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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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war klar, dass es um das Amulett ging, aber alles andere war wie immer ein reines Rätsel. Ein Wirrwarr an Worten, die im Zusammenhang keinen Sinn zu ergeben schienen.
    Ich wollte gerade Keira fragen, ob sie vielleicht mehr verstand, als ich von einem ohrenbetäubenden Lärm daran gehindert wurde. Ein Lärm, der unerwartete Kraft besaß. Ich wurde aus dem Stuhl geschleudert und flog durch den halben Raum. Ich krachte mit dem Rücken gegen eines der vielen Bücherregale. Ich sah gerade noch, wie auch Keira durch die Luft flog und nicht weit von mir ebenfalls unsanft aufschlug. Dann wurde alles um mich herum schwarz.
    Bewusstlos

    Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Kopfschmerzen. Ich schlug die Augen auf und stöhnte unweigerlich, als die Macht der geballten Schmerzen in mein Bewusstsein trat. Ich lag, wie es schien auf einem kalten Steinboden. Wo auch immer ich war, offensichtlich gab es hier kein Licht, denn ich befand mich in tiefer Dunkelheit. Nur ein winziger Strahl Licht fiel durch ein Fenster viele Meter über dem Boden.
    Jeder Zentimeter meines Körpers schmerzte, als ich mich angestrengt aufsetzte. Unwillkürlich griff ich mir an eine besonders schmerzende Stelle seitlich an meinem Kopf, kurz über der Schläfe. Ich fühlte, dass meine Haare feucht und klebrig waren. Reflexartig zog ich meine Hand zurück. Auch wenn ich die Farbe nicht sehen konnte, wusste ich ganz genau, was für eine Flüssigkeit da auf meiner Hand glitzerte. Der Schmerz, der an meiner Schläfe brannte, war nur eine überflüssige Bestätigung. Das Blut lief immer noch an meiner Wange hinunter. Mir schwirrte der Kopf als ich versuchte, ein wenig meiner Umgebung zu erkennen. Als ich aufstehen wollte, brach ein weiterer stechender Schmerz an meiner Seite aus. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass eine oder mehrere Rippen gebrochen waren. Was war bloß passiert? Und vor allem, wo war ich? Wo war Keira? Sofort fiel mir wieder das Letzte ein, was ich gesehen hatte. Keira, die durch die Luft flog und dann auf den Boden schlug.
    »Keira!«, rief ich in die Dunkelheit. Ich fürchtete, dass sie noch schlimmer verletzt war als ich. Ich hielt den Atem an und horchte in die undurchdringliche Dunkelheit. Es kam keine Antwort.
    »Keira!«
    Die Stille war erdrückend und schürte nur meine Angst. Ich ahnte Schlimmes. Ich war nicht mehr in dem Versteck. So viel war sicher und das konnte nur heißen, dass mich jemand weggetragen hatte. Bedachte ich meine jetzige Unterbringung, wusste ich auch ganz genau wer. Der Zirkel.
    »Keira!«
    Als mir das klar wurde, spürte ich, wie sich ein fester Knoten in meinem Herzen bildete. Ich ignorierte die stechenden Schmerzen und das unaufhaltsam hinablaufende Blut an meiner Wange. Ich kroch auf allen vieren über den nassen unebenen Boden. Vielleicht war Keira bewusstlos gewesen genauso wie ich und lag jetzt irgendwo ganz in meiner Nähe.
    »Keira!«, immer wieder rief ich leise ihren Namen und hoffte, dass sie mir doch noch antworten würde. Tränen mischten sich mit Blut und brannten in den Schürfwunden, die ich im Gesicht haben musste. Ich tastete mich an der Wand entlang. Der Raum konnte nicht groß sein. Als ich gerade eine dritte Ecke erreichte, stieß ich mit meiner Hand gegen etwas. Es war weich und bei Weitem nicht so kalt wie der Boden unter mir.
    »Keira!«
    Ich hoffte inständig, dass sie es war. Und wenn sie es war, dass sie noch lebte. Das, was ich da ertastet hatte, konnte ein Schuh sein. Mit einem Herzschlag, der in meiner Kehle zu schlagen schien, kroch ich von der Wand weg und tastete nach meiner Freundin. Schnell war ich mir sicher, dass dort auf jeden Fall ein Mensch lag. Bäuchlings wie ich vermutete. Als meine blutige Hand lange Haare fand, erstarrte ich. Es war Keira. Es musste einfach Keira sein.
    »Keira! Keira!«
    Vorsichtig drehte ich sie auf den Rücken, was sich in dieser Finsternis als äußerst schwierig erwies. Ich lehnte mich an die Wand und bettete ihren Kopf in meinem Schoß. So wie sie es getan hatte, wenn meine Anfälle mich außer Gefecht gesetzt hatten. Angst schnürte mir die Brust zu, als ich mich angespannt zu ihr herunter lehnte und nach einem Atem horchte. Da war nichts. Ich drohte gerade in ein tiefes schwarzes Loch zu fallen, als ich ihren leisen schwachen Atemzug auf meinem Gesicht spürte.
    »Keira?«, meine Stimme brach ab. Der Kloß, der sich in meinem Hals gebildet hatte, verhinderte jedes weitere Wort. Die Tränen liefen mir nun noch schneller die Wange herab.

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