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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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Beschwörungsformel und die Werkzeuge sind schon vorbereitet. Wenn die Zeit kommt, wirst du dich auf den Talisman konzentrieren, die Verbindung neu erschaffen und deiner Macht erlauben, frei zu fließen. Den Rest werde ich übernehmen. Und jetzt«, sagte er und in seinen Augen glitzerte Erregung, als er den Dolch in die Hand nahm, »müssen wir einen Tropfen von deinem Blut mit meinem vermischen, um helle und dunkle Magie zu verbinden, und dann werden diese verfluchten Fesseln verschwinden.«
    Er schnitt sich mit dem Dolch in die Handfläche und ließ ein paar Tropfen in das glühende Gefäß fallen. Dann streckte er seine Hand nach ihr aus.
    Sie war tapfer und stoisch, bis er sie tatsächlich schnitt.
    »Au! Das tut weh. Ziemlich sogar«, fauchte sie, als er ihr einen missbilligenden Blick zuwarf.
    Er ignorierte sie, völlig auf die Worte konzentriert, die er leise murmelte. Eve ballte die Hand zur Faust und suchte nach etwas, womit sie sie umwickeln konnte. Es gab nichts. Nichts außer seinem Mantel, und wie es aussah, würde sie damit alles nur noch schlimmer machen. Sie konnte nicht einmal in ihrer Handtasche nach Taschentüchern graben, weil sie sie nicht hatte und ihre Jacke ebenso wenig, wie ihr jetzt auffiel. Sie fragte sich, ob sie wohl noch im Kofferraum waren und ob sie sie jemals wiedersehen würde. Im Moment war das kaum ihre größte Sorge, aber trotzdem machte es sie wütend. Alle sprachen ständig von der Macht, die sie besaß, aber im Augenblick fühlte sie sich absolut machtlos.
    »Konzentrier dich«, befahl Pavane, und sie merkte, dass er die Beschwörung unterbrochen hatte, um sie gereizt anzustarren. »Auf den Talisman. Konzentrier dich auf den Talisman.«
    »Okay, okay. Ich konzentriere mich.«
    Sie tat es, aber nicht mit derselben Leidenschaft und dem reinen Willen, den sie früher am Tag besessen hatte. Nicht einmal ansatzweise. Ein Teil von ihr wollte versagen, damit er zurückgesaugt wurde, von wo auch immer er gekommen war. Ein anderer Teil hatte Angst, dass er nach frischem Blut suchen würde, falls sie versagte.
    Sie entschied sich für passiven Widerstand. Sie konzentrierte sich zwar völlig auf eine Verbindung zwischen ihr und dem Talisman, aber ohne bestimmte Vorstellung im Kopf. Pavane hatte geprahlt, dass sie nur das tun musste, und er würde den Rest übernehmen. Sollte er doch.
    Nach ein paar Momenten klang es für sie, als würde er wieder und wieder dieselben Sätze wiederholen. Er kam außer Atem und auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. Seine Augen waren mit einer kranken Intensität auf den Talisman gerichtet. Zweimal glaubte Eve zu sehen, wie die Zeichen auf seinen Handgelenken leicht verblassten, aber es konnte auch nur ihre Einbildung gewesen sein. Beide Male waren sie genauso schwarz und unheilvoll wie zuvor, als sie nach dem Blinzeln noch einmal hinschaute.
    Schließlich keuchte er und hielt inne, um tief und angestrengt zu atmen, während er sich vorlehnte und sich am Rand des Altars festhielt, um nicht zu fallen.
    »Du«, spie er ihr entgegen. »Das ist dein Werk. Du widersetzt dich mir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe getan, was du mir befohlen hast: Ich habe mich konzentriert. Vielleicht bin ich wirklich wie Maura. Vielleicht habe ich nicht, was nötig ist, um dir zu helfen.«
    »Du besitzt es. Das hast du bereits einmal bewiesen. Du hast deine Verbindung zum Talisman genutzt, um mich zurückzubringen. Warum jetzt nicht?«
    »Das Turmzimmer«, platzte es aus ihr heraus. »Dort gibt es jede Menge Energie. Vielleicht war das der auslösende Faktor.«
    »Wir waren nicht im Turmzimmer«, erinnerte er sie, aber gleichzeitig zog er nachdenklich die Augenbrauen zusammen.
    »Nein, aber wir waren ihm nahe, viel näher, als wir es jetzt sind.« Sie hatte keinen wirklichen Plan. Sie empfand lediglich einen Hauch von Hoffnung. Wenn sie ihn davon überzeugen konnte, in das Turmzimmer zu gehen, dann hatte sie einen Heimvorteil, und Hilfe war in der Nähe: Hazard und vielleicht sogar Taggart.
    »Nein«, erklärte er bestimmt. »Meine Stärke ist hier größer, und deine Magie vereint mit der des Talismans sollte ausreichen, um deinen Teil beizusteuern. Es wird ausreichen«, verkündete er und griff über den Tisch, um ihre linke Hand zu packen. Er umklammerte sie fest, die kleine Sanduhr dazwischen.
    Der goldene Anhänger wurde gegen die offene Wunde in ihrer Handfläche gepresst, so dass sie wieder weh tat. Eve spürte, wie Blut austrat, und sah, wie es aus ihrer

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