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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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und ehe er sich wieder fangen konnte, hatte sie sich auf ihn gestürzt, drosch mit den Fäusten auf ihn ein und schaltete ihn schließlich mit einem Karatehieb in den Nacken aus. Wie ein Stein fiel er zu Boden.
    Sie kniete neben ihm, durchsuchte seine Taschen nach etwas, das ihr verriet, auf welcher Seite er stand …
    … als die Tür wieder aufging und der Mann, der sie hergeführt hatte, einen Schritt hereinkam, in der Hand eine Pistole.
    »Du bist wirklich so schwer zu töten, wie man sagt«, ließ er sie wissen. »Zu schade, dass für den Mann, der es vollbringt, keine Belohnung ausgeschrieben ist.«
    »Das wäre eine Belohnung, die du ohnehin nicht einstreichen würdest«, sagte sie, während sie das Skalpell von Isis aus ihrem Stiefel zog und noch in derselben Bewegung in die Richtung des Mannes schleuderte. Die Klinge bohrte sich in seinen Hals. Für einen Augenblick huschte ein Ausdruck vollkommener Überraschung über sein Gesicht, als könne er nicht fassen, was passiert war. Dann ließ er seine Waffe fallen und stürzte tot zu Boden.
    Sie zog das Messer aus der Wunde, wischte es an der Uniform des Toten sauber und steckte es wieder in ihren Stiefel. Sie wollte die Männer und das Büro durchsuchen, aber draußen wurden die Passagiere des Fluges nach Nairobi aufgefordert, an Bord zu gehen, und diesen Flug wollte sie nicht verpassen.
    Sie überzeugte sich davon, dass niemand in der Nähe war, trat hinaus, schloss die Tür hinter sich und ging hinüber in den Boarding-Bereich. Dann wurde sie an Bord der aufpolierten DC-3 geschoben, und weniger als eine Stunde später flog sie in Richtung Kenia. Als sie sich zurücklehnte und zum ersten Mal seit Tagen entspannte, beschloss sie, ein Nickerchen zu machen, bis das Flugzeug in Nairobi landete. Aber je mehr sie es versuchte, desto unruhiger wurde sie.
    Was ist denn los mit mir?, fragte sie sich. Ich weiß, wo das Amulett ist. Ich habe das Rätsel gelöst, an dem sich über hundert Jahre lang jeder die Zähne ausgebissen hat. Nicht mehr lange, und die Welt wird vor den Mahdisten sicher sein. Warum also habe ich das Gefühl, etwas Wichtiges zu übersehen?
    Sie versuchte sich zu konzentrieren, aber es war sinnlos. Sie hatte absolut keine Ahnung, worauf sie sich zu konzentrieren versuchte.
    Aber jedes Mal, wenn sie einzunicken begann, wurde sie von der Gewissheit, dass es noch einen Teil des Rätsels zu lösen galt, vielleicht den wichtigsten Teil überhaupt, wieder wachgerüttelt. Sie fragte sich noch immer, was es wohl sein mochte, als das Flugzeug auf dem Jomo Kenyatta Airport von Nairobi aufsetzte.
     
     
     
    TEIL 3
    Kenia
     
    25
     
    Niemand erwartete Lara im Terminal, als sie aus dem Flugzeug gestiegen war. Sie zeigte dem Beamten der Einwanderungsbehörde ihren Pass, dann ging sie zur Gepäckausgabe. Sie rechnete fast damit, ihre Ledertasche nicht vorzufinden, aber sie war da und wartete auf sie.
    Sie hielt nach Malcolm Oliver Ausschau, sah ihn nirgends und entschied sich schließlich, ein Taxi zum Norfolk Hotel zu nehmen. Als sie durch die Tür trat, die von der Gepäckausgabe zum Eingang des Flughafengebäudes führte, kam ihr ein braungebrannter, weißhaariger Mann in Kakihemd und -shorts entgegen und umarmte sie.
    »Willkommen!«, sagte Malcolm Oliver. »Es ist einige Zeit her.«
    »Ich freue mich, dich zu sehen«, erwiderte Lara. »Ich hatte dich schon am Gate erwartet.«
    »Auslandsflug«, sagte er. »Da darf man die Passagiere erst in Empfang nehmen, wenn sie Einwanderungsbehörde und Zollabfertigung hinter sich haben.«
    »Natürlich«, sagte sie. »Ich vergaß. Mir geht in letzter Zeit eine Menge im Kopf herum.«
    »Na, dann komm mal mit, du kannst mir beim Abendessen davon erzählen.« Er sah sie an und runzelte die Stirn. »Du hast abgenommen.«
    »Ein bisschen«, bestätigte sie.
    »Die Nachricht, die ich erhielt, war ziemlich geheimnisvoll«, sagte Oliver, während er sie zu seinem Wagen führte. »Irgendein Araber rief mich an, erzählte mir, dass er Omars Onkel sei – als ob ich wissen müsste, wer Omar ist –, dass dein Leben in Gefahr sei und ich dich hier abholen solle. Dann schaute ich nach und fand dein Telex, das weit weniger melodramatisch war, aber andererseits bist du noch nie so kurzfristig hierher gekommen. Was ist denn los?«
    »Lass uns im Wagen oder beim Abendessen darüber reden«, sagte Lara. »Ich möchte nicht, dass jemand mithört.«
    »Wie du meinst.«
    Sie erreichten seinen grünen Landrover, und Oliver hielt Lara die

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