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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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bereits den Kopf. »Auf keinen Fall. Sie weiß nicht mal, dass es ihn gibt.«
    Interessant, dachte Hazard. »Also ist er ein Familienerbstück und ein Familiengeheimnis.«
    Die Reaktion war wieder ein unbehagliches, halbes Achselzucken. »Eigentlich nicht. Sie hat schon geschlafen, als ich von der Versteigerung nach Hause kam, und heute Morgen war keine Zeit, darüber zu reden. Und selbst wenn sie davon gewusst hätte, wüsste sie nicht, wo sie danach hätte suchen sollen. Sie hätte ihn nicht zufällig entdecken können. Und es ist sowieso egal, weil Rory niemals etwas nehmen würde, was ihr nicht gehört. Na ja, manchmal leiht sie sich meine Kleidung, aber etwas wie den Anhänger würde sie nicht nehmen. Nicht, ohne vorher zu fragen.«
    Hazard schwieg. Sein persönlicher Kontakt mit Kindern war auf fünf Monate, zwei Wochen und drei Tage begrenzt gewesen und das vor langer Zeit. Mit Teenagern hatte er überhaupt keine Erfahrung. Aber er wusste, dass selbst die vernünftigsten Kinder zu Dingen fähig waren, die ihnen andere nicht zutrauten.
    »Ich muss nachdenken«, sagte sie, verschränkte die Finger und legte ihr Kinn darauf. »Sie und die Hexer waren meine einzigen vernünftigen Verdächtigen. Na ja, meine einzigen Verdächtigen. Ich habe keine anderen Spuren, keine anderen Kontakte. Ich kann nicht die Polizei rufen. Ich kann keine Plakate aufhängen. Ich weiß nicht mal, wie viel Zeit ich habe, bevor …«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende. Das musste sie auch nicht. Als er sah, wie jede Farbe aus ihrem Gesicht verschwand, wusste er, was er wissen musste. Er wollte sie beruhigen. Früher war er einmal gut darin gewesen, Frauen zu beruhigen. Jetzt suchte er nach den richtigen Worten, und noch bevor er sie finden konnte, sprach sie weiter.
    »Ich weiß, dass bei einer normalen Entführung die ersten vierundzwanzig Stunden entscheidend sind. Aber das hier ist nicht normal«, verkündete sie mit bitterer Stimme. »Wer weiß schon, wie der Zeitrahmen aussieht.« Sie stieß gereizt den Atem aus und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich weiß, dass ich schnell handeln muss. Ich sollte etwas tun, aber ich habe keine Ahnung, was.«
    »Ist das nicht offensichtlich?« So offensichtlich, dass er nicht glauben konnte, dass sie nicht schon daran gedacht hatte.
    Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Für Sie vielleicht. Vielleicht teilen Sie Ihre Gedanken mit den dümmeren Schülern?«
    Das war ein Versuch, witzig zu sein. Vielleicht.
    »Ein Ortungszauber wäre die beste Lösung«, erklärte er ihr. »Aber der kostet Zeit. Einfacher ist ein Spähzauber.«
    »Ein Spähzauber?«
    »Sie müssen doch schon daran gedacht haben.«
    »Eigentlich nicht.«
    Er musterte sie neugierig. »Aber Sie wissen, was das Wort bedeutet?«
    »Ungefähr.« Sie zuckte mit den Achseln und wirkte verlegen. »Ich erinnere mich vage daran, dass eine Kristallkugel eine Rolle spielt … und ein Spiegel. Oder auch eine Schüssel Wasser. Schwarzes Wasser natürlich. Entweder das oder ein schwarzer Spiegel. Es ist eine Weile her.«
    »Ich bin sicher, es fällt Ihnen wieder ein, wenn sie loslegen.«
    Sie schien zusammenzuzucken. »Ich? Nein … Ich mache nie … Könnten Sie es nicht tun?«
    »Ich kann nicht.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe, und ihre Augen wurden plötzlich noch grüner. Es wirkte wie Panik. »Schauen Sie, ich würde Sie nicht darum bitten, wenn ich nicht verzweifelt wäre. Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen den Anhänger verspreche … vorausgesetzt, ich finde ihn wieder, natürlich …«
    Hazard schüttelte den Kopf, überrascht und unangenehm berührt, weil sie offenbar dachte, das seien die Worte, die er am meisten hören wollte. »Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht tun werde. Ich habe gesagt, ich kann nicht.«
    »Denn ich würde es tun. Ihnen den Anhänger versprechen, meine ich. Helfen Sie mir, Rory zu finden, und er gehört …«
    »Sie verstehen mich falsch. Ich kann den Spähzauber nicht anwenden, weil ich diese Art von Macht nicht habe.«
    Sie zögerte und dachte mit finsterer Miene darüber nach. »Wie viel Macht braucht es dafür?«
    »Das habe ich nicht gemeint. Wenn es um Magie geht, habe ich überhaupt keine Macht.«
    Sie lachte spöttisch. »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Ziemlich viel hier ergibt keinen Sinn«, stimmte er ihr trocken zu. »Aber jetzt ist nicht die richtige Zeit, um es genauer unter die Lupe zu nehmen. Wollen Sie Ihre Nichte finden oder nicht?«
    »Natürlich will ich sie

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