Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Orientierungssysteme.
    Genau nach Süden, genau nach Süden. Dort würde er sich erheben und töten.
    Tlfeh war tot. Die Kugel des Menschen hatte sich tief in ihn gebohrt und getötet. Chto, der das Brutkommando hatte, befahl Reghh, Tlfeh abzustoßen. Der kalte, stinkende Leichnam glitt zu Boden. Chto und Reghh stellten sich auf die Fersen und heulten trauernd den Himmel an. Für menschliche Ohren war kein Laut zu hören, nur ein tiefes, widerliches Pulsieren, das die Luft erzittern ließ.
    Nass und glänzend wanden sich die beiden verbliebenen Loxatl umeinander und glitten weiter in die nächste Straße.
    Ihre Harnischwaffen waren geladen. Wehe allen, die ihnen jetzt in die Quere kamen.
     
    »Befehle, Herr Major!«, rief der Kom-Offizier. Major Landfreed rannte tief geduckt zu ihm. Durch den nicht weit entfernt niedergehenden Artilleriebeschuss war die Luft sehr schrapnellhaltig.
    Die Befehle für die Elemente der Leibkompanie unter Landfreed lauteten, sich in die Altmakropole zurückfallen zu lassen.
    Landfreed gab die Befehle an seine Männer weiter. Seit dem Mittag hatte er sechzig Männer an die Todesbrigaden des Blutpakts verloren. Er war entschlossen, dafür zu sorgen, dass die noch verbliebenen Männer am Leben blieben. Seine Männer rückten ab: zwei Trupps, geschlossene Formation.
    Eine Granate landete genau auf der anderen Seite der Mauerruine, und die Explosion ließ den Boden erzittern. Dachziegel regneten von den Resten der Dachbalken herab. Landfreed warf sich zu Boden.
    Als er wieder hochkam, war er von Rauch umgeben. Er konnte keinen seiner Männer sehen.
    Blinzelnd und mit tränenden Augen schaute er sich um und sah sich plötzlich einer schwarz gewandeten Gestalt gegenüber, die aus dem Nichts auftauchte.
    Landfreed erstarrte. Das Entsetzen lähmte seine Glieder und Reflexe. Er starrte in ein Gesicht, das nur zwanzig Zentimeter von seinem entfernt auftauchte.
    Es war kahl und weiß und völlig haarlos. Tiefe Falten überzogen die Haut und bildeten Furchen um den lächelnden Mund und die dunklen Augen. Getrocknete bräunliche Rückstände besudelten die Augenhöhlen. Es war das Angesicht des Todes, der schwarze Mann, den zu fürchten Landfreed beigebracht worden war.
    Der Spuk der Finsternis.
    Skarwael zog die Spitze seines Bolines über Landfreeds Jacke und schnitt nacheinander jeden Knopf ab. Die silbernen Befestigungen fielen klirrend zu Boden und tanzten und rollten davon.
    Skarwaels Boline hielt inne, als er Landfreeds nackte Kehle erreichte.
    Skarwael lächelte. Das Lächeln vertiefte die Furchen. Raubtierzähne, weißer als das bleiche Fleisch, das sie einhüllte, wurden sichtbar.
    Landfreed suchte tief in sich einen Schrei.
    »Herr Major? Herr Major? Major Landfreed?« Einige seiner Männer – Sanchez, Grohowski, Landis, Boles – kamen auf der Suche nach ihm durch den stechenden Granatqualm gestolpert und blieben ob des sich ihnen bietenden Anblicks wie angewurzelt stehen.
    Landis schrie auf und riss sein Lasergewehr hoch. Er wusste nicht genau, was dieses kadaverartige Ding in Schwarz war, aber sein Bauch verriet ihm genug.
    Skarwael fuhr herum, und seine ledrigen schwarzen Gewänder raschelten und erzeugten kleine Wirbel in der staubhaltigen Luft. Landis’ Schüsse fegten durch den Staub, trafen aber nichts Festes.
    Wie ein Schatten, der von einer sich bewegenden Lichtquelle plötzlich woandershin geworfen wurde, tauchte Skarwael hinter ihnen auf. Eine funkelnde Splitterpistole erschien unter seinem Umhang aus ungegerbter Menschenhaut und in seinen langen blassen Fingern. Energieaufgeladene Fasern aus giftigen Kristallen zuckten aus dem Lauf, und Grohowski krümmte sich, als sein Bauch explosionsartig aufgerissen wurde. Landis schoss wieder und verfehlte sein Ziel erneut.
    »Bewegung! Bewegung!«, brüllte Landfreed, der endlich seine Stimme wiederfand. Und seine Laserpistole.
    Er eröffnete das Feuer auf den monströsen Schatten, aber der war verschwunden. Mit einem verblüfften Gurgeln fiel Landis auf den Rücken, von den Schüssen seines eigenen Kommandeurs getötet.
    Boles und Sanchez schossen gemeinsam und deckten die Ruinen der Ziegelmauer vor ihnen mit Dauerfeuer ein. Sie hatten den Schatten vor den Läufen, aber er bewegte sich wie ein schwarzes Flackern die Wand empor, an ihren Strahlen vorbei und in die Luft. Mitten im Flug drehte er sich, wobei der grässliche schwarze Umhang wie Schwingen hinter ihm wehten, und fiel auf Sanchez. Der Soldat der Leibkompanie wehrte sich,

Weitere Kostenlose Bücher