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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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überlassen?«
    Wie um meine Worte zu unterstreichen, jagte ich den Wagen mit einem todesmutigen Tempo in die grüne Wand hinein. Ich erstarrte. Mein Fuß glitt vom Gaspedal, während ich ungläubig auf nichts Bestimmtes schaute. Sie waren weg. Die fünf roten Lichtpunkte waren weg. Ich befand mich noch in der Seelensicht, denn Keiras Seelenenergie pochte noch genauso wild neben mir wie eine Sekunde zuvor. Also wo waren sie hin? Keira hatte den Wechsel meines Gemütszustands noch nicht bemerkt.
    »Du weißt doch gar nicht, was ich vorhabe.«
    Das war jetzt auch egal. Die Lichtpunkte waren weg.
    »Doch, das weiß ich sehr wohl. Aber schlag es dir aus dem Kopf und außerdem kann ich sie nicht mehr sehen.«
    Was nicht hieß, dass ich sicher war, dass sie nicht mehr hinter uns waren. Keira sah mich völlig überrascht an.
    »Sie sind weg?«
    »Zumindest kann ich sie nicht mehr sehen.«
    Ich widerstand dem Drang mich umzusehen, dazu fuhren wir noch viel zu schnell.
    »Wir haben sie also abgehängt?«
    Tja, wenn ich das bloß wüsste.
    »Keira, ich bin mir nicht sicher. Sie waren plötzlich weg, als wir in den Wald gefahren sind.«
    Bevor Keira antworten konnte, erklang eine mir fremde Stimme und woher sie kam, war mir ein noch größeres Rätsel. Die Stimme war unwirklich und klang irgendwie körperlos.
    »Wer seid ihr? Begehrt ihr Macht oder Frieden?«
    Was? Was war das denn jetzt für eine Frage? Und wer hatte sie gestellt? Keira drehte sich neben mir in alle Richtungen und suchte ebenfalls den Ursprung der Stimme. »Wer seid ihr? Ich würde euch empfehlen, langsamer zu fahren oder am besten ganz anzuhalten, sonst bringt ihr euch noch um.«
    Das klang einleuchtend, aber sollte ich zu meinem toten Großvater jetzt auch noch einer körperlosen Stimme vertrauen? Wie verrückt konnte ein Leben in so wenigen Tagen eigentlich noch werden? Ich sah Keira fragend an.
    »Was denkst du?«
    Ich sah, wie sie die Lage abschätzte.
    »Du kannst die Seelenjäger nicht mehr sehen? Ganz sicher?«
    Ich stöhnte genervt. »Angelogen habe ich dich bestimmt nicht. Ja, sie sind weg.«
    »Dann halt an.«
    Sie war sich der Sache anscheinend mehr als sicher. Zumindest mehr als ich. Ohne ein weiteres Wort stoppte ich den eisblauen Wagen.
    »Vernünftige Entscheidung«, hallte die Stimme wieder aus dem Nichts. In derselben Sekunde sah ich etwas Neues. Ein winziger hellgelber Lichtpunkt war in meiner Sicht aufgetaucht. Er kam von einem Tier, das ein Stück hinter uns vom Straßenrand auf uns zu rannte.
    »Etwas kommt«, sagte ich leise.
    Keira sah mich fragend an. Ich zuckte als Antwort mit den Schultern. Aber ich fühlte keine Bedrohung von dieser Seelenenergie ausgehen. Als es nah genug war, konnte ich sehen, wie ein Luchs, in das gelbe Licht seiner Seelenenergie getaucht, zu meinem Wagen kam. Erhaben setze er sich genau vor den Kühler und sah uns aus klugen Augen an.
    »Also, wer seid ihr?«
    Die Stimme kam von dem Luchs. Jetzt war alle Hoffnung verloren. Ich musste verrückt sein, wenn ich schon Luchse reden hörte. Als ich jedoch Keiras entsetztes Gesicht sah, war mir klar, dass wir entweder beide den Verstand verloren oder war das gerade wirklich passiert? Luchse konnten nicht reden. Der Schwanz des Luchses peitschte ein wenig unruhig hin und her. Ich traute meinen Augen nicht und betrachtete seine Seelenenergie noch eindringlicher. Da war noch etwas. Etwas hinter dem gelben Licht. Etwas äußerst Schwaches, aber es war da. Ein zweites Licht. Ein Licht von zartem Grün. Das Gelb und das Grün kamen zugleich aus dem Herzen des Luchses. Zwei Seelen. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Es war nicht der Luchs, der sprach – zumindest nicht genau betrachtet – es war dieses andere Wesen, das zusammen mit der Seele des Luchses in dem Körper wohnte.
    »Du bist kein normaler Luchs, nicht wahr?«
    Keira sah mich erstaunt an. Sie hatte nicht die leiseste Idee, worauf ich hinaus wollte. Das Zucken des Schwanzes endete abrupt.
    »Nein, in der Tat, das bin ich nicht. Allerdings hatte ich euch zuerst eine Frage gestellt.«
    In den Augen des Luchses lag eine Intelligenz, die für mich nicht von tierischer Natur sein konnte. Ich durchforstete mein Gedächtnis nach irgendeinem Märchen, einer Legende oder etwas Ähnlichem. Etwas, das mir einen Anhaltspunkt gab, mit was ich es zu tun hatte. Mir fiel nichts ein. Ich musste mich also auf das Spiel einlassen.
    »Das neben mir ist Keira Kanterra und ich bin Janlan Alverra. Verrätst du uns was und wer du

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