Das Arrangement
ihnen ausbreitete, tauchte die Frage wieder auf, die sie sich schon gestellt hatte, seit sie zum Strandhaus gekommen waren.
“Was wird nun aus uns?”, fragte sie.
Er seufzte laut. “Ich wünschte, ich könnte das beantworten.”
Liebevoll legte er seine Hand auf ihre, die das Steuer hielt. Diese unerwartete Berührung setzte sofort ihre Fantasie in Gang. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und sie vibrierte innerlich. Ganz deutlich spürte sie das von der Sonne aufgeheizte Deck unter ihren Füßen und roch das feuchte Segel über sich. Das Gefühl seiner heißen Haut auf der ihren brachte sie völlig aus dem Gleichgewicht.
Er rückte ein Stück näher, sodass sie seine Hitze an ihrem Rücken spürte.
Vorsichtig lehnte sie sich zurück, bis sie sich berührten. Sie atmete zitternd aus. Es war erregend, so eng beieinanderzustehen. Merkwürdig, was für eine Energie dabei entstand.
“Ich weiß, was aus uns wird”, sagte er.
Sie wandte den Kopf, um ihn anzusehen. “Was?”
Er drehte sie zu sich herum und küsste sie. “Das.”
Das Schiff vibrierte unter ihnen. Marnie stieß gegen das Steuer, und es begann sich zu drehen. Andrew fasste sie um die Taille und drückte gleichzeitig die andere Hand auf das Steuer, um es zu stabilisieren. Er zog sie heftig an sich, und sie atmete überrascht aus.
Es war ungewohnt, so festgehalten zu werden. Er hielt sie im Arm und hatte ein Bein zwischen ihre Schenkel gedrückt. Dabei versuchte er für sie beide Halt zu finden, aber dieser intime Kontakt war äußerst erregend. Sie schmiegte sich an ihn, als wolle sie mit ihm verschmelzen, und stöhnte leise auf.
So wurden sie eine Weile hin und her geschaukelt, bis sich die See beruhigt hatte, dann küsste er sie wieder. Seine Lippen waren so köstlich, zärtlich und fordernd. Sie könnte von seinem Mund regelrecht betrunken werden. Sie
war
betrunken.
Er tastete mit der Zunge über ihre Lippen, teilte sie, kostete. Dieses Gefühl machte sie verrückt.
“Du küsst wie ein Frau, die es wirklich ernst meint”, flüsterte er.
Sie stieß ihn an. “Ich meine es auch ernst.”
Eine Welle hob den Bug des Schiffes. Für einen Augenblick trieb sie die Bewegung auseinander, und sie stöhnte auf. Sie wollte ihn zurück.
“Deine Jacht trennt uns”, beschwerte sie sich.
“Das können wir ja nicht zulassen.” Er drehte sich zu ihr um, und als er ihren verklärten Blick und die leidenschaftlich geöffneten Lippen sah, veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Er berührte ihren Mund. Es war klar, was dieser Blick zu bedeuten hatte.
“Nichts wird uns trennen”, sagte er. “Gibst du mir eine Minute?”
Sie nickte, und er stieg hinunter ins Innere der Jacht mit der geheimnisvollen Bemerkung, dass er einige Vorbereitungen treffen müsse. Als er zurückkam, nahm er ihre Hand und führte sie zum Niedergang, um mit ihr zusammen unter Deck zu gehen. “Komm mit”, sagte er.
Offensichtlich hatte er die Sache mit dem Steuer geregelt.
“Wer wird denn jetzt das Boot, äh die Jacht steuern?”
Einige Zeit später, als sie neben ihm lag und herrlich erschöpft vor sich hin döste, bemerkte sie, dass es dunkler geworden war und ein intensives Licht durch die Bullaugen drang. Abwesend registrierte sie, dass die Sonne unterging.
“Müssen wir nicht wieder hochgehen?”, fragte sie.
Er zog Marnie näher an sich und umfasste ihre Brust. “Noch nicht.”
Sie zog scharf die Luft ein, als er begann, sie zu streicheln – und begegnete ihm mit einem leidenschaftlichen Kuss, der ihn sofort wieder Feuer fangen ließ. Plötzlich begannen sie sich von Neuem zusammen umherzuwälzen, sich zu reizen und zu necken. Sie hielt kurz inne, musste Atem holen, bevor sie sprechen konnte.
“Wie sind wir denn in der Zeit?”
“Wenn wir in Mexiko ankommen sollten, wissen wir, dass wir unsere Dinnerreservierung verpasst haben.”
Sie liebten sich noch einmal in der sich langsam ausbreitenden Dunkelheit – und Marnie konnte sich kaum vorstellen, das Segeln als blanken Horror zu bezeichnen. Für sie war es die reine Ekstase. Ihre einzige Angst bestand darin, dass es jemals zu Ende sein könnte.
Um zwei Uhr morgens wurden sie von Megafonen aufgeschreckt. Jemand schrie ihnen zu, dass man an Bord käme.
“Bleib hier”, sagte Andrew. “Das ist die Küstenwache.
34. KAPITEL
A ls Tony Bogart an diesem Nachmittag seine Mailbox abhörte, fand er eine Nachricht von Andrew Villard. Tony hörte sie grinsend ab. Villard wurde wegen des Verdachts auf
Weitere Kostenlose Bücher