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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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brüllte und fiel förmlich auseinander, da ihn der beinahe unsichtbare Schatten verstümmelte und dann beiseite warf.
    Boles wich zurück und sah Landfreed an.
    »Laufen Sie«, sagte Landfreed nur.
    Boles lief. Hinter ihm stellte sich Landfreed dem Ungeheuer und riss den Arm hoch, um zu schießen.
    Doch da war keine Pistole mehr. Keine Hand. Nur ein sauber abgetrennter Armstumpf.
    Skarwael materialisierte vor Landfreed und spießte ihn auf seinem Boline auf.
    Boles rannte durch den Rauch und die Trümmer. Er hörte, wie sein Kommandeur hinter ihm starb. Irgendwo in der hintersten Ecke seines verängstigten Verstandes fragte er sich eines. Was konnte einen Todesschrei so lange dauern lassen?
     
    »Was ist faul?«, fragte Gaunt Beltayn, indem er den üblichen Kommentar seines Signal-Offiziers vorwegnahm.
    »Wie wär’s mit … allem?«, erwiderte Beltayn.
    Der erste Trupp hatte sich in der Digrestraße verschanzt, einer Geschäftsstraße am Prinzipal I in Gildenhang, wo sich Gaunt nach seinem Besuch im Lazarett seinem Trupp wieder angeschlossen hatte. Der Rückzug aus der zweiten Linie war ein Chaos verglichen mit demjenigen, den die Imperialen im Morgengrauen aus den nördlichen Vororten durchgeführt hatten. Sie hatten die zweite Linie nicht annähernd so lange gehalten, wie Gaunt gehofft hatte. Der Erzfeind pflügte tiefe Furchen durch Gildenhang und bedrohte bereits die agroponischen Kuppeln im Westen. Die Verteidiger sollten sich in die Makropoltürme zurückziehen, um dort ihre letzte Schlacht zu schlagen, ein taktisches Manöver, das Biagi und Lugo übersehen hatten. Landfreed war nicht mehr erreichbar, und seine Truppen waren versprengt. Kaldenbachs Rückzug wurde ebenfalls erheblich behindert – aus der Aufzeichnung seiner Kom-Gespräche ging hervor, dass er irgendwie mehrere seiner wichtigsten Unterführer verloren hatte, darunter auch Lamm vom Regiment Civitas. Sogar die Geister waren in Unordnung. Gaunt versuchte sich mit Corbec und Rawne abzustimmen, aber ihre Aktionen waren durch Zwischenfälle verzögert worden, über deren Natur die Gesprächsaufzeichnungen keinen Aufschluss gaben.
    Der letzte Kontakt mit der Beati war ein Bericht über ein höllisches Feuergefecht in den tiefer gelegenen Bereichen Gildenhangs gewesen.
    In der Digrestraße wurde es blutig. Der erste, vierte und zwanzigste Trupp lagen unter schwerem Beschuss. Der Erzfeind hatte eine Abteilung Selbstfahrlafetten an den Ausläufern Gildenhangs unterhalb ihrer Position in Stellung gebracht und deckte jetzt die ganze Gegend ein.
    Leuchtend grün-gelbe Geysire aus Feuer explodierten aus den Gebäuden ringsumher, schleuderten Dachziegel und Gesteinstrümmer in die Luft und ließen flammende Rinnsale auf intakte Dächer niederregnen. Es roch nach verbranntem Ziegelstaub, so erdig und durchdringend, dass es die Nase verschloss.
    Gaunt wusste, dass es jetzt darauf ankam. Sie hatten eine sehr geringe Hoffnung, den Rückzug noch zu bewerkstelligen. Wenn sie ihn vermasselten – und das Schicksal gegen sie war –, würden sie nicht einmal mehr lange genug leben, um noch einen letzten Widerstand in den Makropoltürmen zu organisieren. Wenn der Feind den Druck aufrechterhielt, würde die imperiale Verteidigung auf Herodor ausgelöscht sein, bevor sie die Türme auch nur erreichte.
    Gaunt lief mit Beltayn über die brennende Straße und zu Mkoll und Ewler, die im Schutz einer halb eingestürzten Mauer kauerten.
    »Wir müssen uns jetzt absetzen. Zu den Makropoltürmen.«
    Mkoll nickte. »Es wird eng.«
    »Ich wünschte, ich könnte Corbec und Rawne über Kom erreichen.«
    »Zu starke Interferenzen«, sagte Mkoll. »Der Artilleriebeschuss für sich allein reicht schon, um die Signale zu verstümmeln.«
    »Wenn ich hier eine Verteidigungslinie bilde, können Sie damit anfangen, die Männer nach Süden zu evakuieren?«, fragte Gaunt.
    Ewler nickte. Mkoll zuckte die Achseln. »Wir müssen auf Scharfschützen achten.«
    »So tief innerhalb der Stadt?«
    Mkoll sah seinen Kommandeur düster an. »Ich habe eine Meldung hereinbekommen. Larks und Nessa haben einen Scharfschützen in Gildenhang erledigt. Er hätte beinahe die Beati erschossen. Sie haben ihn erwischt, bevor er den Schuss setzen konnte.«
    Mkoll zeigte Gaunt den Ort auf der Karte.
    »Feth«, murmelte Gaunt. »Wirklich so tief drinnen?«
    »Ja«, sagte Mkoll. »Ich glaube, sie haben mittlerweile Spezialisten, die sogar hinter unseren Linien arbeiten. Jedenfalls viel tiefer in der Stadt als ihre

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