Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)
ohne zu neugierig zu wirken.
»Eigentlich nicht«, hielt er dagegen, als er aus der Parklücke fuhr. »Du hast diesen Koffer.«
»Ähm … genau. Das ist, was ich gesagt habe. Ich habe den gleichen Koffer.«
»Das ist deiner«, erklärte er. »Das ist dein Koffer.«
Sie fuhr herum, um genauer hinzuschauen, und erkannte den Kofferanhänger und das schwarz-weiß karierte Band, das sie um den Griff gebunden hatte, um ihn auf dem Flughafen zwischen allen anderen schwarzen Koffern leichter zu erkennen.
»Wie kommt er auf den Rücksitz deines Autos?«, fragte sie.
»Deine Großmutter hat ihn für dich gepackt und dann Taggart gegeben, der ihn hergebracht und in meinem Auto verstaut hat.«
»Warum?«, fragte sie. In ihrem Kopf waren so viele verschiedene Gedanken und böse Ahnungen, dass sie sich auf nichts Bestimmtes konzentrieren konnte.
»Was meinst du, warum er ihn hergebracht hat?«, fragte er mit einem Seitenblick.
Sie nickte.
»Ich dachte, du willst vielleicht kurz nachschauen, was deine Großmutter alles gepackt hat und ob sie etwas vergessen hat. Falls ja, können wir an einem Laden anhalten und es noch kaufen. Ich wollte sie eigentlich nicht mit hineinziehen und alles selbst besorgen, aber dann habe ich mir gedacht, dass du dich mit deinen eigenen Sachen wahrscheinlich wohler fühlen wirst. Es ist eine Weile her, aber ich erinnere mich, dass Frauen manchmal in Bezug auf ihre Cremes und Puder und so weiter sehr eigen sind.«
Sie beschloss, nicht darauf einzugehen. »Ich meinte eigentlich, warum ich überhaupt einen Koffer brauche.«
»Weil ich entschieden habe, dass du bei mir bleibst, bis das alles vorbei ist.«
Achtzehn
D eine Großmutter hat mir aus vollem Herzen zugestimmt, als ich es ihr erklärt habe«, fuhr er fort, als Eve nur verwirrt schwieg. »Du liegst richtig damit, ihr zu vertrauen. Sie hat gute Instinkte.«
»Du hast entschieden?« Sie versuchte, zu verstehen, was gerade geschah, aber das war das Erste, was sie ansprechen musste. »Ist dir vielleicht der Gedanke gekommen, dass eine Frau auch recht eigen sein kann in Bezug darauf, dass Entscheidungen für sie getroffen werden … und dass du mich vielleicht hättest fragen sollen, bevor du anfängst zu packen?«
»Tatsächlich hatte ich diesen Gedanken. Unglücklicherweise warst du gerade damit beschäftigt, ein Wunder zu bewirken, und ich hatte keine Zeit zu verschwenden. Ich kann dir versprechen, dass Pavane nicht auf der faulen Haut liegt.«
Es war schwer, dieses Argument beiseitezuschieben. Ernüchtert lehnte sie sich zurück und wartete, bis er den Parkwächter bezahlt hatte und auf die Straße fuhr. »Also hast du es ernst gemeint, als du sagtest, du würdest mich nicht aus den Augen lassen.«
Er nickte. »Mein erster Gedanke war, dir einfach zu folgen und auf dich aufzupassen, aber ich denke, wir müssen organisierter sein als das, oder wir riskieren, dass Pavane uns ein zweites Mal überrascht. Es wäre ein Fehler, ihn zu unterschätzen. Unsere beste Chance ist, uns zusammenzutun und ihm gemeinsam gegenüberzutreten. Du hast Magie, ich nicht. Aber ich habe etwas, was dir fehlt: Wissen.«
Sie nickte langsam. »In Ordnung. Aber warum bin ich diejenige mit dem Koffer? Es wäre genauso einfach für dich gewesen, eine Tasche zu packen und für ein paar Tage bei mir einzuziehen.«
Eigentlich wollte sie nur ihren Standpunkt deutlich machen. In Wahrheit gruselte ihr bei dem Gedanken, Hazard für eine längere Zeit in ihr Haus zu bringen, weil sie genau wusste, dass Gran und Rory ihn mit Fragen löchern und sie zusammen beobachten würden. Nicht, dass sie der Gedanke, in seinem Haus zu wohnen, nicht unruhig machte, aber dafür gab es völlig andere Gründe.
»Ich habe es so organisiert, weil ich Pavane von eurem Haus fernhalten und ihn nicht dorthin locken will. Er will dich, und solange er den Talisman hat, kann er dich finden, wo immer du bist. Ich dachte, dir wäre es lieber, zu diesem Zeitpunkt ein gutes Stück von deiner Großmutter und deiner Nichte entfernt zu sein.«
»O Gott, ja. Natürlich.« Eine neue Sorge ließ sie die Stirn runzeln. »Aber was, wenn er Taggart gefolgt ist und …«
Hazard stoppte sie. »Ist er nicht. Ich habe deine Großmutter gebeten, den Koffer an einer sicheren Stelle zu deponieren, wo Taggart ihn abholen konnte, nachdem sie schon wieder weg war. Es ist trotzdem möglich, das Pavane den Weg zu deiner Tür findet, wenn er entschlossen genug ist, aber ich habe nicht vor, es ihm einfach zu
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