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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Leuchten. Ein Punkt in meinem Herzen, der leicht flimmerte. Ich konzentrierte mich auf ihn, bis das Flimmern einem konstanten Licht wich. Gespannt öffnete ich die Augen. Es war als hätte sich ein Film über meine Augen gelegt. Alles war etwas bläulicher und vielleicht ein wenig unscharf, aber das war bei der Dunkelheit kaum zu beurteilen. Langsam wand ich meinen Oberkörper, damit ich bequem zurück zum Zelt sehen konnte. Selbst hinter der dünnen Zeltwand sah ich Keiras starke blaue Seelenenergie. Sie war völlig gleichmäßig und von einer angenehmen Ruhe ergriffen. Ich vermutete mal, dass sie gerade keinen Albtraum hatte. Euphorische Aufregung ergriff mich. Es war nicht willkürlich. Es war steuerbar. Und der Schlüssel dazu war meine eigene Seelenenergie. Besann ich mich auf diese, dann konnte ich auch die von allen anderen sehen. Zumindest war so die für mich sehr plausible Theorie. Sofern man Magie und das Übernatürliche als plausibel beschreiben konnte.
    Ich ließ die Seelensicht los, nur, um es dann gleich noch einmal zu probieren. Ich wäre fast lachend auf die Füße gesprungen und hätte damit sicherlich Keira geweckt, so zufrieden war ich mit mir selbst. Immerhin ein Geheimnis war gelöst. Blieben nur noch ungefähr tausend übrig. Und schon war es vorbei mit der Euphorie. Kurzer Spaß. Ich ertastete einen Stock und stocherte mürrisch in der Erde herum. Ich versank wieder in der Seelensicht. Es war noch so aufregend, weil es so ungewohnt war. Und nun, da ich sensibilisiert schien, was den Unterschied anging, musterte ich alles neugierig. Es lag definitiv ein blauer Schimmer über allem.
    Ich sah in die Ferne, um zu prüfen, ob jemand kam. Nichts. Kein Glühen, kein Flackern, kein Flirren. Da war nichts. Die Nacht war absolut einsam. Bis auf Keiras Seelenenergie natürlich. Das war so gemein. Ich musste Wache halten, obwohl ich genau wusste, dass absolut niemand in der Nähe war. Das zu wissen, machte meine Augenlieder nur noch schwerer. Aber auf einen Wutausbruch vonseiten Keiras hatte ich keine Lust und der würde auf jeden Fall eintreffen, wenn sie mich schlafend vor dem Zelt fand. Das konnte ja alles noch heiter werden.
    Die Sonne schien sich förmlich gegen das Aufgehen zu wehren. Ich beobachtete, wie nur ganz langsam schwache rötlich-orangefarbene Strahlen die Baumwipfel ertasteten. Als wir anhielten, war nicht mehr viel von der Landschaft zu sehen gewesen. Wir hatten länger gebraucht, um einen verborgenen Platz zu finden, der sowohl einen Ford Mustang als auch ein Zweipersonenzelt verstecken würde. Der eisblaue Wagen war keine drei Meter entfernt. Er warf das rötliche Licht zu allen Seiten. Um uns herum waren kleine ausgetrocknete Tannenbäume. Nur wenige der Äste und Nadeln waren noch grün. Das Meiste war von der Hitze in den letzten Wochen verbrannt worden. Das Gras sah nicht viel besser aus. Amalen lag im besonders warmen Gebiet von Alanien. Furn hingegen war etwas milder. Die Landschaft müsste sich im Laufe des Tages deutlich verändern. Es war eine kleine Stadt, die am Rande eines großen Waldes lag.
    Mir kam eine recht sinnvolle Idee, deshalb wechselte ich schnell in die Seelensicht und betrachtete das blaue Licht hinter mir. Es war immer noch so intensiv und gleichmäßig wie vor ein paar Stunden. Keira schlief noch tief und fest. Ich hatte also noch ein wenig Zeit. Als ich aufstand, merkte ich, dass meine Beine eingeschlafen waren. Ich knickte in die Knie und riss mir prompt ein winziges Loch in die Jeans. Klar, ich hatte den einzigen spitzen Stein getroffen. Mein Glück musste man einfach bewundern. Ich streckte mich fluchend und wartete, dass ich etwas sicherer auf den Beinen wurde, bevor ich zu meinem Wagen ging. Wenn ich so weiter machte, musste ich mir spätestens in der nächsten Stadt schon einen kompletten Satz an neuen Jeans zulegen.
    Im Handschuhfach fand ich, wonach ich suchte. Eine feinsäuberlich zusammengefaltete Karte von Alanien. Einen Moment starrte ich verdutzt auf sie. Überall waren kleine Symbole eingezeichnet. An Straßen und auch in Städten. Ich wurde nicht schlau aus ihnen. Bei Amalen erkannte ich die winzige Gestalt eines Löwen. Unwillkürlich drehte ich den Wappenring an meinem Finger. Er zeigte einen anderen Löwen, aber so ganz glaubte ich nicht mehr an Zufälle. Sofort suchte ich die Karte nach einem zweiten Löwen ab. Sekunde später sprang er mich fast an. Er befand sich auf der Spitze des Berges Alverall. Zum ersten Mal stutzte ich über die

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