Das Areal: Thriller (German Edition)
den Namen schon mal gehört. Interessant. Er weiß etwas über das Schicksal einer Gruppe von fünfundzwanzig Personen, die offenbar vor drei Wochen in ein und derselben Nacht hier im Areal ermordet wurden. Einer von ihnen war mein Freund Charlie Rybeck. Ich habe in Charlies Wohnung eine Liste mit den Namen der Toten gefunden, natürlich ohne seinen eigenen. Auch der Name Sirius Bio-Life war verzeichnet. Jemand hat Charlies Wohnung auf den Kopf gestellt und alles mitgenommen, was mir Hinweise auf die Vorgänge hätte liefern können.« Kate wollte einen Einwurf machen, doch Turner hob die Hand und sagte: »W arten Sie, es kommt noch besser. Wissen Sie, ich habe Charlie nämlich vor ein paar Tagen hier im Areal ein paar Nachrichten hinterlassen; ich hatte gehofft, er könnte mir bei meiner Arbeit helfen. Eigentlich keine große Sache. Unmittelbar danach hat jemand versucht, mich umzubringen. Vor meiner Wohnung wurde ein Mann erschossen, den man mit mir verwechselt hat. Und dann haben die Cops auch noch die Identifizierung manipuliert, deshalb gehe ich davon aus, dass sie mit drinstecken. Im Areal ist eine beschissene kleine Privatarmee stationiert, die irgendwas verheimlicht, und jedes Mal, wenn ich einen Schritt weiterkomme, will mich jemand umbringen. Können Sie nachvollziehen, weshalb mein Interesse geweckt wird, wenn jemand in Ihrem Zustand und an diesem Ort den Namen Sirius ruft? Ich will wissen, was zum Teufel hier vorgeht.«
Kate fühlte sich auf einmal dumm, benutzt und müde. Und aufgebracht. Das hieß, eigentlich wütend, und zwar auf alle, die ihr übel mitgespielt und sie in diese Lage gebracht hatten. Wo sie im Dienst eines mörderischen Firmenarschs, der sie von Anfang an belogen hatte, ihr Leben aufs Spiel setzte. »D ie haben mir gesagt, Sie hätten den Mann ermordet, um Ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Und jetzt suchten Sie nach Bayle. Scheiß auf Thorne.«
»B ayle? Sie wissen von der Wohnung?«
»N icht Anthony Bayle. Jarred. Ein Cousin väterlicherseits, haben sie gemeint. Haben Sie schon von der Bestie von der Sixth Avenue gehört?«
Sie erzählte ihm alles. Vom Blanco’s, von ihrer ersten Begegnung mit Thorne und Knightly, berichtete, was sie ihr erzählt hatten. Über Jarred Bayle und dessen angebliche Untaten und weshalb sie ihn fangen wollten. Über ihren Einfluss auf die Cops, die ihnen anscheinend freie Hand ließen.
»I ch meine«, sagte sie, »e s ist ja nicht so, als ob nicht alle bei der Truppe wüssten, wie korrupt der ganze Haufen ist. Wenn man lange genug dabei ist, findet man auch einen Nebenerwerb. So läuft das nun mal.« Ihr wurde bewusst, dass sie sich schon ganz ähnlich anhörte wie Logan. »A ber eine solche Schweinerei unter der Decke zu halten … die drei Toten, die Bayle auf dem Gewissen hat, und dann noch weitere fünfundzwanzig Menschen, wenn Sie recht haben.«
Ghost lachte trocken auf. »D as Areal zählt nicht für die Cops.«
»D rei Morde und der Mann, der vor meiner Wohnung gestorben ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das entweder ein Cop war oder jemand, der für die Polizei arbeitet. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb die Identifizierung der Leiche manipuliert wurde. Da ein Kopfschuss vorlag, hat man wohl die Fingerabdrücke verglichen. Daran war nicht zu rütteln, deshalb muss derjenige für die Fälschung verantwortlich sein, der die Überprüfung durchgeführt hat. Der Täter war ein Cop, und es sollte nicht bekannt werden, dass man den Falschen erschossen hat. Ein Freund hat mir gesagt, mein Fall werde von einem gewissen Lieutenant Robert Mulgrew bearbeitet, der auch als Erster am Tatort gewesen sei, und den habe ich im Areal gesehen. Ich nehme an, das ist der Täter.«
Kate brummte und nickte. »B ayle hat diesen Namen erwähnt. Er hat gemeint, er habe Thornes Leute belauscht, nachdem sie mich hinter dem Blanco’s entdeckt hatten. Es muss sich um denselben Mann handeln.«
»W as hat Jarred Bayle sonst noch gesagt?«
»E ine ganze Menge. Er hat gemeint, sie hätten ihn zu dem gemacht, der er jetzt ist, und ich weiß, dass die ersten Opfer mit einer Art Klinik in Verbindung standen, deshalb kann man vielleicht daraus schließen, dass er dort in Behandlung war.«
»W alton Alley«, sagte Ghost.
»W as?«
»D ie Walton Alley Free Clinic. Die muss es sein. Dort werden mit Freiwilligen Medikamententests durchgeführt. Eine Menge Leute nutzen die Gelegenheit, um sich etwas dazuzuverdienen.«
»B ayle will sich bis zu Ernst Kirchberg
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