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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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retten.
    Als lese er ihre Gedanken, sagte Kolea: »Diesmal nicht.«
    Sie kehrten unter das Aquädukt zurück und machten sich auf die Suche nach der zweiten Kreatur. Auf der anderen Seite war die Sicht besser. Der bernsteinfarbene Schein der wütenden Feuersbrünste sorgte für gutes Licht. Das Gewehr im Anschlag und alle Sinne aufs Äußerste angespannt, schwärmten sie aus, immer bemüht, möglichst in Deckung zu bleiben. Criid und Kolea zuerst … Jajjo … Skeen, Pozetine … Kenfeld.
    Jajjo sah die Reflexion von Feuerschein in nichtmenschlichen Augen, die halb unter schützenden Nickhäuten verborgen waren. Er hechtete zu Boden, während Flechettemunition das Gestein rings um ihn zerfetzte. Mehrere Stacheln schnitten ihm Waden und Schienbeine auf, aber es gelang ihm, sich bei der Landung abzurollen, und er kam schießend wieder hoch.
    Jajjos Laserstrahlen klatschten gegen die Mauer, wo kurz zuvor noch der Loxatl gewesen war, aber scharfe Afterklauen und erschreckend flinke Reflexe hatten das Ding bereits zehn Meter die Fassade des Hauses empor in den Schutz des Schattens unter dem Dachüberhang befördert.
    Criid sah es verschwinden und schoss darauf. Kenfeld fiel ein.
    »Gak, das Biest ist so verdammt schnell!«, beklagte sie sich.
    »Ich glaube …«, begann Kenfeld und war dann plötzlich nicht mehr neben ihr. Sie zuckte zusammen. Ihr Gesicht war klebrig und nass. Es war Kenfelds Blut. Sein zerfetzter Körper war fünf Meter weit nach hinten geschleudert worden, so hart und schnell, als sei er von einem dahinrasenden Laster erfasst worden.
    Criid warf sich in Deckung und wechselte mit zitternden Händen das Magazin ihrer Waffe. Sie hörte Laserschüsse, das antwortende Husten des Werfers und dann schnelle Schritte. Gol Kolea warf sich neben sie.
    »Wo ist das Biest?«, fragte sie.
    »Oben und nach links, aber es ist ständig in Bewegung. Alles in Ordnung mit dir?«
    Sie nickte. In ihrem Ohrhörer überschlugen sich die Alarmrufe und Meldungen der übrigen Truppmitglieder, die zu ihnen vorzudringen versuchten, aber von dem gnadenlosen Feuer des Werfers festgenagelt wurden.
    Kolea machte Anstalten, sich wieder nach draußen zu stürzen, doch sie packte seinen Arm und zog ihn zurück.
    »Keine Heldentaten mehr«, sagte sie. »Wir haben dich gerade erst wiederbekommen.«
    »Ist das ein Befehl?«
    »Ja, und …«
    »Und was?«
    »Ich will, dass du noch lebst, wenn wir hier fertig sind. Wir müssen uns unterhalten. Über … über deine Kinder.«
    Er warf ihr einen eigenartigen Blick zu. »Meine Kinder sind im Makropolkrieg gestorben, Tona. Meine Frau auch. Die einzigen Kinder, um die wir uns dieser Tage Gedanken machen müssen, sind deine.«
    »Aber …«
    »Deine«, sagte er mit Nachdruck. »Der Imperator beschützt, und wenn er beschäftigt ist, vollbringt Tona Criid Wunder für ihn. Es reicht mir zu wissen, dass sie leben und geliebt werden. Mehr, als ich je hoffen konnte.«
    Er umarmte sie und hielt sie einen Moment ganz fest. Dann nahm er seine Waffe und rannte los. Der Werfer hustete und jaulte.
     
    Auf der anderen Seite des Aquädukts rannte Rawne ebenfalls. Drei weitere Mitglieder seines Trupps waren mittlerweile über das Gelände verteilt worden, aber der Loxatl hatte für den Augenblick zu schießen aufgehört. Er nahm an, dass er auf das Dach des Habs gestiegen war.
    Er rannte über die Straße und erreichte die Vorderseite des Hauses. Mit dem Rücken dicht an der Hauswand tastete er sich vorsichtig weiter. Die Straße war ruhig. Dünne Rauchschwaden trieben langsam hindurch. Auf der anderen Seite sah er Geister im Schutz irgendwelcher Deckung vorkriechen.
    Rawne stach plötzlich der Gestank nach saurer Milch in die Nase. Nach Milch und Minze.
    Die Schultern an die Wand gepresst, legte er den Kopf in den Nacken und schaute nach oben. Der Loxatl starrte auf ihn herab. Er war direkt über ihm, ungefähr drei Meter höher an der Wand, den Kopf gesenkt, während er mit seiner mit Bartfäden versehenen Schnauze witterte. Der augmetische Harnisch klickte und richtete den Lauf des Werfers auf seine Augen.
    »Schöne Scheiße«, sagte Rawne.
    Von der anderen Straßenseite traf ihn Bandas Hochenergieschuss am Schwanzansatz und fegte den Loxatl von der Wand. Er prallte neben Rawne in einem Regen aus Ziegeln auf den Boden und wand seinen schlangengleichen Körper unter Schmerzen. Flüssigkeit lief aus dem lippenlosen Mund. Rawne drückte die Mündung seines Lasergewehrs in die exponierten Falten seiner Kehle und

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