Das Attentat - 0
Hauptfront. Und sie sind hinter etwas her.«
»Hinter ihr«, sagte Gaunt.
Mkoll nickte.
Gaunt wandte sich an Beltayn. »Bei … rufen Sie die Beati. Sie oder jemanden bei ihr. Sagen Sie ihr, sie soll sich zu den Makropoltürmen zurückziehen. Meine Befehle. Sie sind hinter ihr her.«
Beltayn entfernte die Staubhülle von seinem Kom-Gerät. »Ich tue mein Bestes, Herr Kommissar«, sagte er.
»Ich habe Domor erreicht«, sagte er einen Moment später. »Er sagt, die Beati ist bei ihm. Er wird sie zum Rückzug drängen.«
»Sagen Sie ihm, er soll mehr tun, als sie drängen, Bel. Wenn sie stirbt, ist alles vorbei.«
Beltayn nickte und machte sich wieder an die Arbeit.
Granaten gingen ringsumher nieder. Alle duckten sich noch tiefer.
»Also gut«, sagte Gaunt. »Versuchen wir einen Ausweg aus dieser Rattenfalle zu finden. Ewler? Übernehmen Sie die Südseite da. Mkoll, Sie kommen mit mir. Sie auch, Bel.«
Sie liefen aus ihrer Deckung und wichen den umherspritzenden Trümmern und Flammen aus. Beltayn geriet mit seinem schweren Kom-Gerät ins Stolpern. Mkoll zog ihn auf die Beine und schob ihn in die Deckung eines Hauseingangs neben Gaunt.
Gaunts Energieschwert beseitigte das Schloss, und sie gingen in einen dunklen, zugigen Flur, in dem die von den Granatexplosionen draußen verursachten Luftdruckveränderungen wie ein Beatmungsgerät wirkten und Papierfetzen und Staub hin und her geweht wurden.
Es war stockdunkel. Mkoll trat eine Tür ein und machte den Weg in eine unordentliche Wohneinheit frei. Beltayn öffnete eine andere zu einem leeren Raum. Mkoll eilte weiter und machte mit seinem Stiefel eine weitere Wohnung begehbar.
»Mkoll!«
Mkoll ging zurück und gesellte sich zu Gaunt und Beltayn in der Tür des leeren Raums, die Beltayn geöffnet hatte.
Es gab nichts zu sehen, nur eine leere Wohneinheit. Kein Teppich, keine Läufer, kein Schirm an der Deckenlampe, kahle Wände. Eine Tür auf einer Seite, verschlossen. Ein Konsolentisch in der Mitte des Raums mit einem Buch darauf.
»Was ist denn los?«, sagte Mkoll.
»Geben Sie mir Deckung«, sagte Gaunt, als er den Raum betrat. Er hatte sein Schwert in die Scheide geschoben und dafür seine Laserpistole gezückt. Mkoll sah Beltayn an, der die Achseln zuckte.
Gaunt ging zu dem kleinen Tisch, der eigenartigerweise mitten im Raum stand, und griff nach dem Buch darauf. Es war alt. So alt, dass es auseinander fiel und sich in Staub auflöste.
Er öffnete den Deckel und las die Titelseite, obwohl er das unangenehme Gefühl hatte, genau zu wissen, was er finden würde. Es war eine weitere Erstausgabe von Über den Einsatz von Armeen von DeMarchese.
Er griff danach, und der Deckel schlug auf, wie von einem starken Windstoß aufgeblättert. Die Seiten wurden umgeblättert.
Gaunt starrte auf das offene Buch und fing an zu lesen:
Wenn ich in dieser Weise von einem Körper spreche, meine ich den Körper als Darstellung für eine bewaffnete Streitmacht. Für den Anführer wird diese Streitmacht zu seinem Körper …
Er wich einen Schritt zurück. Er hatte auf die Dinge geachtet, die ihm gezeigt worden waren, doch nun schienen sie sich mit wenig subtilem Nachdruck zu wiederholen. Hatte er so viel übersehen? War er zu unachtsam?
Die geschlossene Tür nebenan rappelte im Rahmen, wie von einem starken Windstoß erschüttert.
»Die Zeit wird knapp, Herr Kommissar«, rief Mkoll ihm aus dem Eingang zu.
Gaunt winkte die Zwei zu sich herein.
»Was soll das?«, fragte Beltayn.
»Herr Kommissar?«, sagte Mkoll.
»Tun Sie mir einen Gefallen. Begleiten Sie mich, und beweisen Sie, dass ich nicht verrückt bin.«
Gaunt öffnete die Tür.
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ELF
Die Kapelle im Nirgendwo
»Zwei Gefahren, eine wahrhaftig böse, eine missverstanden.«
– Elinor Zaker von der Herodorischen Kommandantur
Es war eine Kapelle, alt und heruntergekommen und im grünen Dämmerlicht des Waldes vergraben. Efeu und Ranken bedeckten ihre Mauern. Hellgrüne Flechten nagten am Mauerwerk. Verwirrt und ein wenig ängstlich folgten Mkoll und Beltayn der teilweise eingestürzten Mauer durch das alte Tor und den Pfad zur Tür entlang. Der Duft war wieder da, der Blumenduft. Er war so stark, dass Gaunt einen Niesreiz davon bekam. Es war der Duft nach Islumbinen.
Gaunt öffnete die Tür und trat ins kalte Dunkel der Kapelle. Drinnen war alles sehr schlicht, aber in gutem Zustand. Am Ende der hölzernen Bankreihen brannte eine Kerze auf dem imperialen Altar. Gaunt ging durch den Mittelgang zum Bildnis
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