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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Vogt
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lassen. Weitere Morde führten dazu, dass 80 v. Chr. nur noch ein unehelicher Sohn als Pharao zur Verfügung stand, Ptolemaios XII. Neos Dionysos (80-51). Er bestimmte seine beiden Kinder, den zehnjährigen Ptolemaios XIII. (51-47) und die 18-jährige Kleopatra VII. Philopator (51-30) zu Nachfolgern. Eine Doppelbesetzung, wie sie Rom von nun an vorschrieb. Die auch durch die Ehe verbundenen Geschwister begannen nun einen Kampf um die Macht, den Kleopatra mit Hilfe Roms in Gestalt Julius Caesars gewann. Als letzter Pharao in einer mehr als 3000-jährigen Geschichte bestieg nun beider Sohn, Caesarion, als Ptolemaios XV. (44-30) neben seiner Mutter den Thron. Doch da war Caesar in Rom bereits einem Mordanschlag erlegen. Nun setzte die schöne Pharaonin auf Marcus Antonius, einen der beiden Erben Caesars. Von Rom zum Staatsfeind erklärt verlor er 31 v. Chr. die entscheidende Seeschlacht bei Actium gegen seinen Rivalen, den späteren Kaiser Augustus. Mit dem Selbstmord der Königin und der Hinrichtung ihres Sohnes fand die Geschichte des Pharaonenreichs als selbstständiges Staatswesen ihr Ende. Ägypten war nun römische Provinz.

Ptolemaios I., der in alter Tradition den Thronnamen „Erwählter des Re, Geliebter des Amun“ annahm, erhielt den Beinamen Soter, „der Retter“. Tatsächlich „errettete“ der gebildete König Ägypten aus der Abhängigkeit und machte es wieder zu einem selbstständigen Territorialstaat
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    (c) akg, Berlin

Die Goldene Stadt
Alexandria
    Alexandria, die auf einer schmalen Halbinsel im westlichen Nildelta am Mittelmeer gelegene Stadt, war nur einer von etwa 60 gleichnamigen Orten, die Alexander der Große (332323) während seiner Eroberungszüge gründete. Mit der Planung der seit 331 v. Chr. am Ort einer alten Siedlung entstandenen Stadt beauftragte er den Architekten Deinokrates. Gesehen hat er sie nie. Erst als Toter kehrte er 321 v. Chr. in die im Aufbau befindliche Metropole zurück und wurde in einem Mausoleum beigesetzt. Einst ein beliebter Wallfahrtsort für römische Herrscher, Caesar, Augustus und Caracalla sollen es besucht haben, ging das Wissen über seine Lage über die Jahrhunderte verloren.
Das Wissen der Welt
    Unter den Ptolemäern, die anfangs noch als Statthalter für Alexanders schwachsinnigen Bruder Philipp III. (323-317) und seinen nachgeborenen Sohn Alexander IV. (317-305) herrschten, löste Alexandria um 320 v. Chr. Memphis als Hauptstadt Ägyptens ab. Sie förderten Kunst und Wissenschaften und machten die kosmopolitische Stadt am Meer, die man bald „Die Goldene“ nannte, zum Zentrum der hellenistischen Welt. Ptolemaios I. (305285) gründete das Museion, an dem wie der Mathematiker Euklid viele der größten Gelehrten ihrer Zeit forschten und lehrten – ein Vorgänger unserer Universitäten. Ihnen stand eine Bibliothek zur Verfügung, die auf 700000 Papyrusrollen das Wissen der Welt umfasst haben soll. Beide Einrichtungen konnten bisher ebenso wenig lokalisiert werden wie das Mausoleum der ptolemäischen Könige in Alexandrias Prunknekropole Sema. Von dem wichtigsten der 2300 Heiligtümer der Stadt, dem Serapeion, der Verehrungsstätte des griechisch-ägyptischen Gottes Serapis (siehe S. 134), blieben Ruinen.
    Der Leuchtturm Pharos
    Die flache, wenig markierte Küste bei Alexandria erschwerte den Seeleuten die Orientierung. So entstand die Idee, ein hohes Gebäude als Wegweiser zu errichten, den ersten Leuchtturm. Er trug den Namen der Insel, auf dem er stand: Pharos. Das jüngste Bauwerk auf der Liste der sieben Weltwunder wurde erst im 14. Jh. durch ein Erdbeben zerstört – nur die Pyramiden überdauerten ihn. Am Anfang des 3. Jh. v. Chr. erbaut, gilt er mit seiner Höhe von etwa 120 m als erster echter Turmbau der Geschichte. Sein mit Öl oder Dung gespeistes Feuer strahlte nachts 30 bis 60 km weit
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Metropole der Antike
    Deinokrates hatte die Stadt nach dem Muster anderer griechischer Städte mit Straßen im Schachbrettmuster geplant. Schnurgerade, 30 Meter breite Prachtboulevards durchquerten die Metropole, gesäumt von Gebäuden, die ausnahmslos aus Stein errichtet waren. Ihre fünf Stadtbezirke, deren größter und prachtvollster das Brucheion, das Königsviertel, war, wurde von einer Stadtmauer umgeben. Wie viele Menschen dort lebten wissen wir nicht, Schätzungen sprechen von 500 000 bis zu einer Million – Alexandria galt als die größte Stadt der Welt, erst nach der Zeitenwende wurde sie von Rom überflügelt. Zur Versorgung ihrer Bewohner mit

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