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Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Amulett der Seelentropfen (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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aber lange würde er sich sicher nicht mehr davon abbringen lassen hier herein zu kommen. An der Seitenwand des Regals vor mir war ein Hahn eingeschnitzt. Das kam mir merkwürdig vor. Forschend ging ich zum nächsten, auch dort war ein Tier. Meine Schritte rasten an den Seiten vorbei, bis ich das Regal fand, in das ein brüllender Löwe geschnitzt war. Es war das hinterste Regal. Das, welches am wenigsten vom Licht erreicht wurde. Schnell zog ich die rechte Hand wieder aus meiner Jacke, legte den Ring in die Schnitzerei und drehte ihn ein wenig. Es war schon beinahe eine einstudierte Bewegung. Ein kleines hölzernes Stück Regal schwang mir entgegen und gab ein kleines Fach frei. Mein Herz hämmerte fast schmerzhaft gegen meine Rippen, als ich hinein griff und meine Hand sich um einen kleinen kühlen Gegenstand schloss. Die Bewegung tat weh, aber ich ignorierte es und versteckte den Gealen zusammen mit meiner Hand in meiner Jacke, gerade als Ryan in den Raum kam. Ich eilte auf ihn zu.
    »Wir können gehen.«
    Ich drängte ihn zurück.
    »Was ist hier?«
    Ich nickte zurück und zuckte mit den Schultern.
    »Nur lauter alte Teile von kaputten Geräten. Nichts Wichtiges oder Brauchbares darunter.«
    Keira kam mir zu Hilfe und nahm erneut Ryans Hand. Schnell führten wir ihn aus dem Raum. Ich achtete darauf, dass weder Hand noch Gealen zu sehen waren.
    Es war bereits sieben Uhr als Keira und ich uns in nassen Klamotten auf die bequeme Couch fallen ließen.
    »Hast du etwas gefunden?«
    Keira klang erschöpft, aber zugleich ein wenig hoffnungsvoll. Ich biss mir auf die Lippen. Wenn ich ja sagte, würde sie ihn sehen wollen und das hieß ich müsste ihr meine Hand zeigen. Ich seufzte, als ich einsah, dass ich es ohnehin nicht vor ihr verbergen konnte. Ich nickte und zog den Gealen dann vorsichtig aus meiner Jackentasche. Wie erwartet, fiel Keiras Blick nur für eine Sekunde auf das Gerät und wanderte dann zu meinem blutigen Verband. Wortlos packte sie meinen Arm und zog mich ins Badezimmer. Sie nahm mir den kompassähnlichen Gegenstand ab und legte ihn, ohne einen weiteren Blick daran zu verschwenden, auf den Rand des Waschbeckens. Wenn auch nur das winzigste Stück Schorf auf Schnitten geblieben war, riss er nun auch noch auf, als Keira vorsichtig den Verband abwickelte. Es dauerte nicht lange, bis das Wasser im Waschbecken eine rötliche Färbung hatte. Meine Hand fühlte sich schon taub an, von dem schmerzhaften Pochen.
    »Wenn das nicht besser wird, musst du zum Arzt.«
    Sie sah nicht zu mir auf. Sie wusste, dass ich nicht gerne zum Arzt ging. Was konnten die denn schon anderes machen, als sie gerade.
    »Was hast du jetzt mit Ryan vor?«
    Ich wollte das Thema wechseln. Sie tat so, als wäre sie immer noch sehr beschäftigt mit dem neuen Verband.
    »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Als ob ich ihr das glauben würde. Sie tat es ja selbst nicht.
    »Ach komm Keira. Du weißt genau, was ich meine. Zwischen euch hat es gewaltig gefunkt.«
    Sie zuckte als Antwort mit den Schultern.
    »Das ist wohl erstmal nicht von Bedeutung. Du solltest dich lieber darauf konzentrieren, diesen Apparat dazu zu verwenden, deine Anfälle zu verhindern. Hast du schon eine Idee wie?«
    »Nein. Ich werde in dem Buch lesen müssen. Vielleicht hilft es mir auch ohne die fehlenden Seiten weiter.«
    Als sie fertig war und das Wasser aus dem Waschbecken ließ, nahm ich den Gealen und lief zurück ins Wohnzimmer. Auf dem Couchtisch lag noch das Buch. Zusammen mit dem Gealen setzte ich mich aufs Sofa und betrachtete den Apparat, das erste Mal einträchtig. Er war rund und hatte eine Vorrichtung, mit dem man ihn wohl an die Hose klemmen konnte. Der runde Metalldeckel war geprägt. Er war so abgegriffen, dass ich nicht mehr erkennen konnte, was es darstellte. Ich versuchte den Gealen aufzuklappen. Er klemmte. Er musste jahrelang nicht mehr geöffnet worden sein. Ich versuchte meine rechte Hand auch einzusetzen. Es war schmerzhaft, aber effektiv. Der Gealen schnappte auf. In seinem Inneren waren irgendwelche Symbole um eine Art Kugel angeordnet. So zumindest sah es aus. Sie schimmerte durchsichtig und offenbarte feine weiße Adern in ihrem Kern. Als ich sie so in der Hand hielt, bemerkte ich, dass die Kugel allmählich anfing bläulich zu glänzen. Ich sah verdutzt darauf.
    »Was machst du da?!«
    Keira klang erschrocken. Sie rannte fast zu mir und riss mir den Gealen aus der Hand.
    »Keira! Was soll das?«
    Sie warf den Gealen an das andere Ende des

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