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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Velosade.
     
    Die Seitenbatterien der Omnia Vincit flammten auf und blieben so. Die Schilde der Navarre absorbierten den gnadenlosen Beschuss mehrere Sekunden lang und wirbelten und schillerten dabei wie geschmolzenes Glas. Dann brachen sie langsam zusammen. Die Navarre sackte mit geborstenem Rumpf und brennend weg. Ihre Antigrav-Vorrichtungen waren nicht mehr in Betrieb, und sie stürzte mit dem Heck voran der Gravitationsquelle des Planeten entgegen. Eine schwere Explosion zerstörte das Schiff von innen, bevor es auf die Atmosphäre traf.
    Auf der Brücke der Navarre versuchte der Erste Offizier Kreff immer noch, die Omnia Vincit auf der Flottenfrequenz zu erreichen, als er starb.
    Die Trümmer der Navarre regneten der Oberfläche Herodors entgegen und wurden in den oberen Atmosphärenschichten zu glühenden Meteoriten.
     
    Einer dieser Meteoriten war eine ganz normale Rettungskapsel. Sie ruckte und bebte heftig und klapperte und vibrierte auf ihrem Sturzflug.
    Die beiden zwergenhaften Psioniker heulten vor Entsetzen und zuckten bei jedem Ruck zusammen. Der große Mann in den grünen Seidengewändern murmelte ihnen beruhigende Worte des Trostes zu, als seien sie seine Kinder, während seine massigen, tätowierten Arme sie festhielten.
    »Wir sind gleich da«, sagte Pater Sünde. »Jeden Augenblick …«
    »Sind Sie bereit?«, fragte Mkvenner leichthin.
    Gol Kolea zog die Vorderseite seiner Uniformjacke gerade und nickte. Seite an Seite marschierten sie durch den Eingang zum Quartier der Tanither.
    Der Weckruf war ein paar Minuten zuvor ergangen, und die Soldaten standen gerade auf. Wasserkessel klapperten auf Ofenringen, und Männer zogen sich an.
    Es war wie jeden Morgen in der Garde, simple Routine. Nur der Ort der Unterbringung – allem Anschein nach eine Schola, überlegte Kolea – war anders.
    Das ließ ihn lächeln.
    »Morgen, Gol«, sagte Obel im Vorbeigehen. Kolea nickte. Niemand beachtete ihn. Die Neuigkeiten waren noch nicht bis hierher vorgedrungen.
    Er wanderte durch die Reihen der Kojen und sah sich auf der Suche nach vertrauten Gesichtern um. Tief im Herzen verspürte er Trauer darüber, dass einige Gesichter nicht mehr da waren. Muril … Piet Gutes … Gleich noch mal Bragg …
    »Das ist Ihres«, sagte Mkvenner.
    Kolea blieb stehen und schaute auf ein ungemachtes Feldbett. Sein Rucksack war da.
    Er sah zu Mkvenner hoch. Der hagere Tanither erwiderte den Blick und schüttelte den Kopf. »Eine Nacht, die ich nicht vergessen werde. Ein Gefallen, den ich zu erwidern gedenke.«
    »Kein Grund, Ven.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet«, sagte Mkvenner. »Das müssen Sie bei mir wieder gutmachen.«
    Kolea grinste.
    »Ich sehe Sie später, Kolea«, sagte Mkvenner und ging durch den Schlafsaal davon.
    Kolea saß einen Moment still da, während es rings um ihn geschäftig wurde. Dann zog er Jacke und Unterhemd aus und öffnete seinen Rucksack, um ein frisches Hemd herauszuholen. Das Gewicht der Gipsfigur in seiner Jackentasche erinnerte ihn daran, dass sie da war. Er holte sie heraus, betrachtete sie einen Moment und verstaute sie dann um der Sicherheit willen in seinem Rucksack.
    Er fand ein zusammengefaltetes Unterhemd und schüttelte es aus, um es anzuziehen.
    »Du weißt, wie man sich anzieht, oder nicht, Gakschädel?«
    Kolea sah auf. Cuu kam in Unterhose vorbei, geradewegs aus dem Duschenblock. Er hatte sich ein Handtuch um die Schultern gelegt. Die schmerzhaft weiße, ungesunde Haut seines mageren, sehnigen Leibs war mit primitiven Tätowierungen übersät. Er grinste Kolea höhnisch an.
    »Soll ich helfen, Gakschädel? Soll ich dir beim Anziehen helfen, du erbärmlicher Gakschädel?« Cuus Stimme war leise, aber scharf. »Soll ich dir auch den Arsch abwischen? So sicher wie sicher soll ich das.« Er lachte.
    »Sie müssen in meiner Abwesenheit ziemlich runtergekommen sein«, sagte Kolea leise.
    »Hä?«
    »Sie waren schon immer ein kleiner Scheißer, Cuu, aber einen hirngeschädigten Veteran zu piesacken? Wo ist Ihr Gefühl für Regimentsehre geblieben, Sie hinterhältige Eiterbeule?«
    Cuus Augen und Mund öffneten sich sehr weit. Er wich einen Schritt zurück. In ihrer unmittelbaren Umgebung war es plötzlich sehr still geworden.
    Kolea erhob sich. Er überragte Cuu, und sein nackter Oberkörper mit den Armen war massiv, vor allem neben Cuus knochiger Gestalt.
    »Du … du …«, stammelte Cuu.
    »Ja, ich. Ich bin wieder da. Und jetzt verschwinde, bevor ich dir dein Rattengenick

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