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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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Zunächst meinte sie, er habe sie gefesselt, dann stellte sie fest, dass sie sich lediglich nicht bewegen konnte. Als er die Spritze geleert hatte und der Schmerz nachließ, strich Turner ihr das Haar aus dem Gesicht und lächelte sie besorgt an.
    »N och drei von den Spritzen«, sagte er. »D ann haben Sie’s überstanden. Ich würde Ihnen ja gern ein Schmerzmittel geben, aber bei Sirius hat man Ihnen das intravenös verabreicht, und ich fürchte, die verfügbaren Alternativen würden Ihnen möglicherweise schaden. Versuchen Sie weiterzuschlafen.«
    Er wandte sich zum Gehen.
    »T urner«, krächzte sie. »I hr Freund. Der, dem die Wohnung gehört.«
    »J a?«
    »E r hat Kontakte? Kommt an Informationen ran?«
    »K lar.«
    »A uch international?«
    Turner nickte. »W as wollen Sie?«
    Sie lächelte angestrengt. »F alls ich das hier überlebe, brauche ich einen neuen Pass, ein Einfachticket für die Bahamas und einen neuen Haarschnitt.«
    »V ersprochen«, sagte er, ihr Lächeln erwidernd. »S chlafen Sie jetzt. Erholen Sie sich.«
    Als Turner mit Kate auf der Schulter die Wohnungstür öffnete, stürmte ihm Ghost entgegen. Sie schlang die Arme um ihn und vergrub den Kopf an seiner Schulter. Zitternd klammerte sie sich an ihn, so straff gespannt wie eine Bogensehne. Es war so lange her, dass Turner von irgendwo zurückgekommen war, und jemand erwartete ihn, freute sich, ihn zu sehen. Es war, als hätte er eine Familie, eine eigene Tochter. Er wusste nicht, was er sagen sollte, deshalb drückte er sie eine Weile an sich, brachte dann Kate ins Schlafzimmer und setzte ihre Behandlung fort.
    »I ch dachte schon, du kämst nicht mehr«, sagte Ghost, als er wieder erschien. Ihre Augen waren verquollen; sie hatte geweint, als er im Labor gewesen war. Ihre Pupillen reagierten verzögert, und unter ihrer blassen Haut brannte irgendein Narkotika-Mix. Eine Million chemischer Rezeptoren feuerten asynchron. Sie schniefte und schluckte und sagte lächelnd: »T ut mir leid, Turner. Ich hatte Angst, ich würde dich nicht wiedersehen. Die letzten Tage waren … also, es war ziemlich hart … Und weil du nicht da warst …«
    »I st schon gut«, sagte er. »B ist du okay?«
    Er setzte sich aufs Sofa. Auf dem Beistelltisch ein Durcheinander von Pillen und Pulverresten, zerknüllten Papiertaschentüchern, chinesischen Red-Bull-Imitaten und einer Halbliterflasche Wodka, die bereits zu einem Drittel leer war. Er hatte ein Kratzen im Hals. Er entdeckte ein halb volles Glas und nahm einen großen Schluck. Das Zeug schmeckte wie warme Reinigungsflüssigkeit.
    Ghost zeigte verlegen auf die Bescherung. Entschuldigte sich erneut und sagte: »I ch hatte solche Angst. Wenn ich Angst habe, laufe ich immer weg. Dann brauche ich etwas, damit ich nicht durchdrehe, verstehst du?«
    »M ach dir keinen Kopf. Wie ist es sonst gelaufen?«
    Sie nahm eine Pille vom Tisch und spülte sie mit Roter Drache hinunter – oder wie auch immer der Energiedrink hieß. Setzte sich im Schneidersitz neben Turner. Hitzewellen gingen von ihr aus, und sie schwitzte. »I ch kann uns unbemerkt aus dem Areal rausbringen und wieder zurück«, sagte sie. »D u hast seine Adresse, ja?«
    Turner nickte, tastete mit seiner Hand, die sich auf einmal anfühlte, als gehöre sie jemand anders, in dem Durcheinander auf dem Tisch herum, suchte nach dem Zettel mit den Angaben zu Lieutenant Mulgrew. Heiße, dicke Flüssigkeit rann durch seine Adern. Sein Herz schlug zu kräftig, die Schwerkraft legte sich wie ein steinernes Gewicht auf seine Beine. Alles pulsierte leicht.
    »W as zum Teufel war in dem Drink?«, fragte er.
    »D exedrine. Eine ganze Menge, glaube ich.«
    »O Mann. Wie kommst du damit klar?«
    Sie zuckte mit den Schultern und lächelte unglücklich. »W enn man dran gewöhnt ist, dröhnt es einen nicht so zu. Ich spür eigentlich nicht viel, mir wird nur warm, und ich kann klarer denken, verstehst du? Als liefen die Gedanken schneller ab.«
    »W enn ich das nächste Mal aus deinem Glas trinken will, solltest du mich besser warnen. Ich hab das Gefühl, die Adern würden mir jeden Moment aus dem Körper springen und mein Herz würde explodieren.«
    »M üdigkeit, Stress. Du hast eine harte Nacht hinter dir, stimmt’s? Das war vermutlich ein bisschen viel für dich.«
    »M ein Gott.«
    »M ach die Augen zu«, sagte sie von sehr weit weg. »D as ist wie Seekrankheit. Schließ die Augen, das hilft.«
    Ghost kuschelte sich an ihn, und er schlief ein, und seine Schmerzen und

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