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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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nach vorne kippte, was bei ihr Schmerzen auslöste.
    »Tschuldige«, sagte ich erschrocken.
    »Press das gegen die Wunde. Aber du musst richtig festdrücken, sonst hört es nie auf zu bluten. Was ist mit deinen Rippen?«
    Sie versuchte wieder ihre Schmerzen zu übergehen. Sie herunterzuspielen, als würden sie dadurch verschwinden.
    »Gebrochen, denke ich«, zischte ich. Von den Schmerzen der Wunde an meinem Kopf wurde mir schwindlig. Ich hoffte, dass sich das schnell wieder legen würde und nur von dem plötzlichen Druck darauf ausgelöst wurde. Keira schob meinen Arm beiseite und tastete vorsichtig jede Rippe ab. Als sie die Fünfte berührte, zog ich scharf die Luft ein und biss mir auf die Lippen, um nicht wieder zu schreien. Die nächste Rippe löste denselben Schmerz aus.
    »Stimmt, die hast du dir gebrochen oder zumindest angeknackst. Geht es, wenn du dich recht ruhig hältst?«
    Ich nickte.
    »Gut, dann mach das. Hast du sonst noch größere Verletzungen?«
    Sie musterte mein Gesicht und untersuchte kurz die Schürfwunden.
    »Ich glaube nicht. Was ist mit dir?«
    Ich sah sie wieder besorgt an und hoffte, dass sie sich jetzt wieder hinlegen würde. Ich war ja so gut es ging versorgt. Sie deutete ein Schulterzucken an.
    »Ich habe eine ähnliche Platzwunde am Kopf, ein gebrochenes Bein und vielleicht eine geprellte Rippe und bestimmt eine Gehirnerschütterung. Ansonsten nichts.«
    Klar, das war ja auch nichts weiter. Völlig unbedeutend.
    »Keira, das ist alles nichts, was man so einfach ignorieren kann. Du warst eine Ewigkeit bewusstlos.«
    »Ist nicht wichtig. Ich muss eigentlich nur was finden, um mein Bein zu schienen. Alles andere lässt sich aushalten.«
    Sie sah sich in dem kleinen Raum um. Inzwischen war es so hell, dass ich alles ohne Probleme sehen konnte. Da war nirgends etwas. Erst jetzt fiel mir auf dass an der uns gegenüberliegenden Wand ein schmuddeliges völlig verdrecktes Bett stand. Ich zog mich auf die Beine, noch bevor Keira mich aufhalten konnte. Ich konnte ja wenigstens noch laufen. Die Schmerzen von meinen Rippen und meinem Kopf ließen mich gefährlich schwanken. Ich stützte mich an der Wand ab. Mit nur einem Arm, da ich mir mit dem anderen immer noch die Seite hielt, hievte ich die Matratze hinunter. Der Lattenrost darunter war fast völlig unbrauchbar. Einige der Latten waren bereits herausgebrochen. Genau das, was wir jetzt brauchten. Ich bückte mich schmerzhaft und hob zwei Bretter auf. Langsam arbeitete ich mich zurück zu Keira und ließ mich dort an der Wand hinabgleiten. Ich schnaufte vor Anstrengung und Schweißperlen standen mir auf der Stirn. Keiras wütender Blick beeindruckte mich gerade gar nicht.
    »Lass mich dir einfach das Bein schienen.«
    Ich sah ihr nicht direkt in die Augen. Ich wollte jetzt keinen Vorwurf sehen. Wenn sie sich nicht um sich kümmerte, musste ich das tun. Mit zwei weiteren Streifen meiner Bluse band ich die zwei Bretter an Keiras Bein, sie zuckte vor Schmerzen zusammen, gab aber nicht einen Laut von sich.
    »Ist das so richtig?«.
    Ich hatte noch nie ein Bein provisorisch geschient. Keira nickte mit hochrotem Kopf und presste dann ein gequältes, »Danke«, hervor.
    »Was machen wir jetzt bloß?«, ich sah sie verzweifelt an. Ich konnte kaum etwas durch den Schleier sehen, den die Tränen gerade wieder verursachten. Keira rückte näher zu mir heran, nicht ohne das Gesicht vor Schmerzen zu verziehen. Sie legte vorsichtig einen Arm um meine Schultern und versuchte mir ein wenig Zuversicht zu spenden.
    »Irgendwie kommen wir hier wieder raus. Ich verspreche es.«
    Sie umarmte mich noch etwas fester. Ich unterdrückte das schmerzhafte Stöhnen. Für nichts auf der Welt würde ich sie in diesem Moment daran hindern, meine beste Freundin zu sein. Sie tat das, was sie schon immer getan hatte. Sie war einfach da und glaubte fest an einen Ausweg.
    »War schon mal einer von ihnen hier?«
    Allein an ihrem Tonfall hörte ich, dass sie bereits dabei war, über sämtliche Möglichkeiten nachzudenken.
    »Nicht seit ich wach bin. Was denkst du, warum wir noch leben?«
    Die Frage war die ganze Zeit offensichtlich gewesen, nur hatte weder sie noch ich sie aussprechen wollen. Der Zirkel war bereits auf der Suche nach uns gewesen. Was hatten sie vor, nun da sie uns hatten. Ich war ehrlich gesagt überrascht, dass ich noch einen Herzschlag hatte. Die ganze Zeit hatte ich gedacht, der Zirkel würde uns töten.
    »Das Amulett. Warum den ganzen Orden von Alverra jagen,

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