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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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ich es eben sah, musste ich an einen Albtraum denken, den ich in letzter Zeit öfter hatte. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass genaudiese Kreatur darin auftauchte.« Er musste schlucken. Die bloße Erinnerung an den Traum schnürte ihm die Kehle zu.
    »Es muss eines dieser finsteren Wesen sein, die aus unserem Teil der Erde hierher gekommen sind«, mutmaßte Pendo.
    »Also, ich habe so etwas noch nie gesehen!«, sagte Chika, und auch Joe schüttelte besorgt seinen Kopf.
    »Erinnert ihr euch nicht?«, erklärte Finn. »Für die Menschen außerhalb von Gan sind diese Wesen normalerweise nicht sichtbar. Nebijah erzählte doch, wir würden bei uns nur die Folgen ihres Handelns sehen können, aber nicht sie selbst. Hier ist das anders. Wir können jetzt all das sehen, was sonst auch unser Leben bedroht.«
    »Das ist ja ein schrecklicher Gedanke«, sage Chika, der erst jetzt bewusst wurde, was die Worte Nebijahs bedeuteten. »Stellt euch das mal vor! Diese Dinger fliegen immer über uns herum, und wir wissen es nicht …« Ihr Gesicht sah nun kreidebleich aus.
    »Wie kommt es dann, dass du so ein Vieh schon mal im Traum gesehen hast?«, fragte Joe.
    »Keine Ahnung«, antwortete Finn. »Aber wenn es tatsächlich die gleiche Kreatur wie in meinem Traum ist, möchte ich ihr nicht begegnen.«
    »Kommt«, sagte Pendo, »gehen wir lieber weiter. Die Kapuzen sollten wir aber vorsichtshalber aufbehalten und den Wald nicht verlassen. Hier sind wir geschützter.«
    »Hoffen wir mal, dass der Weg Richtung Osten auch weiterhin so waldreich ist. Auf eine ungeschützte Ebene würde ich mich jetzt nicht mehr wagen«, ängstigte sich Chika.
    Leise gingen sie weiter. Der Wald um sie war schön wie zuvor, aber jetzt hatten sie keine Augen mehr dafür, sondern schauten immer wieder unsicher um sich und suchten den Himmel ab, ob ihnen irgendetwas Verdächtiges auffiel. Ihnen war klar: Diese schrecklichen Kreaturen am Himmel waren auf der Suche nach ihnen. Sie wollten verhindern, dass die Träger der Amulette ihr Ziel erreichten.
    Mit den übergezogenen Kapuzen zu laufen war gar nicht so einfach, denn sie konnten ihre eigenen Füße wegen der Tarnfarben nur schwer erkennen. Manchmal blieben sie an einem Zweig hängen oder rutschten in ein Loch, das sie nicht gesehen hatten. Nur selten machten sie eine kleine Pause, denn mittlerweile war ihnen bewusst, dass sie nicht zu viel Zeit verlieren durften. Wenn diese seltsamen Geisterwesen schon so weit nach Gan vorgedrungen waren, mussten sie sich beeilen.
    Als es allmählich dunkel wurde, sagte Chika: »Ich kann nicht mehr weiterlaufen. Mir tut alles weh und ich bin müde.«
    Die anderen reagierten fast erleichtert auf diesen Satz, denn es ging ihnen ebenso. Sie sehnten sich nach etwas Ruhe. Unter ein paar Büschen suchten sie sich einen geschützten Platz und machten es sich so bequem wie möglich.
    »Ich habe solchen Durst«, sagte Finn. »Wir haben nichts getrunken, seit wir heute Nachmittag im Haus von Alon waren.«
    »Und einen Bärenhunger habe ich dazu«, sagte Joe. Jetzt fiel auch den anderen auf, wie dringend sie etwas zu essen brauchten. »Lasst uns doch mal sehen, ob das mit den Taschen funktioniert, die Nebijah uns gegeben hat.«
    Alle holten die weichen Beutel hervor und schauten erwartungsvoll hinein – sie waren leer. »Oh nein«, sagte Pendo enttäuscht. »Wir können doch morgen nicht weiterlaufen, wenn wir nicht etwas Vernünftiges zu essen und zu trinken bekommen.«
    »Ich habe eine Idee.« Chika machte ihre Tasche wieder zu und schaute zu den anderen. »Nebijah hat uns gesagt, die Tasche gibt uns alles, was wir benötigen. Vielleicht müssen wir ihr einfach sagen, was wir brauchen? Woher soll sie denn sonst wissen, was sie uns geben soll? Also …«, sie überlegte einen Moment. »Ich brauche jetzt ganz dringend eine Flasche kühles Wasser und eine Schale Reis mit Hühnerfleisch.« Sie griff in ihre Tasche. »Aua!«
    »Was ist los?«, fragten die anderen erschrocken.
    »Ich habe gerade in was Heißes gefasst.« Sie öffnete die Tasche wieder, schaute hinein und machte große Augen. Dann holte sieunter den verdutzten Blicken der anderen eine Schale Reis, bedeckt mit einer leckeren Soße mit Hühnerfleisch, hervor. Als sie abermals reinfasste, hatte sie Essstäbchen und eine Flasche Mineralwasser in der Hand.
    »Das ist ja der helle Wahnsinn!«, rief Finn und starrte fassungslos auf das Essen. »Chika, das war die beste Idee überhaupt!«
    Chika wurde über dieses

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