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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Flüssigkeiten, die alle an einer Halterung über dem Kopfende der Bahre hingen, in einer Hämopumpe und der Beatmungseinheit.
    »Feth …«, sagte Gaunt. Er warf einen Blick auf Dorden, »Massive Verletzungen auf der linken Körperhälfte. Er hat den Arm verloren, das linke Auge, das Ohr und eine Menge Knochenmasse und Gewebe. Grells Jungens haben ihn gefunden und hergebracht. Da war er beinahe verblutet.«
    »Wird er durchkommen?«
    Der Boden bebte.
    »Wird irgendeiner von uns durchkommen?«, fragte Dorden düster.
    »Sie wissen, was ich meine!«
    Dorden seufzte. »Er ist stark. Entschlossen. Er könnte es schaffen. Wir bringen ihn auf die Intensivstation. Ibram …«
    »Was?«
    »Als Grell ihn gefunden hat, war Hark von den Leichen Mkendricks und seines gesamten Trupps umgeben.«
    »Alle … alle tot?«
    »Ja. Grell hat gesagt, es hätte ausgesehen wie in einem Schlachthaus. Jemand hat sich wirklich alle Mühe gegeben, sie gründlich fertigzumachen.«
    »Der Blutpakt ist …«
    Dorden schüttelte den Kopf und hob ein kleines chirurgisches Gerät aus rostfreiem Stahl auf. Er hielt es Gaunt hin. Mehrere blutverschmierte Gegenstände lagen darauf. Gaunt streckte neugierig die Hand aus, um sich einen anzusehen.
    »Tun Sie das lieber nicht«, sagte Dorden. »Wenn Sie sich nicht die Fingerspitzen abschneiden wollen.«
    »Ist es das, wofür ich es halte?«
    Dorden nickte. »Klingensplitter aus einem Flechettewerfer der Loxatl. Ich habe sie aus Harks Schulter geholt.«
    »Gott-Imperator, sie werfen uns alles entgegen, was sie haben.«
    »Das ist der einzige Bericht über typische Loxatl-Wunden, aber ich dachte, Sie sollten Bescheid wissen.«
    »Danke«, sagte Gaunt. »Ich muss wieder raus.«
    »Ich will, dass Sie sich noch jemanden ansehen«, sagte Dorden.
    Der abgeteilte Raum war für die schwersten Fälle reserviert, darunter auch jene, die Dorden nicht transportieren wollte. Der Doktor führte Gaunt zu einem Bett in der Ecke, wo ein tanithischer Soldat an das komplette Lebenserhaltungssystem angeschlossen war. Es war Costin, der Trinker, dessen Achtlosigkeit Raglons Trupp auf Aexe so teuer zu stehen gekommen war.
    »Haben Sie gehört, was Raglons Trupp heute Nachmittag geleistet hat?«, fragte Dorden.
    Gaunt nickte. Er war stolz auf sie. Sie hatten für dringend nötigen Feuerschutz gesorgt, als Daur nicht durchgekommen war, und mit dieser Aktion über siebzig Männer gerettet.
    »Raglon hat Costin gebracht. Bauchschuss im Kampf. Wird den Tag vermutlich nicht überstehen. Aber Raglon wollte, dass er besondere Pflege bekommt. Die Aktion war Costins Werk. Raglon hat es mir selbst erzählt. Raglon selbst war festgenagelt, also hat Costin die Spitze übernommen und den Trupp hingeführt. Hat für den Feuerschutz gesorgt und diese ganzen Leute rausgeholt. Raglon will vorschlagen, ihn für Tapferkeit auszuzeichnen.«
    Gaunt sah Dorden an. Die Erschöpfung hatte den Arzt seiner üblichen Subtilität beraubt.
    »Wenn es also nach mir gegangen wäre und ich Costin auf Aexe hingerichtet hätte, wären all diese Leben verwirkt gewesen. Sie wollen sagen, dass ich Ihnen danken sollte …«
    »Seien Sie kein Arschloch, Gaunt!«, fauchte Dorden und wandte sich ab. »Ich habe Ihnen nur erzählt, wie es war.«
    »Sie haben recht«, sagte Gaunt. Dorden blieb stehen. »Ich bin Kommissar, und Sie sind Arzt. Es wird immer Zeiten geben, in denen sich unsere vordringlichsten Pflichten widersprechen … auf schlimmste Art widersprechen. Harte Disziplin und selbstlose Fürsorge haben keine sonderlich große Schnittmenge. Ich würde sagen, das ist ein Problem, mit dem zwei Freunde auf unterschiedlichen Seiten dieser Trennlinie leben müssen.«
    »Das ist es wohl.«
    »Aber hier und jetzt … es tut mir Leid. Sie hatten recht.«
    Dorden schaute verlegen weg. »Schön. Müssen Sie nicht noch einen Krieg gewinnen oder irgendwas?«
    Gaunt ging durch den Schirm nach draußen und stand plötzlich Soric gegenüber.
    »Chef? Was machen Sie denn hier?«
    Sorics Miene verriet Entschlossenheit. »Es tut mir Leid, Herr Kommissar. Ich hoffe, Sie werden mir glauben, wenn ich sage, dass ich es nicht böse gemeint habe. Ich war immer loyal, trotz allem, was er Ihnen vielleicht erzählt hat.«
    »Wer? Worum geht es überhaupt?«
    »Tun Sie mir nur einen Gefallen, Herr Kommissar. Hören Sie mich an, und machen Sie es dann rasch.«
    »Was soll ich rasch machen, Agun?«
    »Meine Hinrichtung, Herr Kommissar.«
    »Soric? Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Ich weiß,

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