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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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die Beste ihres Fachs, aber für ein Slum-Kid war ihr Vorgehen recht eindrucksvoll. Sie ging schnell und flüssig zu Werke und konnte sich offenbar vorstellen, wie die Zapfen im Innern des Schlosses arbeiteten. Das erforderte eine Menge Übung. Während sie an der Tür hantierte, schlug er eine Plastikfolie zurück und untersuchte den darunter befindlichen Gegenstand. Eine Holzkiste mit anscheinend ausländischer Beschriftung, die er im Halbdunkel nicht lesen konnte.
    Die Gasse hinter dem Grand war trocken und staubig, und abgesehen von der Feuertreppe an der gegenüberliegenden Hauswand gab es nichts Bemerkenswertes zu sehen. Turner schob sich durch den Fensterschlitz und wartete auf Ghost. Sie kam mit den Füßen auf, und im nächsten Moment wurde Staub aufgewirbelt, und Mauersplitter flogen umher, als neben ihnen Kugeln in die Wand einschlugen. Trotz des platzenden Mauerwerks und Ghosts Schrei hörte er das Ploppen einer Waffe mit Schalldämpfer, und dann rannten sie los, und er nahm im Gesicht jeden einzelnen heißen Luftwirbel wahr, den die Geschosse hinter sich zurückließen.

14
    K nightly fluchte auf dem Rücksitz, auf den er im letzten Moment gehechtet war. Nicolas Wagen war ein ferner roter Fleck. Kate lenkte den V8 um jede Kurve, die Nicola nahm, und kämpfte mit dem Lenkrad, da der Wagen ständig auszubrechen drohte. Der Motor brummte so heftig, dass ihre Zähne vibrierten, wenn sie sie zusammenbiss. Sie jagten aus dem Areal hinaus, als stünden sie in Flammen. Die Straßen waren noch frei, der morgendliche Berufsverkehr würde erst in einer Stunde einsetzen, und darüber war Kate froh.
    Sie schaffte es, das Funkgerät einzuschalten, das am Armaturenbrett befestigt war. Benommen vom Adrenalin versuchte sie, sich an das vereinbarte Rufzeichen zu erinnern, dann gab sie es auf. Rief: »H ier ist Friedman. Die Zielperson flüchtet, Thorne. Nach Süden Richtung Dawson. Wir brauchen den verdammten Hubschrauber.«
    Keine Antwort, und neben ihr tauchte Knightlys Fuß auf. Er versuchte, an ihr vorbei auf den Beifahrersitz zu klettern.
    »B leiben Sie hinten und schnallen Sie sich an!«, rief sie ihm zu.
    »S cheiß drauf. Wenn Sie uns schon umbringen, will ich’s kommen sehen. Und ich will einen Scheißairbag vor mir haben.« Eine Pause, weitere akrobatische Verrenkungen. »K önnten Sie die Scheißkarre bitte mal zehn Sekunden lang in eine Richtung lenken? Ich bin für so was nicht gemacht.«
    »E rzählen Sie das Nicola, nicht mir.«
    Der Skyline bog hundert Meter voraus scharf nach links ab, und Kate verspürte einen Anflug von sadistischer Genugtuung, als sie den Lenker so heftig herumriss, dass Knightly mit dem Kopf gegen das Beifahrerfenster knallte. Sie rechnete damit, jeden Moment die Sirenen von Polizeifahrzeugen zu hören, die auf die Verfolgungsjagd aufmerksam geworden waren und das Netz zuzogen.
    Schließlich saß Knightly auf dem Beifahrersitz und schnallte sich schimpfend an. Whites verrauschte Stimme drang aus dem Funkgerät.
    »S ind Sie sicher, dass sie es ist, Friedman?«, fragte er. »K önnen Sie das bestätigen?«
    »D as ist ihr Wagen. Die Bestätigung findet sich auf dem Nummernschild. Was ist mit den Cops? Hier wird es jeden Moment nur so von ihnen wimmeln.«
    »G eschenkt. Was das NCPD angeht, wir gehören zur DEA und verfolgen einen bewaffneten Verdächtigen, deshalb sollen sich die Cops zurückhalten.« Kate fragte sich unwillkürlich, ob die Firma tatsächlich mit der Polizei zusammenarbeitete oder ob es hier eher um Bestechung ging. »W er sitzt in dem Wagen? Ist sie allein, oder ist Bayle bei ihr?«
    »W enn ich sie eingeholt habe, werd ich sie fragen.« Eine weitere scharfe Kurve. Sie brüllte ihre Position ins Mikro. Sie kamen am Interstate-Kleeblatt vorbei, ließen die Auffahrt links liegen. »I ch habe die Insassen nicht gesehen und bin im Moment zu weit weg. Sobald ich was weiß, geb ich’s durch.«
    »G ehen Sie endlich aus der Leitung und lassen Sie sie in Ruhe, White«, schaltete Knightly sich ein. »W ir sind beschäftigt.«
    Eine Weile herrschte Funkstille. Die beiden Fahrzeuge behielten den Abstand ungefähr bei, fuhren mit nahezu gleicher Geschwindigkeit. Sie folgten den Hauptstraßen, die aus der Stadt hinausführten. Nicola – oder wer auch immer den Wagen steuern mochte – überholte waghalsig die wenigen Fahrzeuge, die um diese Zeit unterwegs waren. Jedes Mal, wenn das Heck ausbrach, erwartete Kate, der Skyline werde ins Schleudern geraten, sich überschlagen und

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