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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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führte dazu, dass mir eine weitere Entdeckung gelang. Ich blickte auf meine rechte Hand hinunter und betrachtete meinen Ring. Dann sah ich wieder auf die Wand. Es war derselbe. Auch wenn der Löwe auf der Wand einen Körper hatte, der Kopf war derselbe. Wie zur Bestätigung drückte ich meinen Ring in die Wand. Er fügte sich wie ein Schlüssel in die Vertiefungen ein. Ryan hatte uns direkt zu dem Ort geführt, von dem mein Großvater wollte, dass wir ihn finden.
    »Janlan Alverra, ich würde dir gerne im Inneren etwas Ähnliches zeigen.«
    Ich zwang mich, den Blick von der Wand zu lösen. Ryan schob mit einem Ruck das Holzbrett einen Spaltbreit zur Seite. Gerade soviel, dass wir hindurchschlüpfen konnten. Er ging zuerst, wobei er über eine kleine Stufe stieg. Übertrieben hilfsbereit strecke er Keira seine Hand entgegen. Sie nahm sie natürlich nur zu gerne, auch wenn das alles andere als nötig gewesen wäre. Ich hingegen hätte eine helfende Hand gut gebrauchen können. Ich blieb mit der Fußspitze an der kleinen Stufe hängen und stolperte mehr in die Bruchbude hinein, als dass ich bewusst ging.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Ryan, der mit Keira schon in der Mitte des Raumes stand.
    »Ja alles bestens«, antwortete ich mürrisch. Ich zitterte vor Kälte. Mein Pony war durchnässt und hing mir wieder in Strähnen vorm Gesicht. Genervt versuchte ich es hinter mein Ohr zu klemmen. Dafür war es natürlich zu kurz.
    »Dort hinten ist auch ein Löwe an der Wand«, sagte Ryan und führte uns in das nächste Zimmer. Es hatte einen Kamin und war sicherlich mal das Wohnzimmer gewesen. Er blieb neben dem Kamin stehen und wies auf eine weitere Vertiefung in der Wand. Derselbe Löwe wie draußen an der Hauswand. Das war schön und gut. So langsam ging mir die Geduld aus.
    »Also Ryan, woher weißt du, wer wir sind? Und wie genau willst du uns helfen? Du hast uns doch sicher aus einem Grund in diese Bruchbude geführt. Und zwei Löwen an der Wand können wohl kaum dieser Grund sein.«
    Ich stand mit verschränkten Armen vor ihm. Zum Teil um entschlossen zu wirken, zum Teil um meinen zitternden Körper zu kontrollieren. Keira stand zwischen uns. Sie sah ebenfalls erwartungsvoll aus, auch wenn sie mir einen verärgerten Blick zuwarf. Es gefiel ihr nicht, dass ich so mit Ryan sprach. Ich wusste, dass er keine Gefahr war – oder besser gesagt, ich fühlte es, wenn ich seine Seelenenergie sah – dennoch wollte ich jetzt Antworten haben. Ryan schien sich von mir nicht im Geringsten beeindrucken zu lassen. Wahrscheinlich gab ich auch keine beeindruckende Gestalt ab. So durchnässt, wie ich war. Meine Jacke hing nass an mir herunter und auch meine Jeans hatte keinen trockenen Punkt mehr. Ich war ein kleiner völlig nasser Pudel. Niemand konnte in so einem Zustand auch nur annähernd beeindruckend aussehen. Obwohl - wenn ich Keira betrachtete - lag ich damit falsch. Sie sah bei Weitem nicht so trottelig aus wie ich.
    »Also?«, fragte ich erneut und zog dabei eine Augenbraue hoch.
    »Ich habe euch an eurem Ring erkannt und Lenster hat mir von eurem Kommen berichtet.«
    Es war ein kurzes Statement, das mich leicht verärgerte. Dieser blöde Luchs. Lenster hätte uns ruhig sagen können, dass er jemanden in Furn kannte. Ich mochte den Luchs immer weniger.
    »Ah-ha. Und wer genau bist du? Und woher kennst du Lenster?«
    Ich hörte mich an wie ein schlechter Schauspieler aus dem Fernsehen, der gerade einen bösen Cop darstellen wollte. Ryan störte sich nicht daran, sondern fing endlich an auszupacken. Ich war ihm ja auch lange genug durch den stürmenden Regen gefolgt.
    »Ich bin ein Mitglied des Widerstandes hier in Furn. Lenster kenne ich genau dadurch. Wir sind nicht viele, aber es reicht, um die Seelenjäger in Schach zu halten. Zumindest meistens.«
    Eine leichte Bitterkeit schwang in seinen letzten Worten mit. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, woher sie rührte. Sicherlich hatte auch er Ähnliches erleiden müssen wie Keira oder jemand der ihm sehr nahe stand.
    »Und warum hast du uns in dieses Haus geführt?«
    Ich hatte längst noch nicht alle Antworten. Er antwortete mit einem Nicken zum Löwen in der Wand.
    »Deswegen, ich denke es bedeutet etwas und ich bin mir sicher, dass du mehr damit anfangen kannst als ich.«
    Ich legte den Kopf schräg. Er hatte uns wirklich nur wegen des Löwen hierher geführt.
    »Und was genau?«, fragte ich skeptisch.
    »Es ist das einzige Haus in ganz Furn, das solche Symbole hat. Und dir

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