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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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Lob etwas rot und sah verlegen zu ihrer Schale Reis. Sie freute sich riesig, wenn sie den anderen helfen konnte.
    Nun begannen alle, ihre Wünsche zu äußern. Es war unglaublich, welche Vielfalt da hervorgezaubert wurde: verschiedene Fleischgerichte und Gemüse, Kartoffeln, Reis und Maisbrei, Wasser, Limonade, süße Nachspeisen und Früchte. Sie aßen und tranken nach Herzenslust. Als sie so satt waren, dass sie noch nicht einmal eine weitere Weintraube hätten essen können, schauten sie fragend um sich herum. Was sollten sie denn jetzt mit all den Schüsseln und Tellern machen? Sie konnten sie ja schlecht im Wald liegen lassen, zumal sie damit eine verdächtige Spur legen würden.
    »Vielleicht sollten wir das Geschirr einfach vergraben?«, schlug Finn vor. Die anderen schüttelten den Kopf.
    »Da kannst du das Geschirr auch einfach so liegen lassen«, sagte Joe. »Ein frischer Erdhügel sieht mindestens genauso verdächtig aus wie das Geschirr.«
    Wieder hatte Chika eine Idee. »Warum sollten wir das Geschirr nicht dahin bringen können, wo es herkommt?« Die anderen grinsten.
    »Warum nicht«, sagte Finn lachend. »Einen Versuch ist es wert.« Er öffnete seine Tasche, steckte das ganze schmutzige Geschirr hinein und verschloss sie wieder – und tatsächlich, es klappte: Als er die Tasche noch einmal öffnete, war sie so leer wie zuvor.
    »Für diese Spülmaschine würde meine Mutter ihr Leben geben«, sagte Chika lachend.
    Die Gefährten alberten noch etwas herum, bis es ganz dunkel war. Sie überlegten, ob sie sich noch ein Licht aus der Taschewünschen sollten, vielleicht würde das ja auch klappen. Sie entschieden sich aber dagegen, da das viel zu auffällig wäre.
    Sie kuschelten sich in ihre Tarnmäntel und zogen die Kapuzen tief ins Gesicht. Jeder versuchte, auf dem weichen Waldboden ein möglichst bequemes Plätzchen zu finden. Das gelang ihnen sogar ganz gut; unheimlich war nur, dass sie sich nun gegenseitig überhaupt nicht mehr sehen konnten, denn ihre Kleider waren so schwarz wie die sie umgebende Nacht.
    Trotz der nächtlichen Kühle musste keiner frieren, denn waren die Mäntel am Tage leicht und luftig, strahlten sie nun eine wohlige Wärme aus. Ein paar Minuten unterhielten sie sich noch über den ereignisreichen Tag, der hinter ihnen lag. Sie hatten einige Fehler gemacht und hätten leicht entdeckt werden können. Das war ihnen klar. Sie mussten einfach besser aufpassen. Bald wünschten sie sich aber eine gute Nacht und schliefen vor Erschöpfung ein.

    »Aua!«, schrie ein Kind. »Hilfe!«, ein anderes.
    Eine tiefe Stimme brummte: »Was liegt denn hier auf dem Boden rum? Worüber sind wir da gestolpert?«
    Während Pendo, Joe, Chika und Finn noch friedlich schliefen, waren fünf Bergmännchen bei Morgengrauen im Wald unterwegs. Sie gingen nichts ahnend und noch etwas verschlafen ihren Weg und stolperten plötzlich über die vier Gefährten. Wegen der Tarnumhänge konnten sie diese aber nicht sehen und wunderten sich. Die aus dem Schlaf geschreckten Jungen und Mädchen riefen durcheinander und richteten sich hektisch auf. Dabei rutschten ihnen natürlich die Kapuzen vom Kopf, ihre Kleider wurden wieder weiß und alle schauten sich mit großen Augen an. Keiner wagte, etwas zu sagen. Die vier Gefährten betrachteten die kleinen Männchen mit ihren bunten Hosen, karierten Hemden, Zipfelmützen und Bärten, die bis zum Boden reichten, und dieBergmännchen betrachteten die Menschen. Um genau zu sein: Sie musterten die Kleider der Gefährten, die ja ganz offensichtlich irgendwie unsichtbar machen konnten.
    Als Finn die kleinen Leute vor sich sah, musste er gleich an verschiedene Bilderbücher denken, die seine Eltern ihm vorgelesen hatten, als er noch in den Kindergarten ging. Deshalb fragte er: »Seid ihr Zwerge?« Das war für die Bergmännchen zu viel.
    »Willst du uns etwa mit Gartenzwergen vergleichen?«, sagte einer.
    Ein anderer brummte: »Sind wir etwa aus Plastik?«
    »Äh, nein«, sagte Finn etwas verwirrt. »Aber ihr seht irgendwie so aus.«
    »Wir sind aber keine Zwerge«, sagte einer von ihnen mit angewidertem Gesichtsausdruck. »Wir sind«, er überlegte einen Moment und sagte dann mit gestreckten Schultern und erhobenem Kopf, »die Bergmännchen von Gan. Das weiß doch jedes Kind.«
    Finn verstand nicht so ganz, wo der Unterschied sein sollte, sagte aber lieber nichts dazu, denn offensichtlich war die Bezeichnung Zwerg eine Beleidigung für diese seltsamen kleinen Gestalten.
    »Die

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