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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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helfen, aber was kann ein alternder Safariführer schon tun?«
    »Na ja«, meinte Lara, »wenn wir uns jemals auf die Suche nach Salomons Schatz machen und ihn tatsächlich finden, kannst du deinen Anteil ja hier einsetzen.«
    »Ich schätze, ich könnte etwas Schlechteres damit anfangen«, stimmte er zu.
    Oliver bog auf die Harry Thuku Road ab und hielt einen Augenblick später vor dem ehrwürdigen Norfolk an. Er öffnete die Tür für Lara, dann gab er einem Angestellten ein Trinkgeld, um den Wagen zu parken.
    »Sie müssten ein Zimmer für mich reserviert haben«, sagte Lara, als sie an die Rezeption traten. »Mein Name ist …«
    »Ich erinnere mich noch an Sie, von Ihrem letzten Besuch, Memsaab Croft«, sagte der Portier. »Und wir haben ein Cottage für Sie, kein Zimmer.« Er hielt kurz inne. »Mit zwei Schlafzimmern, wie von Mister Oliver gewünscht.«
    Sie sah Oliver überrascht an.
    »Ich wusste nicht, worum es ging«, sagte er. »Aber ich wusste, dass du nicht für eine Safari herkommen würdest. Ich wohne in den Ngong Hills, etwa zehn Meilen von hier. Wenn du dringend Hilfe brauchst, dann kann ich nicht erst von dort hierher fahren.«
    »Das war sehr umsichtig«, sagte sie. »Ich übernehme die Kosten für dich.«
    »Zu spät«, erwiderte er mit einem Grinsen. »Ich habe bereits für drei Nächte im Voraus bezahlt.«
    »Tja, was soll man da als Frau sagen?«, meinte Lara. »Du hast gewonnen.«
    Ein Gepäckträger wollte ihr die Tasche abnehmen.
    »Ich trage sie selbst«, sagte sie.
    »Aber …«, setzte der Mann an.
    »Sie bekommen Ihr Trinkgeld trotzdem«, sagte Oliver auf Suaheli. »Aber die Dame trägt ihre Tasche immer selbst.«
    Der Mann schaute sie beide an, als seien sie verrückt, aber letztlich zuckte er die Achseln und führte sie über einen Hof, an einem Aviarium vorbei und zu ihrem Cottage.
    »Haus Nummer fünf«, sagte er. »Man nennt es das Writers’ Cottage. Viele berühmte Schriftsteller haben hier schon gewohnt – Ernest Hemingway, Robert Ruark, Daniel Mannix …«
    »Sehr schön«, sagte Lara, bevor er seine Aufzählung von Autoren fortsetzen konnte.
    Er öffnete die Tür, ließ sie eintreten, wieselte hin und her, zeigte ihnen die Lichtschalter und Ventilatoren, bis Oliver ihm sein Trinkgeld gab, dann zog er sich zurück.
    »Wie schön es ist, wieder hier zu sein!«, sagte Lara und ließ sich in einen übergroßen Sessel fallen. »Ein ereignisloser Flug, ein hervorragendes Essen, und jetzt bin ich im Norfolk. So sicher habe ich mich seit langem nicht mehr gefühlt.«
    »Du bist nicht so sicher«, sagte Oliver.
    »Wovon redest du, Malcolm?«, fragte Lara. »Das ist das Norfolk! Ich weiß nicht, wie es mit Schriftstellern steht, aber hier beherbergt man seit Teddy Roosevelts Zeiten amerikanische Präsidenten und Angehörige des englischen Königshauses. Wo könnten wir mehr Sicherheit finden?«
    »Ich nehme an, du wusstest nicht, dass der vordere Teil dieses Hotels Silvester 1981 von der Bombe eines Fanatikers in die Luft gejagt wurde«, sagte Oliver. »Man hat es im ursprünglichen Stil wieder aufgebaut, aber es ist alles andere als angriffssicher. Ehrlich gesagt fühle ich mich hier sogar etwas unbehaglich, da du dich unter deinem richtigen Namen eingetragen hast. Inzwischen wissen die bösen Buben bestimmt, wo du bist.«
    »Ich habe es dir doch schon gesagt: Die bösen Buben werden mich in Ruhe lassen, bis ich das Amulett gefunden habe. Es sind die Guten, die darauf aus sind, mich umzubringen.«
    »Das ist meine Lara«, sagte er. »Ich habe mein Leben lang nur wütende Elefanten, Menschen fressende Löwen und so weiter gejagt. Du bist diejenige, die das aufregende Dasein führt.«
    »Im Moment wäre mir etwas weniger Aufregung ganz lieb.«
    »Nun, mit etwas Glück hast du drei Tage zum Ausruhen und Entspannen, bevor du auf die Seychellen fliegst.«
     »Das hoffe ich jedenfalls«, sagte sie.
    Noch eine Stunde lang unterhielten sie sich über alte Zeiten, dann gingen sie miteinander hinüber zum Geschenkladen, um einige Toilettenartikel zu kaufen, die sie dringend brauchten.
    Als sie zu ihrem Cottage zurückkamen, fand Lara auf dem Bett einen Bademantel vor, den das Hotel zur Verfügung stellte, dann brachte sie die Zahnpasta und Zahnbürsten, die sie gerade gekauft hatten, ins Bad.
    »Meine ist die blaue«, sagte sie. »Du kannst die rote haben.«
    »Wie du willst«, erwiderte Oliver von nebenan.
    Sie legte die Zahnbürsten ins Arzneischränkchen, wusch sich Gesicht und Hände,

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