Das Asthma-Selbsthilfebuch

Rohbaumwolle (Futons) benutzen, stattdessen Schaumstoff oder Latexmatratzen, sofern keine Latexallergie besteht.
Keine (langflorigen) Teppiche, vor allem aus Naturmaterialien (Schafwolle).
Offene Bücher- und Musikregale nicht im Schlafzimmer aufstellen: Das sind klassische Staubfänger.
Stofftiere verbannen oder regelmäßig waschen bei über 60 Grad. Zusätzlich: Stofftiere für 24 Stunden in die Gefriertruhe legen. Das überlebt sicher keine Hausstaubmilbe.
Verwenden Sie einen Staubsauger mit Mikrofilter.
Teppichboden oder glatte Böden?
    Wurden bis vor wenigen Jahren bei Hausstauballergie ausschließlich glatte und wischbare Böden empfohlen, dürfen Sie sich heute mit gutem Gewissen für einen Teppichboden entscheiden. Zu diesem Schluss kommt eine groß angelegte Europäische Lungenstudie (European Community Respiratory Health Survey II, kurz ECRHS II), die bei der Erforschung von Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit Hausstauballergien erstmals auch Lebensumstände und Umwelteinflüsse berücksichtigt:
    Hausstaubmilben sind natürliche Bestandteile des Ökosystems fast jeden Haushalts. Sie sind jedoch so winzig, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann, sondern nur unter dem Elektronenmikroskop.
    So steigt die Zahl der chronisch an Asthma Erkrankten in Verbindung mit Schimmelbildung und Feuchtigkeit in Wohnräumen weiter deutlich an. Was die Allergenbelastung durch verschiedene Bodenbeläge angeht, empfehlen Fachleute bei Hausstauballergie ausdrücklich das Verlegen von Teppichboden. Denn: Werden glatte Fußböden aus Parkett oderLaminat nicht täglich feucht gewischt, stellen die aufwirbelnden Staubflocken eine direkte Belastung für den Hausstaub-Allergiker dar – schließlich wird der Staub bei jedem Luftzug immer wieder erneut aufgewirbelt. Im Vergleich dazu bindet jedoch ein textiler Bodenbelag den Staub nachhaltig und reduziert somit den Staubgehalt in der Luft.
    Geradezu ideal für einen Allergiker-Haushalt ist demnach ein Teppichboden, der emissionsfrei verlegt werden kann und außerdem (ganz wichtig!) das TÜV-Siegel »Für Allergiker geeignet« trägt. Namhafte Teppichbodenhersteller wie beispielsweise die Vorwerk-Teppichwerke in Hameln bieten heute ausschließlich schadstoffgeprüfte Teppichböden mit diesem Teppich-Siegel an.
    Wichtig
    Als Allergiker sollten Sie in jedem Fall einen Staubsauger benutzen, der das TÜV-Siegel »Für Allergiker geeignet« trägt und zudem mit einem speziellen Mikrofilter ausgestattet ist.
Was bringen Lufttrockner und -reiniger?
    Nach neueren Untersuchungen lässt sich durch Benutzung eines Lufttrockners (Verminderung der Luftfeuchtigkeit von 80 auf 50 Prozent) eine deutliche Reduktion der Hausstaubmilbenkonzentration erzielen. Ebenfalls neu zugelassen ist ein Gerät zur Luftreinigung (Therapy-Air®Plus) der Firma Zepter&Bioptron GmbH, welches die Milbenkonzentration in Innenräumen deutlich reduzieren kann.
Spezielle Zwischenbezüge sind sehr wirksam
    Im Handel werden spezielle, für Hausstaubmilben undurchlässige Zwischenbezüge für Kissen, Bettdecken und Matratzen angeboten. Diese Zwischenbezüge (engl. »Encasings«) sind äußerst wirksam. Die Poren sind so klein (≤ 0,5 µm), dass die Hausstaubmilben nicht hindurchpassen. Die Bezüge lassen sich auch auskochen. Beim Einkauf muss darauf geachtet werden, dass der Bezug luft- und wasserdampfdurchlässig ist, um vermehrtes Schwitzen bzw. eine Verschlechterung des Schlafkomforts zu vermeiden. Ein geeignetes Produkt sind die Matratzenzwischenbezüge Allergocover® vom Hersteller Allergopharma aus einem luftdurchlässigen Polyestermikrofasergewebe.
    Die Bettbezüge können Sie sich auf Kassenrezept verordnen lassen, sofern bei Ihnen eine schwere Hausstaubmilbenallergie nachgewiesen wurde. Sie gelten dabei als medizinische Heil- und Hilfsmittel, die das Arzneimittelbudget des Arztes nicht belasten. Die Wirksamkeit dieser Schutzmaßnahme ist ausgesprochen hoch und allgemein anerkannt. Die Verwendung von Encasings sollte jedoch nicht dazu führen, andere notwendige Verhaltensregeln und Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung hoher Milbenbelastungen außer Acht zu lassen.
Reinigungsmittel gegen Milben
    Zur Milbenbeseitigung gibt es diverse chemische Reinigungsmittel, deren Wirkung allerdings umstritten ist. Im Handel sind Akaroside wie Tannin und Akarizid (Acarosan®). Ihr Nachteil liegt in der inhalativen Belastung durch die Substanzen selbst, sodass aus unserer Sicht solche Reinigungsprodukte nicht ratsam