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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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waren! Sie lachten und scherzten, und keiner von ihnen bemerkte, dass sie beobachtet wurden.
    Dass sie einer nach dem anderen ausgemustert wurden.
    Er hatte gewartet, bis auch die letzten Menschen aus dem Bus gestiegen waren. Fast hatte er schon geglaubt, keiner von ihnen würde geeignet sein, doch dann war sie herausgekommen.
    Ein kaltes Lächeln umspielte seitdem seine Mundwinkel. Er hatte gefunden, wonach er suchte.
    Der Meister würde zufrieden sein …
    „Ich weiß nicht, Prue. Eigentlich hab ich gar keine Lust, was zu unternehmen“, nörgelte Lauren, als sie am selben Abend aus der klimatisierten Hotelvorhalle traten. Obwohl es bereits dämmerte, war die Luft drückend heiß und schwül, und Lauren fühlte sich wie erschlagen.
    Das allerdings lag weniger an den herrschenden Temperaturen als vielmehr daran, dass sie einfach nur total unglücklich war.
    Wie erwartet klappte das erzwungene Zusammenleben mit Kylies Busenfreundin Teri überhaupt nicht. Schon die halbe Stunde, die sie zusammen auf dem gemeinsamen Zimmer verbracht hatten, war eine einzige Katastrophe gewesen. Teri ätzte und stichelte herum, wo sie nur konnte. Selbst vor persönlichen Anfeindungen machte sie nicht halt. Lauren war mehr als froh gewesen, als ihre Mitbewohnerin-wider-Willen schließlich verkündete, dass sie Besseres zu tun hatte, als den Abend in Gesellschaft einer Loserin zu verbringen. Das zumindest waren Teris Worte gewesen, ehe sie mit finsterem Blick abgezogen war. Und Lauren hatte nicht groß überlegen müssen, zu wem Teri wollte. Wahrscheinlich saßen sie und Kylie seitdem zusammen und lästerten über sie ab.
    „Ach, komm“, sagte Prue und zog Lauren am Arm mit sich. „Du kannst dich doch nicht ewig in deinem Zimmer verkriechen, Süße. Wir sind schließlich hier, um was zu erleben, oder etwa nicht?“
    Lauren seufzte. Irgendwie hatte ihre Freundin ja recht. Sie sollte sich wirklich bemühen, das Beste daraus zu machen. Aber ganz so einfach war das dann doch wieder nicht. Trotzdem wollte sie es wenigstens versuchen. „Also schön …“
    Prue hatte sich an der Hotelrezeption erkundigt und dabei von einem kleinen Basar ganz in der Nähe erfahren. Auf dem Weg dorthin fürchtete Lauren mehr als einmal, dass sie sich in dem Gewirr enger Gassen und Sträßchen hoffnungslos verirrten. Umso überraschter war sie, als sie keine fünf Minuten später durch einen niedrigen Torbogen traten und sich mitten auf dem Markt wiederfanden.
    Die Vielfalt der Gerüche und Geräusche raubte den beiden Mädchen einen Moment lang den Atem. Es war, als würden sie in eine völlig andere Welt eintauchen. Menschen über Menschen schoben sich zwischen den Ständen vorbei, deren Auslagen sich von dem Gewicht der vielen Waren bedrohlich durchbogen. Hier gab es alles, was das Herz begehrte: exotische Früchte, von denen Lauren einige aus dem heimischen Supermarkt zu kennen glaubte, während ihr andere völlig fremd waren, Gemüse, farbenfrohe Gewürze und duftende Kräuter. Außerdem sah Lauren Stände voll mit bunten Kleidern, Tüchern und Gewändern.
    Staunend gingen die Mädchen von einem Stand zum nächsten, bewunderten wunderschöne marokkanische Kunsthandwerksstücke und Silber- und Goldschmuck. In einer Seitengasse stießen sie schließlich auf einen Händler, der eine bunte Mischung aus Antiquitäten und Krempel zum Verkauf bot.
    „Schau mal hier!“, rief Prue, während Lauren gerade in einem Karton mit geschnitzten Holzfiguren stöberte, und winkte sie heran. „Das wäre doch was für dich, oder?“
    Sie zeigte ihr ein Schmuckkästchen aus dunklem, glänzendem Holz, das mit kunstvollen Einlegearbeiten verziert war.
    Lauren war auf Anhieb begeistert. Sie liebte solche Kunstgegenstände, was zum Teil sicher mit ihrer Herkunft zu tun hatte. Auch die Tatsache, dass sie Kunst- und Architekturgeschichte studierte, kam nicht von ungefähr. Denn vor allem interessierte sie sich für orientalische Bauwerke und Artefakte.
    „Wo hast du das denn gefunden?“, fragte sie.
    „Da vorn.“ Prue deutete auf den vordersten Bereich der Auslage.
    Lauren runzelte die Stirn. „Aber dort habe ich doch vorhin schon alles durchgeschaut.“
    „Dann musst du es wohl übersehen haben. Es lag hier hinten zwischen ein paar anderen Sachen. Was ist jetzt – gefällt dir das Teil oder nicht?“
    „Da fragst du noch?“ Sie seufzte verzückt. „Und ob es mir gefällt!“ Doch dann schlug ihre Stimmung plötzlich um. „Aber das kostet bestimmt ein kleines

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