Das Attentat - 0
Beamter der Arbites beim Regeln des Verkehrs. Der Panzer blieb stehen, als sei er verwirrt. Der Hauptgeschützturm drehte sich, und der Kanonenlauf senkte sich wie das Stielauge eines Zyklopen, um sie anzustarren.
Bonin tauchte aus der Rauchwolke neben dem Panzer auf und warf die Granaten. Sie holperten über den hinteren Teil des Rumpfes und blieben unter dem Rand der achteren Abdeckhaube des Geschützturms liegen.
Milo warf sich vorwärts und riss das Mädchen in dem Augenblick mit sich zu Boden, als das Geschütz des Panzers feuerte.
Und die Granaten explodierten.
In diesem Augenblick fiel Hauptmann Ban Daur, der sich mit seinem Trupp gerade auf einem Verbindungsweg zwischen zwei Fabrikhallen zum Eisenhalle-Sektor befand, so jäh und so schwer zu Boden, dass die Soldaten rings um ihn glaubten, er sei getroffen worden.
»Hauptmann!«, rief Brennan, der zu ihm gelaufen kam. Ein paar funkelnde Laserstrahlen von den Angreifern auf der Böschung zuckten vorbei wie Glühwürmchen. Soldat Solia rief nach einem Sanitäter.
»Ich bin wohlauf«, sagte Daur. Seine Zähne klapperten, als friere er. »Ich meine, ich bin nicht getroffen.«
»Warum sind Sie gefallen, Hauptmann?«, fragte Solia, deren dreckverschmiertes Gesicht grimmige Besorgnis verriet.
»Ich hatte gerade … ein unsagbar schreckliches Gefühl«, sagte Daur und lachte dann verlegen, als ihm aufging, wie albern das klang.
Sein Gesichtsausdruck war ganz und gar nicht albern.
In der stinkenden, wiederaufbereiteten Luft hinten auf dem Transporter trat Curth seufzend einen Schritt von dem herodorischen Soldaten zurück, den sie versucht hatte zusammenzuflicken. Viele weitere Verletzte, die meisten davon Infardi, hatten sich um die Eingangsrampe des schweren Fahrzeugs versammelt. Ab und zu vibrierte das Vehikel, wenn in der Nähe Granaten einschlugen und der Boden bebte.
Curth hörte ein Klirren und fuhr herum. Oberstabsarzt Dorden, der an einer Bahre neben ihr arbeitete, hatte soeben ein ganzes Tablett mit chirurgischen Instrumenten umgeworfen.
»Dorden?«
Er schwankte. Das Gesicht hinter seiner Plastikmaske war grau und sah krank aus.
»Dorden!«, rief Curth und eilte zu ihm.
»Ana? Was ist gerade passiert?«
»Passiert? Was meinen Sie?«
»Haben Sie den Blitz nicht gesehen? Er war so hell …«
»Nein … nicht mehr als der Beschuss, der auf uns niedergeht.«
»So hell …«, flüsterte er.
Die tanithischen Verstärkungen sprangen in dem Augenblick aus ihren Transportern, als die Kolonne der Lastwagen anhielt. Sie hatten eine Kreuzung auf Prinzipal I erreicht, wo die Südgrenze der Sektoren Eisenhalle und Glaswerke begannen. Leichte Panzer und Selbstfahrlafetten des Regiments Civitas Beati ratterten vorbei. Hinzu kamen Salamander und leichte Geschützplattformen aus Lugos gelandeter Streitmacht.
Gaunt überprüfte das Magazin seiner Boltpistole und ging an einem der stehenden Truppentransporter vorbei und zu Corbec, der gerade den Truppführern Anweisungen gab.
»Ich weiß, dass diese Schätzchen hier eine schöne, dicke Panzerung haben«, sagte Corbec gerade, während er mit der Hand gegen den Transporter klopfte, »aber sie bieten auch ein schönes, großes Ziel. Wir haben Straßenkämpfe vor uns, und da sind Sie zu Fuß nützlicher – und sicherer. Also, fertig machen zum Abmarsch, truppweise.«
Er wandte sich an Gaunt. »Wollten Sie noch etwas hinzufügen, Herr Kommissar?«
Gaunt wollte gerade antworten, als Corbec sich plötzlich an den Kopf fasste und schwankte.
»Oberst?«
»O mein Gott-Imperator …«, sagte Corbec, während er Gaunt in die Augen sah. »Haben Sie das gerade nicht gespürt? Haben Sie das gerade nicht gespürt? «
»Ayatani Zweil! Ayatani Zweil, ziehen Sie sich sofort zurück!«, schrie Kilosh ihn an.
»Verstehen Sie denn nicht, Kilosh? Können Sie sich nicht aus Ihrer Steifheit lösen und es sehen?« Zweil zeigte durch die Kapelle auf die Heilige, die ihn mit vorwurfsvollem Schweigen beobachtete.
»Ich lasse die Tempelwachen rufen und Sie hinauswerfen, wenn Sie nicht aufhören und endlich gehen!«, tobte Kilosh.
Zweil, dessen Kopf pulsierte, wollte gerade antworten, als er plötzlich einen rauchigen, rostigen Geschmack im Mund hatte.
Er sah Kilosh an und hustete. Blut spritzte auf seine erhobene Hand.
»Zweil? Was ist los mit Ihnen?«
Ach du lieber Gott-Imperator, dachte Zweil. Jetzt ist es so weit. Ich habe einen Schlaganfall und …
Und mehr dachte er nicht. Er kippte lautlos nach vorne und
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