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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sehen.
    Er kleidete sich gerade an, als sich die Tür öffnete und Rerval eintrat.
    »Bitte um Verzeihung, Herr Kommissar. Ich hätte anklopfen sollen. Ich dachte, Sie schlafen noch.«
    »Weitermachen.«
    Rerval, Corbecs Signalmann und Adjutant, schloss die Tür hinter sich. Er hatte einen Brotbeutel bei sich.
    »Wo ist Beltayn?«, fragte Gaunt.
    »Er war völlig erledigt, Herr Kommissar. Corbec hat ihn zurück ins Quartier befohlen und mich gebeten zu übernehmen. Ich hoffe, das ist Ihnen recht.«
    Gaunt nickte und knöpfte seine Jacke zu. »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Ungefähr vier Stunden, Herr Kommissar. Langsam beruhigt sich alles ein wenig. Hauptmann Daur hält operativ alles zusammen.«
    »Haben wir schon Zahlen?«
    »Das zu sagen steht mir nicht an, Herr Kommissar. Lugo schmeißt heute Abend ein Bankett, bei dem Ihre Teilnahme erwartet wird.«
    »Meinen Sie Marschall Lugo, Rerval?«
    Rerval errötete. Seine Wangen wurden dunkelrot bis auf die lange weiße Narbe im Gesicht, die er sich auf Aexe geholt hatte. »Ja, Herr Kommissar.«
    »Ehrlich gesagt ist mir völlig egal, wie Sie ihn nennen … aber eine schlechte Angewohnheit könnte Sie in Schwierigkeiten bringen.«
    »Ich werde daran denken, Herr Kommissar.«
    Gaunt hatte die Jacke zugeknöpft und sah sich nach seiner Mütze um. Rerval griff in den Brotbeutel, den er trug.
    »Suchen Sie die, Herr Kommissar?«
    Die Mütze war ein wenig staubig und sah ramponiert aus, obwohl sich Rerval alle Mühe gegeben hatte, sie wieder herzurichten.
    »Oberst Corbec hat einen Späher zurück in das Hab geschickt, um sie zu suchen, Herr Kommissar. Aber keine Spur von Ihrer Boltpistole, fürchte ich, also habe ich einstweilen das hier für Sie requiriert.« Rerval holte eine nagelneue Laserpistole in einem schwarzen Lederhalfter aus dem Brotbeutel.
    »Ich danke Ihnen, Rerval«, sagte Gaunt, während er das Halfter anlegte. Er schnallte sich das Schwert um und auch das Kampfmesser und setzte die Mütze auf. Dann hielt er kurz inne. »Ich … ich muss irgendwo unterwegs meinen Umhang verloren haben«, sagte er reumütig. Er schämte sich, es zuzugeben.
    Rerval nahm seinen eigenen Tarnumhang ab. »Nehmen Sie meinen, Herr Kommissar. Bitte, es ist mir eine Ehre. Ich besorge mir einen Neuen.«
    Gaunt nahm das Kleidungsstück, das das Markenzeichen der Tanither war, und nickte Rerval dankend zu. Rervals Geschenk war erstaunlich großzügig, wenn man bedachte, wie eifersüchtig die Tanither ihre Messer und Umhänge hüteten.
    »Wie sehe ich aus?«, fragte Gaunt.
    »Wie ein Welteneroberer, Herr Kommissar.«
    »Sehr freundlich. Wie sehe ich wirklich aus?«
    »Müde, Herr Kommissar.«
    In der Operationszentrale war alles ruhig. Nur die Hälfte der Konsolen war besetzt, und in den meisten Fällen waren es Munitoriumsangestellte, die Dienst taten. Daur saß im Nebenraum und arbeitete sich durch einen Stapel Datentafeln.
    Bei Gaunts Eintreten machte er Anstalten aufzustehen, doch Gaunt bedeutete ihm, Platz zu behalten.
    »Es war eine lange Nacht, Ban. Wie halten Sie das nur durch?«
    Daur lächelte beruhigend. »Ich habe nichts abbekommen. Und jetzt fühle ich mich wie eine Million Kreds. Und Sie?«
    »Müde, aber Sieg ist Sieg. Erfüllt auch die müdesten Knochen mit neuem Feuer.«
    »Aber es ist nicht nur das. Nicht nur der Sieg, meine ich … nach allem, was Sie uns gestern hier gesagt haben. Sie haben sich geirrt, nicht wahr?«
    Gaunt setzte sich neben ihn. »In Bezug auf die Beati?«
    Daur nickte. »Ich habe sie gesehen. Wir alle haben sie gesehen. Im Kampf und danach. Das war keine Hochstaplerin.«
    Gaunt seufzte. »Nein. Nein, ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine war. Vom ersten Augenblick an, als ich sie gesehen habe, war ich sicher … so sicher, wie ich gestern war, dass sie nicht echt ist.«
    »Sie müssen sich gestern geirrt haben, Herr Kommissar«, sagte Daur.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Ban? Bewahren Sie sich einen wachen Verstand. Das Mädchen, das ich gestern getroffen habe, war nicht die Heilige. Das weiß ich in meinem Herzen so sicher wie sonst etwas. Trotz ihrer Leidenschaft und Überzeugung war sie nicht echt. Die Frau, die letzte Nacht aufgetaucht ist … tja, die war alles, was die andere nicht war. Ich weiß nicht, was passiert ist … aber etwas sehr Seltsames hat stattgefunden, während diese Schlacht getobt hat.«
    »Dafür danke ich dem Gott-Imperator!«
    »In der Tat, der Imperator beschützt. Aber bewahren Sie sich einen wachen

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