Das Asthma-Selbsthilfebuch
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Allergie gegen stechende Insekten
Hierzulande sind vor allem Bienen und Wespen sowie Hummeln und Hornissen von Bedeutung. Zwischen den Giften von Wespen und Hornissen besteht eine Kreuzreaktivität: Wer auf Wespenstiche allergisch reagiert, entwickelt auch allergische Reaktionen auf Hornissen. Patienten mit einer Allergie auf stechende Insekten reagieren häufig nicht nur mit Asthma, sondern auch mit lokalen Schwellungen (z.B. im Hals-, Rachen- und Kehlkopfbereich), was zu einer erschwerten Atmung und Erstickungsgefühl führen kann. Außerdem können Kreislaufreaktionen bis hin zum Kreislaufkollaps auftreten. Das Risiko einer tödlichen allergischen Schockreaktion (anaphylaktischer Schock) ist besonders bei älteren Patienten erhöht. Wegen der oft starken allergischen Reaktion sollten Sie bei Allergie gegen stechende Insekten Ihre Notfallmedikamente (→ Seite 148 ) in den Sommermonaten immer dabeihaben. Die beste Maßnahme bei Bienen- oder Wespenstichallergie ist die Hyposensibilisierung (→ Seite 109 ), die in 95 Prozent aller Fälle zu einem lebenslangen Schutz führt.
Wer auf Wespenstiche allergisch ist, wird auch auf das Hornissengift allergisch reagieren.
TIPP
So beugen Sie Insektenstichen vor
Vermeiden Sie schnelle und hektische Bewegungen, wenn stechende Insekten in Ihrer Nähe sind.
Bei vorhandener Allergie sollten Sie einen Bogen um Blumen, Früchte, Insektennester, Abfallkörbe, Mülleimer etc. machen.
Laufen Sie nicht barfuß über Wiesen.
Bringen Sie Fliegengitter an den Fenstern Ihrer Wohnung an und lüften Sie erst nach Einbruch der Dunkelheit.
Verzichten Sie auf alle Düfte, die Insekten anlocken könnten.
Sind Sie von einer Biene gestochen worden, versuchen Sie, den Stachel sofort zu entfernen.
Schimmelpilze
Schimmelpilze sind mikroskopisch kleine Pflanzen, die im Gegensatz zu grünen Blattpflanzen kein Chlorophyll enthalten. Sie benötigen pflanzliches oder tierisches Material als Nahrung. Ihre ökologische Bedeutung erklärt sich daher, dass sie aus organischen Abfallprodukten Humus bilden. Sie bestehen aus einem Flechtwerk von Pilzfäden, die in großen Mengen Sporen produzieren. Diese Sporen werden über die Luft verbreitet. Durch das Einatmen dieser Sporen können allergische Reaktionen der Bronchien und Lungenbläschen sowie Pilzinfektionen der Lunge hervorgerufen werden.
Allergien gegen Schimmelpilze treten häufiger bei Kindern als bei Erwachsenen auf. In bestimmten Wirtschaftszweigen, etwa bei der Herstellung von Käse, Wein und Brot, kann es zu berufsbedingten Schimmelpilzallergien kommen.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen. Dies erklärt, warum in warmen, feuchten Regionen oder schlecht belüfteten Räumen vermehrt Schimmelpilze auftreten. Schlecht gewartete Klimaanlagen können zusätzlich die Verteilung von Schimmelpilzsporen begünstigen.
Der schwierige Weg zur Diagnose: Schimmelpilze sind besonders artenreich. Eine Kreuzreaktivität liegt meist nicht vor, sodass bei Verdacht auf eine Allergie viele einzelne Schimmelpilze bei Ihnen ausgetestet werden müssen. Die Hauttests fallen oft nur schwach positiv aus und decken sich häufig nur in geringem Maß mit den sonstigen allergischen Suchtests einschließlich der Bestimmung der spezifischen Immunglobuline (IgE) im Blut.
Wie macht sich Schimmelpilzbefall bemerkbar?
Das Wachstum von Schimmelpilzen im Wohnbereich ist meist nur schwer nachweisbar. Sie sind oft nicht aufzufinden, etwa weil sie sich hinter feuchten Tapeten oder in Pflanzenerde verstecken. Schimmelpilzfäden und -sporen können Sie oft an einem weißlichen oder gräulichen Belag (z.B. auf Lebensmitteln, feuchten Wänden, Fußböden und Decken) erkennen, besonders in feuchter Umgebung. Auch an den Außenwänden kommen Schimmelpilze vor. In alten Häusern stecken sie hinter Holzvertäfelungen, im Badezimmer, in vermoderten Pflanzen, Bäumen und Blumenerde. Ideale Lebensbedingungen finden sie auch in feuchten Kellern, Stallungen und Komposthaufen. Dieser sollte daher nicht zu nahe an den Fenstern Ihres Hauses stehen.
Die im Haushalt vorkommenden Schimmelpilze sind überwiegend im Frühjahr und Herbst, die in der Natur vorkommenden von Juni bis September anzutreffen. Besonders in gut isolierten Wohnungen und Häusern mit Doppelverglasung ist der Luftaustausch vermindert und die relative Luftfeuchtigkeit ist oft zu hoch. Bei mangelhaftem Lüften bietet dies den idealen Nährboden für das Wachstum von
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