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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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Pavane nach Strich und Faden log, aber auf keinen Fall würde sie dieses Risiko eingehen, wenn Rorys Sicherheit auf dem Spiel stand. »Lass sie – und den Rest meiner Familie – in Frieden, und ich werde … ich werde dir helfen.«
    »Ja. Ich war mir sicher, dass du das tun wirst«, spottete er. »Und jetzt lass uns anfangen.«
    Er winkte sie näher, und Eve hatte keine andere Wahl, als nach vorn zu treten, bis sie ihm am Altar gegenüberstand. Sie schluckte ihre Wut und ihre Feindseligkeit hinunter und beobachtete, wie er drei kleine Tiegel öffnete. In jedem davon befand sich ein anders gefärbtes Pulver. Er nahm eine großzügige Prise von allen dreien und mischte sie in einem schwarzen Gefäß, das über einer Flamme aufgestellt war. Bald schon erfüllte aromatischer Rauch die Luft. Pavane legte seinen Mantel ab und warf ihn hinter sich, dann krempelte er die weiten Ärmel seines schmutzigen Leinenhemds nach oben. Um seine Handgelenke zogen sich ungefähr zehn Zentimeter breite Bänder aus schwarzen Linien und Symbolen, die Eve an Tätowierungen erinnerten, die sich normalerweise um den Oberarm zogen.
    »Die Fesseln des Arricles«, erklärte er, als er ihren Blick sah. »Sie waren für meinen Aufenthalt im Nichts notwendig, aber in diesem Reich sind sie ein gefährlicher Fluch. Sie sind ein offenes Tor zur Dunkelheit, das mir die Lebenskraft aussaugt. Um hier zu überleben, muss ich mich von ihnen befreien, und das kann nur durch göttliche Magie geschehen. Es gibt nur noch wenige Verbindungen zum Göttlichen im Reich der Sterblichen … welch glückliche Fügung, dass ich meine eigene besitze.«
    Eve ging auf, dass er von ihr sprach und schüttelte den Kopf. »Freu dich nicht zu früh, Pavane. Ich bin nicht gerade Harry Potter.«
    Er starrte sie mit verwirrtem Audruck an.
    »Anders ausgedrückt, ich bin kein Genie, wenn es um Magie geht. Selbst wenn du recht hast und es einst eine Familienverbindung zur göttlichen Magie gab, ist sie vor Ewigkeiten vertrocknet … und das haben wir ironischerweise größtenteils dir zu verdanken. Du hast den Talisman gestohlen, und alles ging vor die Hunde.«
    »Ah, aber jetzt gebe ich ihn dir zurück … vorläufig jedenfalls.« Er griff in seine Westentasche und zog ein kleines Kästchen heraus, das wirkte, als wäre es aus Eisen. Das war wahrscheinlich die Vorsichtsmaßnahme, die er erwähnt hatte, damit sie keinen Zugang zum Talisman hatte, bevor er bereit war. Wenn es um Magie ging, hatte Eisen stark dämpfende Eigenschaften.
    Er öffnete das Kästchen und hielt die Kette mit der kleinen Sanduhr in die Höhe. »Hier ist deine Verbindung zur göttlichen Magie.«
    »Wir werden sehen. Ich habe keine Ahnung, wie ich ihn benutze oder …«
    »Du brauchst kein Wissen. Wie ich dir schon einmal gesagt habe, du bist. Das ist genug. Du hast die Gabe. Meine Anwesenheit hier ist der Beweis dafür, und heute habe ich deine Macht ein weiteres Mal gespürt. Ich hatte gefürchtet, es würde mich viel Zeit kosten, dich zu finden, aber dann habe ich deine Macht in der Luft gespürt, so viel heller als alles andere.«
    Eve verstand, dass er über die Zeit redete, in der sie bei Allie im Krankenhaus gewesen war.
    »So hell, dass sie noch jetzt verweilt«, sagte er. »Und mit dem Talisman in meinem Besitz hatte ich keinerlei Probleme, deiner Spur zu folgen.«
    Natürlich. Gleich und gleich gesellt sich gern. Und keine gute Tat bleibt ungestraft. Anscheinend hatte sie sich zu früh gefreut, und die Magie, die sie eingesetzt hatte, um Allie zu helfen, hatte sehr wohl düstere Nachwirkungen. Mit Pavane in einer Gruft eingesperrt zu sein war ziemlich düster. Trotzdem tat es ihr nicht leid. Es gab keine Waage, die Allies zukünftiges Glück gegen das aufwiegen konnte, was sie durch Pavanes Hände erleiden würde.
    »Was heute passiert ist, war eine absolute Ausnahme.« Sie erwartete nicht wirklich, ihn davon überzeugen zu können, dass sie völlig nutzlos war und dass er sie gehen lassen sollte. Aber wenn sie ein wenig Zeit gewinnen konnte, würde ihn das vielleicht schwächen. Oder ihr würde plötzlich die zündende Idee kommen, wie sie fliehen konnte, ohne jemand anderen damit in Gefahr zu bringen. »Die Wahrheit ist, dass ich die Macht, die ich besitze, niemals einsetze. Na ja, fast nie, und das Ergebnis ist, dass ich nichts über Magie weiß. In dieser Hinsicht ähnele ich Maura.«
    Dieses Argument wischte er beiseite, wie man eine lästige Fliege vertreibt. »Du weißt genug. Die

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