Das Areal: Thriller (German Edition)
hocharbeiten, dem Firmenchef. Hat gemeint, der wäre wahnsinnig und Sirius würde Menschen vergiften.« Sie vergegenwärtigte sich Bayles wirres Gebrabbel. »E r hat gemeint, sie hätten ihn infiziert, und es wäre ansteckend, aber er habe sich das nicht eingestehen wollen, und sie wären in die alten Tunnel von City Freight runtergestiegen, um die Ansteckungsquelle zu finden, und dort wären sie gestorben. Ich habe die Leichen gesehen, als ich geflüchtet bin. Sie waren … zerhackt, zerstochen. Er hat was von einem Gebäude gesagt, das man die Nadel nennt, und gemeint, Charlie habe dort mit allen geredet, und ich nehme an, dort haben sie die Aktion geplant. Ich glaube, es sind noch mehr Menschen gestorben.«
»I ch weiß, wo das liegt«, sagte Ghost.
»W o?«, fragte Turner.
»I ch bringe dich hin.«
»W as ist mit den Leuten von Sirius, mit denen Sie zusammenarbeiten?«, fragte Turner. »W o sind die zu finden?«
Sie erzählte ihm von der Werkstatt, von den anderen Mitgliedern von Thornes Team. Von dem verdeckten Einsatz, den sie jetzt binnen vierundzwanzig Stunden zum zweiten Mal preisgegeben hatte. Als sie geendet hatte, sagte er: »W as ist mit den Paramilitärs von Barnard Security, die von einer ehemaligen Grundschule aus operieren? Die sind auch in die Sache verwickelt. Mulgrew, der Cop, hat mit ihnen geredet.«
Kate zuckte mit den Schultern. »I ch weiß, dass außer unserem Team noch andere Leute mitmischen. In der Nacht, als wir in Bayles Haus eingedrungen sind, war die Rede von Unterstützung, aber damit kann alles Mögliche gemeint gewesen sein.«
»B arnards Leute haben mir gesagt, ihr Anführer wäre ein gewisser Lieber. Klingelt’s da bei Ihnen?«
»J a … vielleicht. Vor der Sturmaktion … Mein Gedächtnis ist am Arsch.«
»T ut mir leid«, sagte Turner. »S ie sind nicht gerade in Topform, wie? Ich werde einstweilen davon ausgehen, dass Lieber für Thorne und Sirius arbeitet. Ich schätze, damit liege ich richtig …«
Kate hatte jetzt Kopfschmerzen und auch wieder ein merkwürdiges Stechen in der Brust. Sie konnte nicht mehr klar denken. Sie wünschte, sie könnte ein paar Freunde anrufen, so sie denn noch welche hatte, mit ihnen losziehen und sich besaufen oder ganz weggehen und für immer an irgendeinem Strand leben. Alles hinter sich lassen. Irgendwas anderes tun, als zu warten, bis man ihr in den Rücken schoss oder sie sich in einer Stadt, die sie nicht mehr haben wollte, die Lunge aus dem Leib hustete.
»I ch sollte jetzt gehen«, sagte sie.
»W ohin?«
»Z urück zu Thornes Team. Bayle weiß, wo sie sind, aber ich muss trotzdem zu ihnen zurück.«
Turner runzelte die Stirn. »W arum?«
»B ayle hat mich angesteckt.« Ihre Stimme klang ausdruckslos und ruhig, mit einem leichten Unterton von Bitterkeit. »I ch arbeite für sie und helfe ihnen, ihn zu fangen; wenn sie rauskriegen, weshalb er nicht gestorben ist, können sie mich heilen. Sonst bin ich in ein paar Tagen tot. Ich habe keine Wahl. Ich werde zur nächsten Telefonzelle gehen und sie bitten, mich abzuholen.«
»I st Ihnen klar, dass man Sie als Mitwisserin auch umbringen könnte, damit Sie nichts ausplaudern?«, sagte Turner.
»W eshalb hätten sie damit warten sollen, wenn das ihre Absicht ist?«
»E rst wollen sie sehen, ob das Heilmittel wirkt. Wenn das geklärt ist, arbeiten Sie entweder ein Leben lang für sie, oder man beseitigt Sie, wenn das ohne größeres Aufhebens möglich ist.«
»W ie ich schon sagte, ich habe keine Wahl. Ich weiß, wo sich Bayle versteckt. Wenn wir ihn fangen, kann ich vielleicht ein paar Tage länger leben.« In Ghosts Gesicht zeichneten sich auf einmal Verständnis und Mitgefühl ab. Offenbar hatte sie eine Gemeinsamkeit entdeckt.
Ghost sah Turner an. Der zuckte seufzend mit den Schultern. »H aben Sie ein Handy, Kate?«
»N ein. Das hat Bayle mir abgenommen.«
Turner gab ihr eine Nummer, dann wandten er und Ghost sich zum Gehen. »E ine Mailbox«, sagte er. »I ch besorge mir ein Prepaid-Handy und höre regelmäßig rein. Wenn Sie ein neues Handy haben, hinterlassen Sie Ihre Nummer. Wenn Sie Bayle fangen, und man bringt Sie weg, um Sie mit dem Heilmittel zu behandeln, rufen Sie mich an oder schicken mir eine SMS . Teilen Sie mir mit, wohin man Sie bringt. Ich werde sehen, was ich tun kann. Falls ich etwas tun kann; schließlich bin ich nicht die verdammte Mutter Teresa.«
»W as haben Sie in der Zwischenzeit vor?«
»W ir werden uns mal die Nadel ansehen. Dann kommt die
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