Das Asthma-Selbsthilfebuch
die Häufigkeit allergischer Erkrankungen.
Asthma in der Schule – Lehrer und Schüler informieren
Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. In dieser Altersgruppe ist sie doppelt so häufig wie bei Erwachsenen. In Deutschland leiden ca. zehn Prozent der Schüler an diagnostiziertem Asthma.
Asthma verursacht nicht nur erhebliche Kosten für das Gesundheitssystem in Milliardenhöhe, sondern es bedeutet auch eine Einschränkung der Lebensqualität der betroffenen Schüler. Erhöhte Schulfehlzeiten erschweren die Lernentwicklung und bedeuten, dass die betroffenen Schüler nicht die gleichen Chancen wie die Mitschüler ohne Asthmaerkrankung haben.
Rauchen erhöht das Asthmarisiko
Rauchen (aktiv und passiv) erhöht das Risiko erheblich und gilt als wichtigster einzelner Risikofaktor für die Asthmaentstehung während der Schulzeit. Neuere Studien zeigen, dass bei Jugendlichen das Risiko, durch Rauchen an Asthma zu erkranken, nicht nur von der Anzahl der gerauchten Zigaretten, sondern auch von der Zeit, über die regelmäßig geraucht wird, abhängig ist: Ein 14-Jähriger, der zwei Jahre regelmäßig raucht, verdoppelt sein Risiko für Asthma. Er verdreifacht es nach mehr als zehn Zigaretten/Tag und vervierfacht es, wenn er vier Jahre statt zwei Jahre regelmäßig zehn Zigaretten/Tag raucht. Die Zahlen entstammen einer Studie, bei der 3800 Kinder in Dresden und München im Zeitverlauf zwischen dem 10. und 17. Lebensjahr erfasst wurden. Diese Erkenntnisse wurden in einer 2006 von der University of Calif ornia, Los Angeles, publizierten Studie an Schulkindern in Südkalifornien bestätigt. Asthma ist nicht nur ein deutsches Problem. Weltweit findet sich in den letzten Jahrzehnten ein Anstieg der Erkrankungshäufigkeit gerade bei Jugendlichen.
Informationsprojekt an Hamburger Schulen
Informationen zum Asthma sollten allen Schulen zur Verfügung gestellt werden, um die Wahrnehmung dieser Erkrankung zu verbessern. 2008 wurde daher von Lungenärzten (Internisten und Kinderärzte) in Hamburg das Asthma-Informationsprojekt »Asthma, mehr wissen, besser verstehen« gegründet (→ www.asthma-schule.de ). Dies geschah in Zusammenarbeit mit der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung mit Unterstützung der Hamburger Ärztekammer. Das Projekt will Lehrer, betroffene Schüler und ihre Mitschüler aufklärenund informieren. Denn Asthma ist wie kaum eine andere Erkrankung durch Eigenmaßnahmen wie Meiden von Auslösern, regelmäßige Medikamenteneinnahme und eine vernünftige Lebensweise gut zu kontrollieren. Schulfehltage mit Verzicht auf Klassenreisen, Sportveranstaltungen oder Ausflüge können vermieden werden.
Alle Schüler und Lehrkräfte, sollten mehr über Asthma wissen und es besser verstehen, um die Betroffenen sinnvoll zu unterstützen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass Schüler mit Asthma die gleichen Chancen haben wie ihre gesunden Mitschüler.
Ziele für Schulprojekte
Wenn Sie Informationsprojekte an Ihrer Schule ins Leben rufen wollen, können Sie sich an folgenden Zielen orientieren:
ein Bewusstsein für Asthmaerkrankungen entwickeln,
die Auslöser von Asthma erlernen und erkennen,
die Grundlagen der Asthmatherapie verstehen,
im Notfall dem betreffenden Schüler helfen können,
die Asthmamedikamente kennenlernen,
Vorbeugemaßnahmen erlernen,
Verständnis und Rücksichtnahme bei den gesunden Mitschülern fördern,
die Betroffenen im Schul- und Sportunterricht vollständig integrieren,
Notwendigkeit des Rauchverzichts erkennen,
Maßnahmen zur Rauchabstinenz erlernen.
Mehr über Asthma zu wissen und besser zu verstehen, was in der Schule zu tun ist, wird die Kontrolle dieser Erkrankung verbessern. Dies ist umso wichtiger, weil die Schüler aufgrund der Schulreformen jetzt ganztägig in der Schule verbleiben und somit auch chronische Erkrankungen zu einem Problem der Schule werden, mit dem man sich vor Ort, d. h. in der Schule auseinandersetzen muss.
Wie funktionieren Atemwege und Lunge?
Wenn man etwas über die Anatomie unserer Atemwege weiß, wird man auch die krank machenden Abläufe bei Asthma besser verstehen. Die Weite der Atemwege wird primär über sogenannte Betarezeptoren reguliert. Asthmatisch verengte Atemwege lassen sich durch die Gabe von Beta-2-Mimetika, die an diesen Rezeptoren ansetzen, gewöhnlich rasch erweitern.
Wie sehen die Atemwege aus?
Vom Mund-Rachen- und Nasen-Rachen-Raum gelangt man über den Kehlkopf zu den zentralen
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