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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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bewachen.«
    »Wozu die Mühe?«, fragte Mason. »Er kann doch niemanden davon abhalten, das Gebäude zu betreten.«
    »Sie wären überrascht, wenn Sie wüssten, was er alles kann«, erwiderte Omar.
    »Ich meinte ja nur, es würde zu viel Aufmerksamkeit erregen.«
    »Ja, genau«, sagte Omar lächelnd.
    »Ah!«, machte Mason zustimmend. »Ich verstehe! Dadurch entsteht so viel Aufruhr, dass wir vorgewarnt werden und durch einen anderen Ausgang verschwinden können.«
    »In Ordnung«, sagte Lara. »Wenn wir Kampfgeräusche hören, suchen wir uns einen anderen Weg aus dem Museum.«
    »Und für den Fall, dass sie drinnen auf uns warten«, ergänzte Mason, »ich trage eine Waffe in meinem Schulterhalfter, und ich bin sicher, dass du deine Pistolen unter diesem Aufzug hast. Aber ich bezweifle, dass sie uns hier angreifen werden. Sie müssen doch so schlau sein, um zu wissen, dass wir das Amulett nicht haben, wenn wir hier Recherchen über Gordon und den Mahdi anstellen. Warum sollten sie die Dinge also überstürzen, wenn wir sie vielleicht doch noch zu ihm führen?«
    »Diese Logik mag auf die Mahdisten zutreffen«, sagte Lara, »aber nicht auf die Lautlosen.«
    »Die was?«, fragte Mason.
    Lara klärte ihn auf, während sie die Stufen zum Haupteingang des Museums hinaufstiegen. Omar, Mason und Lara gingen hinein, Hassam blieb zurück.
    »Na denn«, sagte Lara. »Sollen wir uns trennen oder wollen wir es zusammen versuchen?«
    »Zusammen«, sagte Omar, bevor Mason antworten konnte. »Wenn Sie sich trennen, kann ich nicht auf Sie beide Acht geben.«
    »Kümmern Sie sich um Lara«, sagte Mason. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Wenn Sie darauf bestehen«, sagte Omar. »Wir treffen uns in zwei Stunden hier wieder.«
    Mason zog in Richtung der Stirnseite des Museums davon, und Lara wandte sich an Omar.
    »Sie haben ihm ja furchtbar schnell zugestimmt«, sagte sie. »Ich dachte, Sie wollten uns beide im Auge behalten.«
    »Das war nur um der Höflichkeit willen«, erwiderte Omar. » Sie sind diejenige, auf die wir zählen, deshalb sind Sie auch diejenige, auf die ich aufpassen werde.«
    »Na schön«, sagte sie. »Es ist zu heiß zum Streiten. Ich brauche erst mal ein Museumsverzeichnis, um herauszufinden, was es hier über Gordon und den Mahdi gibt, und wenn es möglich ist, würde ich gern einen Blick auf eine Karte von Khartoum werfen, die zeigt, wie die Stadt 1885 aussah.«
    Bald darauf fand sie sich im Gordon-Saal wieder, der mit Fotos des Mannes gefüllt war sowie mit Medaillen, mit denen er in China und im Sudan ausgezeichnet worden war. Ferner gab es eine Proklamation, die er Jahre vor der Belagerung unterzeichnet hatte und in der er die Sklaverei im Sudan aufhob, ein Porträtgemälde, das in seinem Haus in England entstanden war, ein Jahr, bevor er den Auftrag erhalten hatte, Khartoum zu verteidigen, und drei Originalmanuskripte religiöser Monografien, die er verfasst hatte. Sein Schwert und seine Pistolen waren in Glasvitrinen ausgestellt, ebenso wie drei seiner Uniformen. Es gab sogar einen Schaukasten, der den Sattel enthielt, den er benutzt, hatte, als er die Schlacht von Omdurman führte, und in einem anderen war das Teleskop zu sehen, durch das er während der Belagerung die Streitkräfte des Mahdis auf der anderen Seite des Flusses beobachtet hatte.
    Vom Mahdi gab es keine Fotos, aber immerhin einen mit Juwelen besetzten Dolch, der ihm angeblich gehört hatte, sowie zwei Briefe, die er an seine Generäle schrieb.
    Lara besah sich die Fotografien und Ausstellungsstücke. »Ein ziemlicher Kerl, dieser Gordon. Es ist einfach erstaunlich, dass er ohne Armee so lange aushalten konnte, ohne Artillerie, kaum Lebensmittel …«
    »Er hatte seinen Gott«, antwortete Omar. »Und man sagt, sein Glaube sei so stark gewesen wie der des Mahdis.«
    »Es hat ihn sicher auch beruhigt zu wissen, dass jeden Augenblick eine Verstärkungskolonne eintreffen würde«, sagte Lara. »Die Kolonne kam zwei Tage nach dem Fall von Khartoum, und Lord Kitchener schaffte es erst nach zwölf Jahren, die Stadt wieder einzunehmen.« Sie schwieg kurz. »Das wusste Gordon natürlich nicht. Seine Informationen besagten, dass er nur noch ein paar Tage oder Wochen aushalten müsse, bis die Kolonne einträfe. Er mag zwar verloren haben, aber es war ein wirklich bemerkenswertes Stück Soldatentum.«
    »Er war ein bemerkenswerter Mann. Das waren sie beide. Und sie waren beide sicher, Allahs Segen zu haben.«
    Lara seufzte. »Nun, ich sehe mal

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