritten, denkbar sind Hebel oder Rampen, der Flaschenzug war noch nicht erfunden. Am Ende stand die Glättung der Verkleidung und der Abbruch der Hilfskonstruktionen. Arbeitskräfte standen zumindest in den Zeiten der Nilschwelle ausreichend zur Verfügung, denn auf den Feldern war in dieser Zeit nichts zu tun. Daneben verfügte man über Baufachleute, die ganzjährig beschäftigt wurden. Sklaven kamen nicht zum Einsatz.
Gabriele Capodilista beschrieb die Pyramiden 1458 als „Getreidespeicher des Pharaos, die in viereckiger Form aus bloßem Stein gebaut sind, aber viel höher als ein normaler Turm“. Für ihren Erbauer hielt er den biblischen Josef, der damit die vorausgesagten sieben mageren Jahre überstehen wollte
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(c) Interfoto, München
Friedhof der 100 Generationen
Sakkara
Über Jahrhunderte, ja sogar Jahrtausende hinweg war Sakkara, die Totenstadt von Memphis, eine der wichtigsten Nekropolen Ägyptens. Schon von der 1. Dynastie (3100-2890 v. Chr.) wurde sie genutzt und selbst aus christlicher Zeit (395-540 n. Chr.) sind dort noch Grabmäler zu finden.
Eine Stadt der Toten
Über die Totenstadt, etwa 30 km südlich von Kairo gelegen, herrschte der Gott Sokar, dessen Name im Ortsnamen fortlebt. Sie erstreckt sich etwa 7 km entlang der Libyschen Wüste, an ihrer breitesten Stelle misst sie etwa 1,5 km. Sakkara beherbergt alle Arten von Gräbern, Mastabas, Pyramiden, Schachtgräber und Galeriegräber, Gräber für Könige, Beamte, Bürger, aber auch für Tiere. Der Schwerpunkt liegt jedoch eindeutig auf den Grabanlagen des Alten Reichs mit der Stufenpyramide König Djosers als monumentalem Mittelpunkt. In dem sie umgebenden, von einer Umfassungsmauer begrenzten Grabbezirk wurden mehr als 40 000 Steingefäße entdeckt, die wohl aus älteren Gräbern stammen und hierher verbracht wurden. Auch sein Totentempel mit einer kleinen Statuenkammer, dem Serdab, befand sich hier. In ihr saß der König in Form einer Statue aus Kalkstein und konnte durch zwei gegenüberliegende Löcher zum Himmel blicken. Um diesen Komplex herum verteilt erheben sich weitere Pyramiden von Königen der 3., 5. und 6. Dynastie. In ihrem Umfeld gruppieren sich die Mastabas der memphitischen Oberschicht. Darunter sind so bedeutende wie das besonders schön dekorierte des Oberhoffriseurs Ti, das 32 reich ausgestattete Räume umfassende des Wesirs Mereruka oder das des Ptahhotep, des Verfassers einer berühmten Weisheitslehre. Mit dem Mittleren Reich endete die Zeit Sakkaras als Stätte von Königsgräbern, nun waren andere Orte gefragt. Doch Memphis blieb der eigentliche Regierungssitz und die Totenstadt am Nil sein
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