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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Erinnerung lächelte wieder, als könnte sie meine Achterbahnfahrt an Gefühlen, die ich gerade erlebt hatte, gut verstehen. »Warum bist du zu mir gekommen?«, fragte ich ein wenig zu vorwurfsvoll.
    »Ich bin hier, um dich zum Herz des Singenden Baumes zu führen.«
    »Warum?«
    Wieder lächelte sie. Ich versuchte mich nicht von ihrem Aussehen ablenken zu lassen, sondern sie als das zu betrachten, was sie war. Eine Sammlung an Erinnerungen aus vielen Generationen.
    »Erst dort erhalte ich Zugang zu der Erinnerung, die du noch benötigst. Bist du bereit?«
    Ich hasste diese Frage. Sie bedeutete meistens nichts Gutes. Widerwillig nickte ich und folgte der leuchtenden Erinnerung zurück in das Alverra Zimmer und dann weiter hinaus in die Gänge. Ich lief hinter ihr und heftete meinen Blick auf ihre Füße. Die könnten auch von jedem anderen sein. Wir mussten mindestens eine Stunde durch die endlos scheinenden Gänge gelaufen sein, als mir erst auffiel, dass wir uns stetig aufwärts bewegten. Logisch, wenn wir wirklich zum Herz des Singenden Baumes gingen. Ein Herz saß normalerweise nicht in den Füßen oder hier wären es wohl eher die Wurzeln gewesen, aber von dort kam ich ja. Ich erwachte aus meiner Trance, als das Pulsieren des Liedes immer intensiver wurde. Die Wände um mich herum schienen förmlich zu vibrieren. So als stünde man viel zu nahe an einem Lautsprecher, aus dem der Bass schallte. Es war in jeder Faser des Körpers spürbar. Wir konnten nicht mehr weit sein. Ich behielt recht. Nur wenige Minuten später stand ich am Eingang eines überwältigenden Raumes. Er war rund. So wie die anderen weiter unten im Stamm. Dieser hier war aber nicht leer. Ein wirrer Knoten von Ästen schlang sich in der Mitte des Raumes umeinander. Es war unmöglich auch nur einem der Äste mit den Augen zu folgen. Aber das war nicht das Beeindruckendste. Imposanter war die überwältigende Energie, die von ihm ausging. Dieser Knoten lebte. Er hatte eine Art Herzschlag. Ein Herzschlag, der den Rhythmus der Melodie angab. Hier kam sie her. Hier war das Zentrum, um das sich das ganze Tal spannte. Das hier war wirklich und tatsächlich das Herz des Singenden Baumes. Die Erinnerung lächelte mich weiter an, als sie meinen sprachlosen Gesichtsausdruck sah.
    »Möchtest du hören, was wir dir zu erzählen haben?«
    Ich nickte nur, denn ich war wirklich sprachlos. Meine Stimme wollte mir gerade einfach nicht gehorchen. Keira – oder eher die Erinnerung die wie Keira aussah – stellte sich vor das Herz des Baumes. Ich fragte mich gerade, was sie vorhatte, als ihre Gestalt noch mehr Licht aufnahm. Sie war nun so hell, dass ich die Augen zusammenkneifen musste. Sie hatte eine weitere Erinnerung in sich aufgenommen. Das hatte das Licht bedeutet. Keira drehte sich zu mir um. Ihre Gesichtszüge waren kaum noch erkennbar, dafür leuchtete sie einfach viel zu stark. Ich konnte ihre Augen beinahe nur noch erahnen. Als die Erinnerung anfing zu sprechen, erklang mit Keiras Stimme auch ein Echo vieler mir unbekannter Stimmen. Sie schienen nicht von der Erinnerung zu kommen, sondern von überall.
    »Janlan Alverra, du bist durch das Schild der Generationen getreten und hast das Amulett der Seelentropfen an dich genommen, dadurch hast du dich als die wahre Erbin des Ordens von Alverra erwiesen. Du bist diejenige, für die das Amulett gefertigt wurde. Du alleine hast die Fähigkeit es zu beherrschen. Dennoch wird es dir nur gelingen das Gleichgewicht wiederherzustellen, wenn du dich auf der Spitze des Berges Alverall befindest.«
    Dann veränderte sich die Stimme und wurde unschärfer, als mischte sich Keiras Stimme mit der einer anderen Erinnerung.
    »Den Tempel des Ordens musst du finden. Den Ort, wo Licht und Schatten beieinander liegen. Zeit und Stillstand sich die Hände geben. Tod und Leben sich gegenseitig aufheben. Reise dorthin, noch bevor die Sonne am tiefsten steht und der Winter das Land regiert. Dann wirst du erkennen das fehlende Stück. Wie es ausgeht, vermögen wir nicht zu sagen, dennoch musst du es wagen.«
    Ich starrte die Erinnerung in Gestalt von Keira an. Ich hatte nicht ein Wort verstanden. Ich hatte gehofft, dass es mit den Rätseln vorbei war. Aber hier stand ich nun, hatte endlich das Amulett und nicht den kleinsten Plan, was ich damit anfangen sollte.
    »Was soll das alles heißen?«, fuhr ich das Lichtwesen an. Zum ersten Mal, seit ich es erblickt hatte, lächelte sie mich nicht an.
    »Es tut mir leid, das weiß ich

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