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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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dass Hark Ihnen alles erzählt hat, Herr Kommissar. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich deswegen nicht schon früher zu Ihnen gekommen bin.«
    Der Plastikschirm hinter Gaunt wurde zurückgezogen, und drei Sanitäter kamen heraus, die Harks Rollbahre zur Rampe fuhren.
    Sorics Augen weiteten sich, als er sah, wer da weggefahren wurde.
    »Ich bin hier, weil Hark schwer verwundet wurde, Soric. Er war gar nicht in der Lage, mir irgendwas zu erzählen. Also … warum tun Sie es nicht?«
    Soric streckte sich und nahm schwerfällig Haltung an. »Herr Kommissar-Oberst. Es ist meine Pflicht und meine Schande, hier vor Ihnen zuzugeben, dass ich … vom Warp gezeichnet bin. Er steckt seit Phantine in mir, und ich habe es schon zu lange verheimlicht. Der Fluch des Psionikers korrumpiert meinen Verstand. Ich habe Botschaften bekommen, Herr Kommissar. Ratschläge, Warnungen. Alle haben sich als wahr erwiesen. Es tut mir Leid, Herr Kommissar.«
    »Ist das ein Scherz, Soric?«
    »Nein, Herr Kommissar. Ich wünschte, es wäre einer.«
    Gaunt war wie benommen. »Ihnen ist klar, dass ich es nicht darauf ankommen lassen darf, Sergeant? Ich habe keine Wahl. Wenn Sie die Wahrheit sagen … wenn Sie vom Warp gezeichnet sind, muss ich …«
    »Ich weiß, Herr Kommissar.«
    »Was wollen Sie tun, Gaunt? Ihn erschießen?« Dorden stand hinter Gaunt. Er hatte den Wortwechsel mit angehört.
    »Ich glaube, dass nicht einmal selbstlose Ärzte ein Risiko eingehen, wenn es um den Warp geht, Doktor.«
    »Das ist hier kein feindlicher Warp-Abschaum, Ibram«, sagte Dorden. »Es ist unser Agun Soric!«
    »Kämpfen Sie nicht für mich, Doktor«, sagte Soric. »Bitte. Das ist nicht richtig. Sie wissen selbst, was in mir steckt. Damals, auf Phantine, mit Corbec. Ich weiß, dass es Ihnen Angst gemacht hat.«
    Sowohl Gaunt als auch Dorden konnten sich noch gut an den Vorfall erinnern. Er hatte sie in der Tat erschüttert.
    »Seitdem ist es schlimmer geworden. Viel schlimmer.« Soric schien sich innerlich zu erregen, als sei etwas Lebendiges in seiner Tasche, das an ihm nagte.
    »Die normale Verfahrensweise wäre die, Sie auf der Stelle zu erschießen«, sagte Gaunt. »Aber wir reden hier von Ihnen, Agun, und ich habe noch nie gehört, dass sich eine Warp-Missgeburt selbst gestellt hat. Wachsoldaten?«
    Drei Posten von den PS eilten herbei. »Nehmen Sie diesem Mann Waffen und Rangabzeichen ab und fesseln Sie ihn. Bringen Sie ihn in die Makropoltürme und sperren Sie ihn in die sicherste Zelle, die Sie haben. Sollte er irgendwas versuchen, erschießen Sie ihn. Und wenn Sie im Turm angekommen sind, lassen Sie die hiesigen Astropathicae der Gilde rufen, um ihn zu untersuchen.«
    »Jawohl, Herr Kommissar.«
    »Herr Kommissar, bitte. Bevor sie mich mitnehmen, muss ich Sie warnen.«
    »Agun, gehen Sie. Bevor ich es mir anders überlege.«
    »Herr Kommissar, bitte!« Die Soldaten packten Soric und legten ihm Handschellen an. »Bitte! Um unser aller Wohl! Er hat mir gesagt, dass neun unterwegs sind! Neun sind unterwegs! Sie werden sie töten, und ihr Blut wird an meinen Händen kleben! Bitte, Herr Kommissar! Im Namen von allem, was heilig ist! Bitte hören Sie auf mich!«
    Von den Soldaten weggeschleift, verschwand Soric im Gang des geschäftigen Feldlazaretts.
    »Hätten Sie ihm zuhören sollen?«, fragte Dorden.
    Gaunt schüttelte den Kopf. »Entweder ist er unter dem Druck zerbrochen, und in dem Fall betrauere ich sein Dahinscheiden, denn er war ein verdammt guter Soldat. Oder … er ist vom Warp gezeichnet, wie er selbst sagt. Mir ist die erste Erklärung lieber. Aber wie auch immer, er hat nichts zu sagen, dem ich trauen könnte. Die Fantastereien eines Übergeschnappten oder die perversen Lügen des Warps.«
    »Weil der Warp der Menschheit niemals die Wahrheit zeigt?«
    »Nicht dem Ungeübten und dem Ungeduldeten. Nein.«
     
    »Psionikertricks«, sagte Corbec. »So hört es sich für mich an.«
    »Verdammte Psioniker«, stimmte Feygor zu.
    »Irgendso ein Feth hatte meinen Verstand in der Gewalt. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich …« Rawne brach ab.
    »Was?«, fragte Corbec.
    »Wenn ich es nicht abgeschüttelt hätte, Colm. Feth, ich wollte sie töten.«
    »Wen, Banda?«
    »Feth, nein! Sie. Die Beati.«
    Feygor fluchte bildhaft. Wie immer klang es mit der monotonen Stimme seines künstlichen Kehlkopfes absonderlich.
    »Irgendwas ist in Ihren Kopf eingedrungen und hat Sie beschließen lassen, die Heilige zu töten?«, fragte Caffran.
    Rawne zuckte die Achseln.

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