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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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immer weiter. Ich stolperte ein oder zweimal über irgendetwas auf dem staubigen Boden. Ich hatte keine Zeit nachzusehen, was es war. Ein Stein oder irgendein alter sicherlich unbedeutender Gegenstand. Keira preschte gerade um eine Kurve, als sie abrupt zum Stehen kam. Vor ihr war eine solide Wand. Zum Glück waren wir in Furn in der gleichen Situation gewesen. Wir fingen sofort an, die Wand nach dem versteckten Mechanismus abzusuchen. Immer wieder hielt zumindest ich inne und horchte in die Dunkelheit hinter uns. Noch war keiner auf der Treppe oder im Tunnel. Ich erschrak noch mehr, als ich feststellte, dass nur noch eine Seelenenergie gegen die Wand eindrosch.
    »Sie holen mehr Jäger.«
    Das war die einzige logische Erklärung für das Verschwinden des zweiten Jägers. Das oder er suchte einen zweiten Eingang, aber das hielt ich für unwahrscheinlich. Keira reagiert nicht, sondern suchte weiter die Wand ab. Ihr Gesicht war eine unzerstörbare Maske der Konzentration.
    »Hier!«
    Ihre Hand war in der Öffnung verschwunden. Schnell trat sie zur Seite und machte mir Platz. Ich schaffte es dieses Mal schneller, den Ring in seine Vorrichtung zu platzieren. Es klickte zwar, aber ansonsten geschah nichts.
    »Was ist los?!«
    Jetzt klang Keiras Stimme nicht mehr so fest. Ich überlegte schnell. Warum funktionierte es nicht? Ich drehte den Ring erneut. Zog ihn wieder heraus und versuchte es noch einmal. Wieder erklang das Klicken, aber die Wand blieb, wo sie war, und war so undurchdringlich wie zuvor. Ich sah mit Angst in Keiras Gesicht. Waren wir etwa in diesem Tunnel gefangen? Vor uns eine Wand und hinter uns, der sichere Tod? Ich zwang mich selbst tief durchzuatmen. Es musste eine Lösung geben. Eine Erklärung, warum die Wand noch war, wo sie war. Ich sah wieder Keira an. Meine beste Freundin und meine Schützerin. Eine Schützerin wie andere ihrer Familie zuvor. Jeder von ihnen hatte einen aus meiner Familie beschützt und war ihm nicht von der Seite gewichen. Der Orden von Alverra und der Orden der Kanterra waren eine Einheit. Der eine existierte nicht ohne den andern Orden.
    »Keira! Dein Ring!«
    Es war mir wie Schuppen von den Augen gefallen.
    »Irgendwo muss eine Vertiefung für deinen Ring sein. Es funktioniert nur zusammen.«
    Sofort suchte sie ihre Seite der Wand ab. Oder sie tastete sie eher ab. Als sie nach vorne kippte, weil ihre Hand in einem Loch verschwand, wusste ich, dass sie es gefunden hatte. Schnell zog auch sie ihren Ring aus und ließ ihn in die Vertiefung einrasten. Das zweite Klicken war wie eine lang erwartete Erlösung. Mit einem Knarren und einer kleinen Staubwolke verschob sich die Wand. Wir stürzten hindurch. Der Mechanismus zum Schließen war auf dieser Seite gut sichtbar. Innerhalb von Sekunden hatten wir ihn ausgelöst. Ich sackte gegen die Wand und ließ mich an ihr herunter gleiten.
    Vorerst trennten uns zwei Barrieren von den Jägern. Sie hatten es immer noch nicht geschafft, das Bücherregal zu überwinden, wie ich erleichtert feststellte. Keira rutschte ebenfalls an der Wand hinab und schnappte angestrengt nach Luft. Ihre Seelenenergie pulsierte genauso wild und unaufhaltsam wie meine. Ich schnaufte unüberhörbar.
    »Bist du in Ordnung?«, fragte Keira mühsam. Sie hörte sich an als wäre sie gerade mehrere Kilometer gerannt und so sah auch ihr Gesicht aus. Im Gegensatz zu mir hatte Keira ja keine Probleme rot anzulaufen. Ich schluckte und nickte. Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen. So verharrte ich mehrere Minuten und atmete ruhig und regelmäßig. Als ich das Gefühl hatte, einigermaßen aufnahmefähig zu sein machte ich die Augen wieder auf. Jetzt erst betrachtete ich den Raum, in den wir geflüchtet waren.
    Es war mehr eine Halle als ein Raum. Sie maß mindestens acht Mal acht Meter. Das war noch nicht alles. Der Halle schloss sich ein weiterer normal großer Raum an. Ich konnte von hier aus schon sehen, dass dort ein Bett stand. Mein Interesse galt allerdings dem Raum, indem wir uns befanden. Ich verließ die Seelensicht, damit ich wieder klar sehen konnte. In der Mitte stand ein großer runder Tisch. Um ihn herum schlängelten sich einige Reihen an Bücherregalen. Aber nicht ihnen galt meine Aufmerksamkeit. Auf dem Tisch stand ein winziges Podest. Darauf wiederum eine hölzerne Schatulle. Sie war länglich und sehr schmal. Ich war mir sicher, dass genau diese Schatulle es war, für die wir hergekommen waren. Auch wenn meine Knie noch zitterten und meine Beine

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