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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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der Hexer im Parkhaus zu bewahren; Hazard, der ihr sagte, dass er im Wartesaal des Krankenhauses ihre Magie gespürt hatte. Er hatte gesagt, es hätte ihm Kopfweh verursacht, und das wies auf eine engere Verbindung hin, nachdem Pavane nur einen Hauch davon gespürt hatte.
    Sie hatte dieselbe Verbindung empfunden. Vom ersten Moment an, als sie ihn sah, hatte sie gespürt, dass etwas zwischen ihnen stärker war und tiefer ging als nur einfache Anziehungskraft. Warum sonst sollte sie diese Anziehung genauso deutlich spüren, wenn sie gerade versuchte, ihn loszuwerden, wie wenn sie in seinen Armen lag? Sie dachte an das Mal auf seiner Brust, das zu ihrem passte. Wie fügte sich das ins Gesamtbild? Und der Fluch, mit dem ihn der Mann belegt hatte, der schon lange in Verbindung mit ihrer Familie stand? Er war auf einstigem T’airna-Land gesprochen worden. Und es war mit dem Anhänger getan worden, mit dem alles begonnen hatte. Dem Geschenk einer Göttin, geschaffen aus Materialien, die in der modernen Vorstellungswelt nur in Sagen existierten. Wie passten all diese Teile zusammen? Welcher rote Faden zog sich durch Zeit und Raum, um Hazards Leben mit ihrem zu verbinden?
    Sie hatte keine Ahnung. Wie sollte sie? Sie befand sich nicht länger im Reich der Tatsachen. Das war das Reich alter Bündnisse und obskurer Prophezeiungen und geheimnisvoller Gesetze. Eine Welt, in der Magie stärker war als Wissenschaft. Eine Welt, von der sie sich vor langer Zeit abgewandt hatte und die sie nicht verstand. Und jetzt wünschte sie sich aus vollem Herzen, es wäre anders.
    Gott, sie war so dumm. Natürlich konnte man von normalen Menschen nicht erwarten, dass sie verstanden, was vor sich ging. Aber normale Menschen würden sich auch niemals in einer Position befinden, in der das nötig war. Bei normalen Menschen würde niemals das Leben ihrer Nichte oder Großmutter oder Schwester von ihrer Fähigkeit abhängen, einem Hexer, der jahrhundertelange Erfahrung mit dunkler Macht hatte, entgegenzutreten.
    Eine weitere Tatsache: Sie war nicht normal. Und es war dumm und stur und leichtsinnig gewesen, so zu tun, als wäre es anders. Zu glauben, dass sie sich einfach aus dem Spiel heraushalten und erwarten konnte, dass das Universum und jeder darin das akzeptierte.
    Vielleicht hatte Pavane recht. Vielleicht hatte sie sich die ganze Zeit eingeredet, den edlen Weg zu nehmen, obwohl sie eigentlich nur Angst hatte. Und überhaupt nirgendwo ankam. Die Realität zu ignorieren oder zu leugnen veränderte sie nicht. Und ob es ihr gefiel oder nicht, die Magie war ihre Realität. Ihre Wahrheit.
    Und in diesem Moment bildete alles, was sie durchlebt und gelernt hatte, eine so präzise Linie wie Sonne und Mond und Erde bei einer Sonnenfinsternis, und sie erkannte die absolute, reine Wahrheit.
    Magie hatte nicht ihr Leben ruiniert. Magie hatte es gerettet.
    In der Nacht des Feuers hatte Grans Magie ihr und Chloe das Leben gerettet. Dieselbe jahrhundertealte Magie, die sie mit über das Meer gebracht hatte, um sich ein neues Leben zu schaffen. Ihre Großmutter war immer eine standhafte Hüterin des Familienvermächtnisses gewesen. Sie hatte es gepflegt und daran geglaubt, und sie war diesem Glauben treu geblieben, auch als es ihr scheinen musste, als würde alles mit ihr enden. Sie hatte nie gezaudert und hatte nie gedrängt oder etwas verlangt. Sie hatte einfach nur die Flamme in der Dunkelheit am Leben erhalten.
    Jetzt war Eve am Zug.
    Als Pavane sie zu sich rief, stand sie schnell auf, überhaupt nicht mehr müde oder unsicher. Und sie hatte auch keine Angst mehr.
    Sie würde ihm nicht bei seinem Ritual helfen und ganz sicher würde sie auch nicht zulassen, dass er Rory oder jemand anderen dafür benutzte. Pavane war eine Gefahr für ihre Familie, und das würde er immer bleiben, bis jemand ihn aufhielt. Sie hatte diesen Kampf nicht begonnen, aber sie würde ihn beenden. Und zwar heute Nacht. Und es würde so enden, wie sie es wollte.
    Dieses Mal musste er sie nicht drängen, näher zu kommen oder sich schneller zu bewegen. Sie war ungeduldig, endlich anzufangen.
    Er hatte sie beschuldigt, sich vor ihrem Geburtsrecht zu drücken und sich vor der Wahrheit zu verstecken. Nun, beides war vorbei.
    Bei jedem Schritt konnte sie das Feuer ihrer eigenen Macht spüren. Es stieg aus ihrem Innersten auf, heiß und bereit und unerschöpflich.
    Pavane schüttete das verbrannte Pulver aus dem Gefäß und füllte es von neuem. Als er fertig war, sah er auf, und ihre

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