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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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voll. Wimmelnde Massen singender Pilger, feiernder Soldaten und frohlockender Städter verstopften die Straßen und Alleen der Civitas Beati in einem vereinten, lautstarken und überschwänglichen Ausdruck des Triumphs. Die verwundete Stadt war erwacht und hatte festgestellt, dass sie wunderbarerweise noch am Leben war.
    Ausgedehnte schwarze Rauchwolken trübten das frühe Tageslicht und malten dunkle Flecken auf das kalte Weiß des Himmels. Die Außenbezirke im Norden der Stadt waren immer noch brennende Ruinen voller Fahrzeugwracks und ungezählter Leichen.
    Eine erste Schätzung legte nahe, dass Hunderte von Soldaten und Einwohnern gestorben waren. Die Gemeinde der Pilger war am stärksten betroffen. Tausende hatten die furchtbare Nacht nicht überlebt.
    Doch die Zahl der Toten und die Zerstörungen innerhalb der Civitas schienen niemanden in der Menge zu stören. Sie waren jetzt so unnormal aufgeregt, wie sie zuvor in den Nachtstunden unerklärlich niedergedrückt gewesen waren. Vielleicht einfach zu erklären, denn Menschen sind einfach gestrickte Wesen: Sie lebten noch, sie hatten gewonnen, und sie schwelgten darin.
    Die größte Menschenmenge hatte sich auf der Beatiplaza eingefunden, viele Hunderttausend ausgelassene, jubelnde menschliche Wesen, die alle feierten und sangen und tanzten. Banner flatterten in der morgendlichen Brise, und weiße Blütenblätter flogen wie Konfetti aus den Girlanden um den Hälsen der Leute. Soldaten, deren grinsende Zähne unnatürlich weiß vor dem verkrusteten Dreck auf ihren Gesichtern wirkten, wurden umarmt und geküsst und auf den Schultern getragen. Trommeln schlugen. Die alten Gebetsverstärker der Stadt erschollen. Fabriksirenen heulten.
    Leute standen auf Dächern und Balkonen oder winkten eifrig aus Dachgeschossfenstern. Wimpel und Feuerwerksraketen flogen in den Himmel. An mehreren Straßenecken in der Nähe der Plaza waren Infardi-Prediger auf die Karren ihrer Uhrenschreine gestiegen und animierten zu Gebeten und zum Absingen von Hymnen. Prozessionen der Ekklesiarchie, von Chören angeführt, trugen Reliquien aus den Makropolschreinen durch die Straßen. Ministorum-Arbeiter verstreuten Blüten und Knospen, die wahllos von den agroponischen Anlagen geerntet worden waren.
    Als Gaunt den Teil der Plaza erreichte, wo die Menge am dichtesten stand, trug er Girlanden aus Islumbinen und Irridox um den Hals und war öfter umarmt und geküsst worden, als er zählen konnte. Seine Kleider waren zerfetzt, und er war mit Schnitten, Schrammen und Prellungen übersät. Er trug immer noch die Adler-Standarte, die er einem gefallenen RCB-Soldaten im dicksten Kampfgetümmel kurz vor Tagesanbruch abgenommen hatte.
    Er fühlte sich seltsam benommen, desorientiert. Der Lärm der jubelnden Menge ringsumher kam ihm lauter und bedrückender vor als die bitteren Kämpfe der Nacht. Alles war wie ein Traum, aber er war davon überzeugt, dass dies nur an seiner Erschöpfung lag.
    Auf der kalten, steinigen Ebene der Großen West-Obsidae hatte er im Lauf der Dämmerung bei dem Versuch geholfen, die feindlichen Streitkräfte auszulöschen. Es hatte kein Pardon gegeben, und das war auch gut so, denn der Blutpakt war ein ergebener und verschworener Diener des Erzfeindes der Menschheit.
    Aber sie hatten die Feinde abgeschlachtet. Alle.
    Auf den Glasfeldern jenseits der Nordwestgrenze der Stadt wimmelte es von Leichen und rauchenden Wracks von Kampffahrzeugen. Mit der Beati und dem neuen Kampfesmut konfrontiert, den sie in den Imperiumskriegern wachgerufen hatte, war der Blutpakt geflohen. Biagi und Kaldenbach, die anerkannten Sieger des Kampfes, hatten die Verfolger angeführt und den Feind in der Obsidae ausgelöscht. Nun würden die Winde der Eiswüste, die über dem Westlichen Schutzwall wehten, die Leichen des Blutpakts schrumpeln lassen, und der Bodenfrost würde ihr Fleisch gefriertrocknen. So würden sie als zerbrechliche Mumien zwischen den Trümmern ihrer Panzerwracks liegen bleiben, als Zeugnis des brutalen Eifers einer durch Glauben inspirierten Imperiumsarmee.
    Gaunt erreichte die Plaza. Die Menge stand dicht gedrängt, teilte sich aber, um ihn durchzulassen. Pilger und Bürger der Stadt streckten die Hände nach ihm aus, um ihn zu berühren oder ihm auf die Schulter zu klopfen. Er hinkte und stützte sich auf den Bannerstab.
    Sie stand in der Mitte der Plaza auf einem Chimäre und reckte der jubelnden Menge die Hände entgegen.
    »Herr Kommissar! Herr Kommissar!« Gaunt sah sich um und

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