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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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man den Argumenten seines Informanten folgte, dann sollte man bei den Felsen einen Hinweis auf den Kampf zwischen Marnie Hazelton und demjenigen, der sie von der Klippe gestoßen hatte, finden. Die Zähne waren sicher bei diesem Handgemenge abgebrochen, doch Tony wusste, dass selbst die Spurensicherung nicht in der Lage sein würde, das Geschehen zeitlich einzuordnen.
    Jedenfalls sah es nicht so aus, als wäre es erst vor Kurzem passiert. Ganz sicher nicht vor einigen Tagen. Die Bruchstellen waren bereits mit einer grünen moosigen Schicht überwachsen.
    Er ging tief gebückt umher, auf der Suche nach irgendwelchen anderen Anhaltspunkten. Ein halbes Dutzend Bierverschlüsse sahen immer noch neu und glänzend aus, und ein paar Zigarettenkippen lagen verstreut herum, einige mit Lippenstiftabdruck. Wahrscheinlich eine nette Gabe des hiesigen Gesindels, das den Ort für Partys benutzte. Alles was er von Interesse fand, wanderte in einen der Plastikbeutel für Beweisstücke, die er mitgebracht hatte, doch dabei taten sich einige drängende Fragen auf.
    Warum hatten die Beamten des Sheriffs vor sechs Monaten keine Kampfspuren entdeckt? Es hätten Fußabdrücke da sein müssen und noch mehr Hinweise als die abgebrochenen Zähne. In der Vegetation hätte man Spuren gesehen, durch ein Handgemenge wären Steine ins Rollen geraten und Erdklumpen gelöst worden. Er grübelte immer noch über diesen Fragen, während er mit dem Handschuh über ein Stück lose Erde strich und plötzlich etwas Scharfkantiges spürte.
    Graben Sie tiefer als vorher.
    Schnell schaufelte er etwas Metallisches frei. Es sah aus wie eine Haarspange, aber nicht die billige Sorte aus dem Warenhaus. Unter der verkrusteten Erde kam reines Gold zum Vorschein, besetzt mit Diamanten, und auf der Innenseite waren die Initialen A. F. eingraviert.
    Tony drehte die Spange zwischen seinen Fingern hin und her. Alison Fairmont. Es gab keinen Zweifel, dass dieses Stück ihr gehörte. Zu der Zeit, als sie sich noch heimlich mit ihm getroffen hatte, hatte sie eben diese Spange immer getragen. Das war, bevor sie fand, dass es ihr mehr Sexappeal verlieh, wenn sie das honigblonde Haar lose herunterfallen ließ. Seit sie sich erst mal diese Idee mit dem Popstar in den Kopf gesetzt hatte, gab es für sie nichts anderes mehr.
    Ein höhnisches Lachen blieb ihm in der Kehle stecken. Er hätte gedacht, dass er sich bei dem Gedanken an seine nahe Rache besser fühlen würde. Er würde sie bezahlen lassen, für alles. Aber bei dem Gedanken war ihm, als würde sich sein Magen umdrehen und er müsse sich jeden Moment übergeben.
    Tony packte die Haarspange in eine extra Plastiktüte. Es leuchtete ihm ein, warum sie übersehen wurde. Während des Kampfes heruntergefallen, hatte man sie dann durch Fußtritte tiefer unter die Erde befördert. Natürlich konnte alles, was er hier fand, inklusive der Spange, von jemandem für ihn deponiert worden sein. Aber in diesem Fall war er sich nicht sicher, ob es ihn störte. Es war ein Beweisstück, das Alison Fairmont-Villard überführte, und sie war seine Feindin Nummer eins.
    Als er zu den Klippen zurücklief, wo sein Leihwagen parkte, sah er eine Frau, die von der anderen Seite des Steilhanges den Strand entlangkam. Zuerst hatte er sie nicht erkannt. Vielleicht wegen des dunklen Haars, doch sie schien direkt in seine Richtung zu sehen. Als sie noch ein Stück näher kam, wusste er, dass es sich um sie handelte, Alison.
    Sein erster Impuls war, sich zu verstecken, aber dafür war es bereits zu spät. Sie lief barfüßig und trug ein flatterndes Kleid. Irgendetwas an ihr mutete merkwürdig an. Ihr Blick war fast wie in Trance auf die Felswand gerichtet. Noch seltsamer war, dass sie ihn an jemand anderen erinnerte. Es war vielleicht die Art, wie sie gebannt auf eine Stelle starrte. Er hatte das starke Gefühl, sie wiederzuerkennen, aber ihm fiel nicht ein, an wen er dabei dachte.
    Er ging weiter in Richtung der Klippen, aber sie blickte ihm nicht nach. Es schien, als hätte sie ihn gar nicht bemerkt. Auf jeden Fall sah sie zu den Felsen, auf Satan's Teeth. So viel zu der Theorie vom Täter, der zum Tatort zurückkehrte. Tony hätte sich keinen besseren Beweis für seine Theorie vorstellen können.
    Er hatte sich bereits zusammengereimt, dass Marnie eine Zeugin des Mordes an Butch gewesen war, die weggeräumt werden musste. Doch er wusste immer noch nicht, warum Alison ihn umgebracht hatte. Vielleicht hatte Butch etwas über Alison gewusst und sie

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