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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Männer, Leute wie Vivvo, konnten ihn noch länger verstecken.
    Hark war traurig deswegen. Soric war ein guter Mann, und die verghastitischen Geister liebten ihn. Aber das änderte nichts an der Wahrheit, dass Soric zu gefährlich war, um weiterleben zu können. Viel zu gefährlich. Er musste schnellstens eine Kugel in den Kopf bekommen, bevor es zu etwas Schlimmerem kam.
    Das war die Aufgabe eines Kommissars. In simplen Worten. In Schwarz und Weiß. Das war seine Pflicht. Und wenn Hark eines war, dann ein ergebener Sklave seiner Pflichten.
    Hark stolperte und fiel auf das Gesicht. Seine Pistole flog in die Dunkelheit der Straßenschatten davon. Er verfluchte seine Dummheit und schaute zurück, um festzustellen, worüber er gestolpert war.
    Hark erstarrte.
    Er war über Mkendrick gestolpert. Der Tanither war tot, explodiert, zerfetzt. In der näheren Umgebung der Straße konnte Hark jetzt langsam andere Leichen in der Dunkelheit ausmachen. Lentrim, Mkauley, Dill, Commo … alle Männer und Frauen des Achtzehnten Trupps. Alle tot.
    »Ach du heiliges Terra …«, murmelte Hark und wollte sein Helmkom einschalten. Dann erstarrte er. Außer dem Geruch nach Ruß und Blut konnte er plötzlich einen Gestank wie nach zerstoßener Minze und saurer Milch wahrnehmen.
    Er blickte auf und sah sie.
    Die Drillinge schlängelten sich so dicht nebeneinander über die Straße, dass sich ihre klamme graue Haut berührte. Wenngleich zu dritt, bewegten sie sich wie einer. Ihre Waffengeschirre klickten, als sie nachluden.
    Hark griff nach seiner gefallenen Plasmapistole, aber sie war zu weit weg. Er wälzte sich herum und riss seine Ersatzwaffe heraus, einen stummelläufigen Revolver, der feste Kugeln verschoss.
    Er gab einen Schuss ab. Die Kugel traf einen der Loxatl in die fettige Flanke, und er fing an zu zischen und zu pfeifen wie ein Kessel mit kochendem Wasser auf einem Feldbrenner.
    Seine zwei Brüder schossen mit ihren Flechettewerfern.
    Hark erbebte, als sei er in den Sog eines großen, ganz dicht an ihm vorbeirasenden Vehikels geraten. Doch er fiel nicht und verspürte auch keine Schmerzen. Er drehte sich langsam um. Drei Meter entfernt sah er seinen linken Arm sauber abgetrennt in einer sich ausweitenden Lache arteriellen Blutes liegen. Auf dem linken Auge sah er auch nichts mehr.
    Mit einem wütenden, hilflosen Aufschrei fiel Hark auf den Rücken und begann mit dem raschen, unfreiwilligen Geschäft, sich zu Tode zu bluten.
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ZEHN
Der zweite Tag
    »Unser großmächtiger Marschall Lugo sagt ›Sieg oder Tod!‹. Was bringt ihn auf die Idee, wir hätten eine Wahl?«
    – Rawne
     
    Ein paar Minuten vor Sonnenaufgang des zweiten Tages gab Lugo von seinem Kommandoposten hoch oben in der Makropole den Rückzugsbefehl.
    Nachdem die Vororte im Nordwesten weit offen standen, war der Bezirk Eisenhalle in der zweiten Nachthälfte unter zunehmenden Druck geraten, und Kaldenbach hatte schließlich widerstrebend durchgegeben, seine Einheiten könnten nicht länger standhalten.
    Als der Befehl Gaunt erreichte, fluchte er, obwohl er den Sinn darin sah. Wenn Kaldenbach sich zurückfallen ließ, würde Masonae ganz allein dastehen, eine Ausbuchtung in der Front, die der Zange der rechts und links daran vorbeiströmenden Truppen des Erzfeindes hilflos ausgeliefert sein würde.
    Die Nordbezirke der Civitas mussten aufgegeben werden.
    Glücklicherweise war Kaldenbach ein vernünftiger und methodischer Anführer. Er brach mit seinen überbeanspruchten Einheiten nicht einfach in eine wilde Flucht aus. Er wusste, wie wichtig ein geordneter Rückzug war, dass der Raum nur für die taktische Konsolidierung hergegeben werden durfte. Er koordinierte ihn mit Gaunt, damit die gesamte Linie so sauber wie möglich zurückgezogen werden und sich gegenseitig Deckung und Unterstützung geben konnte.
    Es war ein zäher, blutiger Vorgang, und er dauerte fünf Stunden. Bei mehr als einem Dutzend Gelegenheiten stand er kurz vor dem Scheitern. Zweimal zogen sich PS-Panzer an der Glaswerke-Flanke zu schnell zurück, ohne den Infanterietruppen nördlich von ihnen Deckung zu geben, und schufen dadurch Lücken, die Kaldenbach nur mit viel Glück stopfen konnte. Dann hätte ein gegen Kaldenbachs eigene Kommandosektion gerichteter Vorstoß feindlicher Panzerfahrzeuge beinahe mit Gewalt die Entscheidung herbeigeführt, doch das drohende Verhängnis wurde durch einen improvisierten Gegenangriff von Männern des Regiments Civitas Beati abgewendet. Gaunts sich

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