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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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wir ja auf der Fahrt heraus, was die waagerechte Acht in diesem Fall bedeuten sollte.
    »Du bist dran mit fahren«, sagte ich und ließ mich genüsslich auf dem Beifahrersitz nieder, nachdem alles ordnungsgemäß verstaut war. Ich legte den Kopf in den Nacken und genoss die warme Sonne auf meinem Gesicht. Schnell war ich auch schon eingedöst und holte die paar Stunden Schlaf nach.

    Wiedersehen

    »Fahr schon!«, drängte mich Keira mit angstverzerrter Stimme. Gerade sie hatte Angst. Ich war es doch, die gleichzeitig unsere Verfolger spürte und mit verschwommener Sicht und hundertsiebzig Sachen über die Straße preschte. Es war keine Zeit geblieben, um die Plätze zu tauschen, und außerdem hatte ich Keira noch nicht gesagt, dass die Seelensicht alles ein wenig verzerrte. Jetzt war ganz sicher nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Also biss ich mir auf die Zähne und sah durch den blauen Schleier auf die Straße. Ich hatte erst versucht, immer wieder zurück in die Realität zu wechseln, aber es war mehr als beunruhigend, nicht zu wissen, wie nahe unsere Verfolger kamen. Außerdem schien es mich immer ein wenig Kraft zu kosten, in die Seelensicht abzugleiten. Ich hatte fünfmal schnell hin und her gewechselt und fühlte mich jetzt furchtbar erschöpft. Ein kleiner Nebeneffekt, von dem ich gerne früher gewusst hätte. Also hatte ich jetzt die Wahl, blind in der Realität zu fahren oder ein wenig unsicher in der Seelensicht. Ich entschied mich für die Seelensicht. Dann würde ich sicher sein können, wann eine Verringerung des Tempos möglich war.
    »Wie weit sind sie weg?«
    Das war jetzt das dritte Mal in zehn Minuten, dass Keira mich das fragte.
    »Nicht viel weiter als vorher.«
    Ich beunruhigte sie ungern, aber jetzt eine glaubhafte Lüge hinzubekommen war schier unmöglich.
    »Haben die uns einen Peilsender eingebaut, oder was?«
    Es ärgerte mich, dass innerhalb so kurzer Zeit bereits zweimal die Seelenjäger hinter uns her waren. War das Zufall oder wussten sie, dass Keira und ich nichts Gutes im Schilde führten? Obgleich wir eigentlich noch nicht einmal wussten, was wir eigentlich machten. Ich versuchte, das Gaspedal noch weiter durchzudrücken, aber der Motor protestierte schon jetzt mehr als heftig.
    »Da vorne fängt der Wald an. Vielleicht können wir sie darin abschütteln.«
    Ich war mir nicht ganz klar, wie das funktionieren sollte. Querfeldein war sicherlich keine gute Idee. Keira dachte wohl dasselbe.
    »Dann kannst du jetzt auch gleich stehen bleiben und auf die warten. Fahr ja nicht von der Straße runter.«
    Manchmal konnte das Mädchen sich echt nicht entscheiden. Werde sie los, fahr schneller, fahr langsamer, bleib auf der Straße… Ich gestand es mir nur ungern ein, aber die roten Punkte wurden deutlicher und größer. Sie kamen näher.
    »Ich sehe sie!«
    Keira hatte die ganze Zeit über ihre Lehne geschaut. Aber mir musste sie das nicht sagen. Ich sah sie schon die ganze Zeit.
    »Was machen wir?«
    Ich hoffte, sie hätte irgendeinen genialen Einfall. Ich hatte definitiv keinen.
    »Wie viele sind es?«
    Diese Frage klang so berechnend, dass ich Angst davor bekam, über was Keira nachdachte. Trotzdem antwortete ich ihr.
    »Fünf.«
    Etwas zu schnell dreht sie sich zu mir um.
    »Fünf?!«, platze sie heraus.
    Ich wusste nicht ganz, ob es eine ernst gemeinte Frage war oder nur ein lauter Aufschrei ihres Entsetzens. Die Ausläufe des Waldes tauchten mit rasender Geschwindigkeit am Horizont auf. Ein sattes Grün strahlte uns entgegen. Es war wie eine Wand, in die man eigentlich nicht frontal mit hundertsiebzig hineinrasen wollte. Mein Fuß zuckte fast automatisch zur Bremse. Ich unterdrückte dieses Instinktverhalten. Es war ja immerhin keine Wand, sondern ein Wald, durch den zudem auch noch die Straße führte, auf der wir gerade fuhren. Ich hörte Keira leise neben mir murmeln.
    »Fünf… Das sind viele, aber vielleicht nicht zu viele…«
    Ich ahnte, wohin sie ihre Gedanken führten.
    »Das kannst du gleich wieder vergessen! Kommt gar nicht infrage!«
    Erschrocken sah Keira mich an. Zu ihrem Gemurmel hatte ich auch noch das wild heftige Pulsieren ihrer Seelenenergie gesehen. Sie wollte sich in einen Kampf stürzen.
    »Wir halten sicher nicht an, nur damit du dich mal mit ein paar Seelenjägern messen kannst. Schlag dir das gleich wieder aus dem Kopf. Schon vergessen? Ich bin die Unvernünftige und du die Vernünftige. Könntest du also bitte wieder deine Rolle einnehmen und meine mir

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