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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Ich wusste nicht, ob aus Erleichterung, dass sie lebte oder aus Verzweiflung über unserer Lage. Immer wieder strich ich ihr durchs Haar und sagte leere Worte. So sinnlose Floskeln wie: Alles wird wieder gut. Wir schaffen das schon. Dir geht’s bestimmt bald besser… Etwas Derartiges. Nichts davon schien wirklich in greifbarer Nähe. Ich wusste nicht, wie lange die Explosion her war. Also wusste ich auch nicht, wie lange Keira schon bewusstlos hier lag. Ich wusste auch nicht ob es Tag oder Nacht war. Ich wusste nur, dass ich in schlechter Verfassung war und Keira offensichtlich in noch schlechterer.
    Unzählige Male hatte ich angefangen zu weinen, solange bis nicht mehr eine Träne in mir war. Die Wunde an meinem Kopf blutete schwächer, aber sie blutete noch. Ich war mir nicht sicher, wie lange ich das noch aushalten würde, bevor ich wegen des hohen Blutverlusts ohnmächtig wurde. Es mussten inzwischen Stunden vergangen sein. In denen weder ich noch Keira sich gerührt hatte. Ich bildete mir ein, dass das Licht aus dem kleinen Fenster heller wurde. Aber vielleicht wurde ich auch nur verrückt. Mein Kopf tat mit jeder Stunde mehr weh. Ich musste irgendwann aus Erschöpfung eingeschlafen sein, denn ich schreckte urplötzlich auf, als ich eine leichte Bewegung spürte. Der Raum war erhellt, also war ich nicht verrückt geworden. Es war Tag. Was für einer, wusste ich wiederum nicht.
    »Keira?!«, ich sah mit dem vor Angst schmerzenden Knoten in der Brust auf Keira herunter. Ihre Augenlieder flackerten und dann sahen ihre braun-grünen Augen diffus zu mir auf.
    »Janlan?«
    Ihre Stimme war so leise und brüchig, dass ich mich zu ihr herunter beugen musste, um sie zu verstehen. Ein winziger Stein fiel mir bei dem Klang ihrer Stimme vom Herzen. Immerhin lag sie nicht im Koma. Was wohl das einzige Positive an diesem Schlamassel war.
    »Keira, bin ich froh! Hast du große Schmerzen?«
    Sie schüttelte den Kopf, wobei ihr schmerzverzerrtes Gesicht ihre Bemühungen gleich wieder zunichte machten. Zum Glück konnte ich langsam etwas sehen. Bei Keiras Anblick war die Formulierung mit dem Glück völlig falsch. Sie sah erschreckend aus. Von Glück konnte da also keine Rede sein. Ihr Gesicht war blutverkrustet. Sie musste auch eine Kopfverletzung haben, auch wenn ihre nicht so schlimm sein konnte wie meine. Ihre blutete wenigstens nicht mehr. Ihr Bein war merkwürdig angewinkelt. Es war ganz eindeutig gebrochen. Ihre Jeans war an unzähligen Stellen zerrissen und blutgetränkt. Ihr T-Shirt sah ganz ähnlich aus. Als sie sich ebenfalls aufsetzen wollte, versuchte ich sie davon abzuhalten.
    »Es geht. Lass mich.«
    Sie stieß meine Hand weg. Jetzt musterte sie mich. Besorgnis lag sofort in ihrem Blick. Ich war mir sicher, dass es ihr schlechter ging und trotzdem stellte sie mein Wohl vor ihres.
    »Blöde Schützer Gene«, fluchte ich innerlich. »Keira, du solltest dich wirklich wieder hinlegen. Du warst viel länger bewusstlos als ich.«
    Sie sah mich finster an.
    »Bitte«, fügte ich schwach hinzu, aber ich wusste, dass es keinen Sinn hatte. Unwirsch dreht sie meinen Kopf zur Seite und betrachtet meine Wunde an der Schläfe. Ihre Berührung löste wieder den brennenden Schmerz aus.
    »Hat das wieder angefangen zu bluten oder blutet es immer noch?«
    Ich hörte, dass es sie einiges an Kraft kostete zu reden.
    »Keira… Hör auf so zu tun, als ginge es dir gut. Bitte leg dich wieder hin. Das kann dir nicht gut tun.«
    Ich flehte mit Worten und mit Blicken, aber erfolglos. Sie ließ mein Gesicht nicht los.
    »Immer noch oder wieder?«, beharrte sie auf ihrer Frage. Ich seufzte. Sogleich fuhr mir ein stechender Schmerz in die Seite. Die Rippen hatte ich bis eben völlig vergessen.
    »Auuu!«, keuchte ich ungewollt.
    »Was ist?«, fuhr Keira mich besorgt an. Ich biss mir verärgert auf die Lippen. Ich wollte ihr nicht noch mehr Gründe liefern sich nicht hinzulegen. Ich beschloss, dass sie am ehesten Ruhe geben würde, wenn ich tat, was sie wollte. Diskussionen würden alles nur unnötig in die Länge ziehen und möglicherweise schlimme Folgen haben. Widerwillig presste ich zwischen den Lippen hervor, »Rippen«, dann fügte ich noch hinzu. »Es blutet immer noch.«
    Schützend hielt ich mir meine Seite. Eine sinnlose instinkthafte Geste. Keira griff mir an den Arm und riss mit einem kräftigen Ruck den Ärmel von meiner Bluse ab. Sie drückte ihn gegen die Wunde an meinem Kopf. Ich zuckte so stark zusammen, dass sie ein wenig

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