Das Asthma-Selbsthilfebuch
scheinen zwar nicht ursächlich verantwortlich für Asthma oder Allergien zu sein, jedoch den Verlauf dieser Erkrankungen ungünstig zu beeinflussen. Insbesondere verkehrsbedingte Schadstoffbelastungen verstärken die Atemwegssymptome bei Asthmatikern, verschlechtern deren Lungenfunktion und fördern die Sensibilisierung gegenüber Allergenen. Kinder in Gebieten mit erhöhter Stickoxid- und Ozonkonzentration leiden gehäuft an Atemwegserkrankungen.
Aktives Rauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken. Dies belegt beispielsweise eine an jugendlichen Rauchern durchgeführte Studie der Universität Ulm. Es wurde festgestellt, dass eine Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen dem Asthmarisiko und sowohl der Dauer der aktiven Rauchzeit als auch der Anzahl der täglich konsumierten Zigaretten besteht: Je länger und je mehr ein Jugendlicher raucht, desto höher ist sein Risiko, an Asthma zu erkranken.
Wichtig
Nikotinverzicht ist eine absolute Notwendigkeit bei Patienten, die an Asthma leiden.
Auch Passivrauchen gilt als Risikofaktor für Atemwegserkrankungen und die Entstehung von Asthma. Wenn die Eltern rauchen, steigt das Risiko ihrer Kinder, an Asthma zu erkranken. Schutz vor Passivrauchen ist daher absolut notwendig. Dies gilt bereits für die Zeit der Schwangerschaft. Eine Belastung des Embryos durch eine rauchende Mutter fördert die Entwicklung von Asthma im späteren Leben. Studien zeigen, dass mütterliches Rauchen die Entstehung von Asthma begünstigt. Kinder mit vermindertem Geburtsgewicht infolge mütterlicher Rauchgewohnheiten tragen ein höheres Risiko, Asthmatiker zu werden.
Typische Luftschadstoffe, die Asthma fördern, sind:
Stickoxide, Ozon
Tabakrauch (in Innenräumen)
atmosphärische Schwebstäube (in Außenluft)
Dieselrußpartikel
Obwohl Umweltschadstoffe nicht kritiklos als alleinige Erklärung für die Zunahme von Allergien herangezogen werden sollten, sind Zusammenhänge mit einer Verstärkung oder Auslösung von Allergien (z.B. bei der Pollenallergie) eindeutig nachgewiesen.
In Zusammenhang mit dem starken Anstieg allergischer Asthmaerkrankungen wird vor allem die Rolle der Umweltfaktoren diskutiert. In unserer Umwelt – bedingt durch die fortschreitende Industrialisierung – lassen sich in zunehmendem Maß schädliche Stoffe, insbesondere auch Chemikalien, nachweisen, die das ökologische Gleichgewicht stören und dabei zu einer Gefahr für Pflanzen, Tiere und Menschen werden. Nach Untersuchungen der US-amerikanischen Umweltbehörde (Environmental Protection Agency, EPA) kommen in unserem Umfeld mehr als 60 000 (!) Chemikalien vor. Etwa 13 000 sind Bestandteile von Pflanzenschutzmitteln, Arzneien, Kosmetika und Lebensmitteln. Es konnte gezeigt werden, dass auch primär nicht allergisierende Stoffgemische Allergien verstärken können.
Allergene und Schadstoffe in Innenräumen
Veränderte Lebens- und Ernährungsgewohnheiten werden darüber hinaus für die weltweite Zunahme von Allergien und Asthma verantwortlich gemacht: Die moderne Bauweise von Häusern mit verbesserter Wärmeisolation und verminderter Raumbelüftung sowie die Zunahme von Innenraumallergenen und -schadstoffen in industrialisierten Ländern sind hier zu nennen. Mehr als 20 000 verschiedene Stoffe und Substanzen können Allergien auslösen. Studien aus Neuseeland und Australien machen Einflüsse durch ein verändertes Raumklima deutlich: Die verbesserte Isolation durch Wärmedämmung und Mehrfachverglasung der Fenster spart zwar Heizkosten, erhöht aber bei mangelnder Belüftung die Luftfeuchtigkeit und begünstigt somit das Wachstum von Hausstaubmilben und Schimmelpilzen.
WISSEN
Warum nehmen Allergien weltweit zu?
Folgende Faktoren sind vermutlich für die weltweite Zunahme von Allergien mitverantwortlich:
Zunahme der Allergenexposition (in der Außenluft und in Innenräumen)
passive und aktive Zigarettenrauchexposition
Auftreten neuer Allergene und Schadstoffe
allergiefördernde Wirkung von Umweltverunreinigungen
geringere Stimulation des frühkindlichen Körperabwehrsystems (z.B. übertriebene Hygiene und weniger Infektionen)
westlicher Lebensstil
Bakterielle und virale Infekte
Neuere Untersuchungen sprechen dafür, dass bestimmte bakterielle Infekte im Säuglings- und Kleinkindalter – offenbar durch eine Stärkung des Immunsystems – der Entstehung von Allergien entgegenwirken, während bestimmte Virusinfekte, z.B. durch Rhinoviren, RSV (Respiratory Syncitial Viren) und Adenoviren, sowie bakterielle
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