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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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mit laufendem Motor in meinem Wagen, während ich ihre Aussage aufgenommen habe.« Ein nachdenkliches Halblächeln erschien auf seinem Gesicht. »Ich erinnere mich, dass ich sie davon abhalten musste, auf eine Leiter zu klettern, um das Innere des Hauses zu sehen … und es war nicht einfach.«
    »Tapfer«, sagte Eve wieder und dachte, dass er es wahrscheinlich gar nicht geschafft hatte, Gran aufzuhalten, sondern nur dafür zu sorgen, dass sie es auf später verschob. Was hatte sie im Haus gewollt, fragte sich Eve. Was erwartete sie noch intakt zu finden?
    Porter räusperte sich. »Falls ich es noch nicht gesagt haben sollte, es tut mir alles sehr leid. Ich habe Ihre Sorgen noch vergrößert, obwohl ich nur helfen wollte. Wie schon gesagt, das kleinere von zwei Übeln. Das war, was ich zu erreichen glaubte.«
    »Es war eine Ermessensfrage«, sagte Hazard. »Manchmal steht man vor solchen Entscheidungen, ob es einem gefällt oder nicht.« Er sprach mit Porter, aber sein Blick glitt bei diesen Worten auch über Eve und erinnerte sie daran, dass sie an diesem Nachmittag im Krankenhaus eine ähnliche Entscheidung getroffen hatte, und er seine in einem irischen Dorf vor fast zwei Jahrhunderten. »Also tut man, was man als das Richtige erachtet, und hofft, dass es gut ausgeht. Manchmal läuft es nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Und manchmal geschieht ein Wunder.«
    »Oh, in dieser Nacht gab es auf jeden Fall ein Wunder«, erklärte Porter und sein reumütiges Gesicht hellte sich etwas auf. »Mehr als eines, um genau zu sein. Aber ich hatte nichts damit zu tun.«
    »Was für eine Art von Wunder?«, fragte Eve.
    »Zum Beispiel, dass Ihre Großmutter diese Treppe nach unten gekommen ist. Ich habe eine Menge Zeit damit verbracht, hinterher die Brandspuren und die Materialien im Haus zu analysieren. Die Wände dort oben hatten eine Schicht aus fünfzig Jahre altem Pferdehaarputz. Wissen Sie, wie schnell dieses Zeug brennt?«
    »Schnell?«, riet sie.
    »Verdammt schnell. Als sie die Treppe erreicht hat, muss es um sie herum schon gebrannt haben. Es hätte schon ein Wunder gebraucht, um den Fuß der Treppe zu erreichen und dann noch fit genug zu sein – und genug Luft zu haben –, um es bis zu Ihrem Zimmer zu schaffen und Sie beide zu retten.«
    »Wo ein Wille …« Zuneigung und Bewunderung ließen ihre Stimme warm klingen. »Gran hat schon immer gut auf die Leute aufgepasst, die sie liebt.«
    »Irgendjemand hat es auf jeden Fall getan«, antwortete er. »Weil das noch nicht mal der beste Teil ist. Ich habe Ihnen erzählt, dass das Feuer nicht im Turmzimmer ausgebrochen ist. Um ehrlich zu sein, hat es dort nicht einmal gebrannt.«
    Diese Enthüllung ließ Eve die Stirn runzeln.
    Hazard gab ein überraschtes Geräusch von sich. »Das würde den Türrahmen erklären.«
    »Genau«, stimmte Porter zu. »Das Feuer ist nie oben angekommen. Eigentlich unmöglich. Feuer treffen keine Entscheidungen: hier brennen, da nicht. Brenn zur Linken, aber nicht zur Rechten. Sie brennen einfach.« In seiner Stimme schwang tiefer Respekt mit. »Das Feuer ist im Schlafzimmer am Ende des Flurs ausgebrochen und hat sich Richtung Treppe durchgefressen. Als es dort angekommen war, hätte es sich in beide Richtungen ausbreiten müssen.« Er bewegte die Hände auseinander, um es zu verdeutlichen. »Aber das hat es nicht getan. Stattdessen hat es vor der Treppe zum Turm haltgemacht, als wäre es dort von einem unsichtbaren, feuersicheren Vorhang aufgehalten worden. Und wenn das kein Wunder war, dann war es ein verdammt guter Zaubertrick.«

    »Wow.«
    »Das fasst es ganz gut zusammen«, stimmte Hazard zu.
    Sie hatten gerade Jim Porters Wohnung verlassen und standen am Ende des Flurs, um auf den langsamsten Lift der Welt zu warten. Eve starrte aus dem großen Fenster zu ihrer Linken, ohne den phantastischen Ausblick über die Lichter der Stadt und den Hafen in der Entfernung wahrzunehmen. Sie war immer noch aus der Bahn geworfen von allem, was Porter ihr gesagt hatte.
    »Es war nicht mein Fehler«, sagte sie leise, als wollte sie das Konzept einmal ausprobieren und den Fakt gleichzeitig anerkennen. »Ich fühle mich …«
    »Frei?«, schlug Hazard vor. »Bestätigt? Tausend Kilo leichter?«
    »Erschöpft. Ich glaube, ich werde eine gute Woche brauchen, um das zu realisieren und meine Gefühle zu sortieren.«
    Er nahm ihren Arm und drehte sie zu sich um, um dann ihre Oberarme festzuhalten. »Die eine Sache, die wirklich wichtig ist, braucht

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