Das Alte Aegypten
Verstorbenen integriert waren. Sie gehören zu den besten Beispielen antiker Malerei.
Mit dem Wurfholz in der Linken macht sich Nebamun, begleitet von Faru und Tochter sowie seiner Hauskatze, auf die Jagd nach Vögeln. Grabmalerei in Theben-West, um 1350 v. Chr
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(c) dpa/picture alliance, Frankfurt am Main
Land des Goldes
Nubien
„Ich kehrte zurück mit 300 Eseln, beladen mit Weihrauch, Ebenholz, Ölen, Leopardenfellen, Elfenbein, Wurfhölzern und vielen guten Dingen“, so berichtet der Leiter einer Expedition in das südliche Nachbarland Ägyptens zur Zeit der 6. Dynastie in seiner Grabinschrift. Bei dieser Aufzählung fehlt ein entscheidender Rohstoff, der das Land, das die Ägypter Ta-seti nannten, unwiderstehlich machte – das Gold.
Der Königssohn von Kusch
Gelegen zwischen dem 1. Katarakt bei Elephantine und dem 4. Katarakt des Nils bei Napata, war auch Nubien, dessen Gebiet heute zum Sudan gehört, eine Flussoase, allerdings mit einem extremeren Klima als der nördliche Nachbar. Sein Hauptverkehrsweg, der Mittlere Nil, machte den „Korridor nach Afrika“ schon in alter Zeit zum Bindeglied zwischen Mittelmeerraum und dem Zentrum des schwarzen Kontinents. Die militärische Überlegenheit Ägyptens verleitete deren Herrscher während der 12. Dynastie dazu, die Grenzen bis zum 2. Katarakt vorzuschieben und ganz Unternubien ihrem Reich einzuverleiben. Sie ließen eine Reihe Festungen bauen, die auch als Lager genutzt werden konnten. Außerdem errichteten sie am 2. Katarakt eine Gleitbahn, über die die Schiffe gezogen wurden, um die Stromschnellen zu umgehen. Dann beuteten sie das Land aus, exportierten Gold, Elfenbein, Ebenholz, Edelsteine, Tiere und Sklaven. Die politischen Wirren im Ägypten der Zweiten Zwischenzeit (1650-1550) konnten einheimische Kulturen nur kurz für sich nutzen, bevor ihr sich von Obernubien ausbreitendes Reich, das die Ägypter Kusch nannten, von den Pharaonen der 18. Dynastie wieder zerschlagen wurde. Ganz Nubien wurde nun zur Kolonie, ein sogenannter „Königssohn von Kusch“ verwaltete die nun als Wawat (Unternubien) und Kusch (Obernubien) eingegliederten Provinzen für den Pharao. Der Lohn: 304 kg Gold alleine in einem Jahr aus Wawat zur Zeit Thutmosis’ III. (1479-1425).
Elephantine
Abu, „Elefantenland“, nannten die Ägypter die Insel, die bei Assuan den Schiffsverkehr auf dem Nil an der Grenze zu Nubien kontrollierte. Hier am 1. Katarakt des Stromes siedelten seit etwa 3500 v. Chr. Menschen. Ihre Sakralbauten konzentrierten sich auf die Südspitze der etwa 1,5 km langen und maximal 500 m breiten Insel. Dort befanden sich auch die Heiligtümer des widderköpfigen Schöpfergottes Chnum, dem Hauptgott der ganzen Gegend, und der Satet, seiner Gemahlin, der „Herrin über Elephantine“. Am Ostufer des mit Uferbefestigungen aus griechisch-römischer Zeit geschützten Eilands hat sich ein Nilometer, eine zum Fluss führende Treppe, an der der Nilstand abgelesen werden konnte, erhalten
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Ägypten wird Provinz
Über 400 Jahre und zahlreiche Aufstände der unterdrückten Nubier später wiederholte sich die Geschichte: Erneut war die ägyptische Zentralgewalt, von innenpolitischen Auseinandersetzungen geschüttelt, so schwach, dass sie die Formierung eines neuen Großreiches im Süden nicht verhindern konnte. Seit dem 10. Jh. v. Chr. hatte es sich über ganz Nubien ausgedehnt, sein Einflussbereich reichte im Norden bis Theben. Es war nur noch ein Frage der Zeit, bis sich die „schwarzen Pharaonen“ (25. Dynastie, 747-656) ganz Ägypten unterwarfen. Wie ihre Vorgänger ließen sie sich in Pyramiden bestatten, die sie jedoch nicht in ihrer Kolonie, sondern in der Umgebung von Napata, am 4. Nilkatarakt, erbauen ließen. Auch als die kuschitische Dynastie 90 Jahre später von den nun aus Assyrien stammenden neuen Herrschern verdrängt wurde, hielten die Könige Nubiens an dieser Tradition fest. Sie blieben von nun an von Ägypten unabhängig.
Im Grab von Rechmire, Wesir unter Thutmosis III. und Amenophis II., sind die Tribute ferner Länder dargestellt. Über den Syrern, die mit Pferd und Panther gezeigt werden, sind Nubier in Begleitung verschiedener Tiere dargestellt. Sie bringen Elfenbein, Tierfelle und Gold
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(c) akg, Berlin
Herrscher der Fremdländer
Die Zweite Zwischenzeit (1650-1550 v. Chr.)
Die auf das Mittlere Reich folgenden 100 Jahre (1650-1550) bestimmten Könige, die aus Vorderasien nach Ägypten kamen und von den Einheimischen Hyksos,
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