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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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zurückziehende Einheiten hatten unter Luftangriffen zu leiden, von denen drei die Linie stark in Mitleidenschaft zogen und zu gefährlichen Augenblicken innerhalb der Rückzugsbewegung führten, da Einheiten der Angreifer die Schwächen auszunutzen versuchten. Dann wurden Daurs Einheiten nach Osten in die Farkindelstraße geschickt, um eine Reihe von Trupps zu stützen, die sich unter starkem Beschuss zurückzuziehen versuchten, doch Daur kam nicht durch, weil ihm der Weg durch einen Großbrand versperrt wurde. Raglons Trupp, der bereits ein gewisses Maß an Sicherheit erreicht hatte, rückte mutig wieder vor und konnte gerade noch die Unterstützung leisten, die Daur zu geben nicht imstande war.
    Jede dieser Beinahe-Katastrophen hätte leicht ein Loch in die zurückweichende Linie der Garde reißen können, das rasch zum sicheren und jämmerlichen Untergang jedes einzelnen Soldaten der zurückweichenden Truppen hätte führen können.
    In der Stunde vor dem Mittag, unter einem bleichen, vom Rauch der brennenden Vorstädte bleiernen Himmel, erreichten die letzten Einheiten Gaunts und Kaldenbachs die Verteidigungslinie in Gildenhang und wurden von der wartenden zweiten Front aufgenommen. Im Norden und ihnen dicht auf den Fersen wogten die monströsen Regimenter des Erzfeindes durch die verlassenen Vorstädte, um mit dem konzentrierten Angriff auf Gildenhang zu beginnen.
    Die zweite Phase der Schlacht um die Civitas Beati hatte begonnen.
    Granaten und Raketen gingen jetzt auf die Innenstadt nieder und trafen auch die Makropoltürme. Die Explosionen in den ausgedehnten Fassaden der hochaufragenden Türme mochten wie Zündfunken auf den Hängen von Bergen aussehen, aber der Schaden summierte sich. Schwerere Artillerie war aus den Obsidaes in Stellungen innerhalb der eroberten Nordstadt vorgerückt. Die Luftwaffe des Feindes konzentrierte ihre Angriffe jetzt ebenfalls auf die Türme. Luftabwehrbatterien auf den Dächern und obersten Etagen aller vier Makropoltürme, die meisten davon in aller Eile in den vergangenen Tagen in Stellung gebracht, leisteten schroffen Widerstand. Von Gildenhang aus betrachtet war es ein intensives Schauspiel, auch wenn gelegentlich Rauch die Sicht versperrte: Die angreifenden Flugzeuge rasten wie Fliegen durch ein Gewirr aus Bahnen von Leuchtspurgeschossen und Laserstrahlen, und manchmal erblühten Explosionen am Himmel.
    Auch andere Geräusche hallten durch die Stadt. Grässliche Geräusche. Schändliche Lesungen von Warptexten überfluteten die Kom-Frequenzen oder dröhnten mit großer Lautstärke aus den Lautsprechern der vorrückenden Panzer.
    Der gefallene Gebetsverstärker Gorgonaut wurde wieder aufgestellt und auf die Makropoltürme gerichtet. Durch ihn wurden Obszönitäten verkündet, oft die verstärkten Schreie imperialer Soldaten, Bürger oder Pilger, die in der ersten Phase in Gefangenschaft geraten waren. Der akustische Ansturm beunruhigte die ohnehin müden und erschütterten Verteidiger noch mehr. Die Kommissare der Leibkompanie – vor allem die Keetle-Zwillinge – waren ständig damit beschäftigt, jene Soldaten – durch Exekution – zu bestrafen, die ihren Kampfesmut unter der psychologischen Folter verloren.
    Denn es wurde schwer zu denken. Es wurde schwer, am Leben bleiben zu wollen. Zwar waren die Auswirkungen des Lärmbombardements noch nicht vollständig ins Innere der Makropole vorgedrungen, aber bis zum frühen Nachmittag war all jenen in Gildenhang und in der Innenstadt, darunter auch die Mehrzahl der Verteidiger, übel und heiß. Nerven lagen blank, und die Männer bekamen Sodbrennen. Dennoch mussten sie weiterkämpfen. Die Todesbrigaden griffen Gildenhang von Nordosten und Nordwesten an. Hinter den Barrikaden und Verteidigungslinien kämpften und starben imperiale Soldaten mit Tränen in den Augen, da ihnen der zischende, plappernde Lärm des personifizierten Bösen körperliche Schmerzen bereitete.
     
    Soric hatte aufgehört, die blauen Zettel aus dem Nachrichtenzylinder zu lesen. Die Schrift war zunehmend zittriger und hektischer geworden, und was er noch lesen konnte, waren praktisch nur Beleidigungen. Er war ein schwacher Dummkopf. Er war ein Feigling. Er war verdammter Abschaum. Der Autor, wer es auch war, welcher Teil von ihm es sein mochte, wurde zunehmend verzweifelt und wirr.
    Er ließ seinen Trupp fünfzehn Minuten zwischen Artillerieangriffen ausruhen und saß für sich allein in einem Hauseingang, wo er zusammengekauert und mit zuckenden Händen

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