Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ihr entfernt im Gras ausgestreckt und schnarchte
gleichmäßig. Der andere lehnte, ein Gewehr in den Armen, gegen die Tür des
Cadillac und war tatsächlich wach. Er grinste, als ich ihn anblickte, und
blinzelte mir zu.
    Ich blinzelte zurück und sah
dann wieder Greta an. »Ich kann daran nichts aussetzen«, sagte ich. »Im
Gegenteil, mir scheint alles in bester Ordnung. Was hast du gegen Schlaf
einzuwenden?«
    »An einem so schönen Nachmittag
wie heute?« fragte sie schockiert. »Wir werden diesen Nachmittag nicht
vergeuden, Al. Wir werden einen Spaziergang machen und nachsehen, was der Fluß
auf der anderen Seite des Berges treibt.«
    »Er hat sich um seine eigenen
Angelegenheiten gekümmert, als wir auf dem Weg herauf an ihm vorüberkamen«,
sagte ich mürrisch. »Und genau das wird er jetzt auch noch tun.«
    Als Greta aufstand, legte ich
mich erneut ins Gras zurück. »Nein, kommt nicht in Frage«, sagte sie schnell
und bohrte Ihren Absatz kräftig in meinen Solarplexus. Hummer und Champagner
brachen in gequältes Protestgeschrei aus, was mich bewog, schnell aufzusitzen
mich heftig nach Luft zu schnappen.
    »Wir werden einen Spaziergang
machen, Geliebter«, sagte sie mit Entschiedenheit, »und wenn ich dich tragen
muß.«
    Was nützte es? Ich knurrte
unglücklich vor mich hin und stand mühsam auf. »Du bist die reinste Sklaventreiberin«,
erklärte ich ihr. »Ich hätte dich schon gar nicht erst mitbringen sollen.«
    »Du wirst faul«, sagte sie
kalt. »Das ist schlecht, weil du auch gleichzeitig älter wirst — fett,
glatzköpfig und faul!«
    »Ich bin weder fett noch
glatzköpfig«, sagte ich würdevoll. »Faul vielleicht, aber das liegt in der
Familie. Mein alter Herr pflegte vor dem Kaminfeuer zu sitzen und zu weinen,
wenn sein Bart Feuer fing.«
    Sie blickte mich mitleidig an.
»Ich kann mich noch erinnern, als ich zum erstenmal diese Geschichte belacht habe: Es war in irgendeiner der unteren Klassen der
Oberschule.«
    »Was — sogar während des
Bürgerkrieges wurde Schule gehalten?« fragte ich interessiert. Ihr Absatz fuhr
gegen mein Schienbein, und ich hinkte die ersten zwanzig Meter unseres Ausflugs.
    »Ist es nicht wundervoll?«
Greta holte tief Luft, was ihre Bluse nahezu zum Bersten brachte. »Die
Schönheit der Natur — wir wollen sie wirklich genießen, Al.«
    »Genau das habe ich gestern nacht gesagt und...«
    »Al!« In ihren Augen lag ein
bösartiges Funkeln.
    »Okay«, sagte ich hastig. »Wenn
du mir deinen Absatz noch gegen mein anderes
Schienbein stößt, brauche ich Krücken.«
    Wir gingen eine Weile, bis wir
die Spitze des Hügels erreicht hatten, und ich begriff, warum Greta mich hier
heraufgeschleppt hatte. Etwa sechzig Meter tiefer rauschte der Fluß durch sein
felsiges Bett auf den tiefsten Punkt des Tales zu, ein paar Kilometer von der
Stelle entfernt, an der wir standen.
    »Hier«, sagte Greta
triumphierend, »wie findest du das?«
    »Reizend«, sagte ich. »Wie alle
Wunder der Natur, und ich werde sie mir in sechs abgeschlossenen Episoden der
Sonntagsbeilagen zu Gemüte führen, danke schön. Jetzt gehen wir zurück und
schlafen.«
    »Das ist doch absurd!«
schnaubte sie. »Glaubst du vielleicht, ich wäre hier heraufgestiegen, nur um
einen einzigen Blick auf die Landschaft zu werfen? Ich werde hinuntergehen und
meine Füße in diesem Bergfluß baden.«
    »Viel Vergnügen!« sagte ich.
»Paß auf, daß du keine Blasen kriegst.«
    »Kommst du mit — oder willst du heute abend allein essen?« fragte sie liebenswürdig.
    »Ich hasse es, allein zu
essen«, gab ich widerwillig zu.
    Sie ergriff meine Hand und
rannte mit einem Ruck los, so daß mein Arm beinahe ausgerissen wurde. Im
nächsten Augenblick rasten wir den steilen Abhang zum Fluß hinunter. Ich machte
einen verzweifelten Satz, um einem riesigen Felsbrocken auszuweichen, und
verfiel dann in Riesenschritte, als ob ich mich in einer Mondatmosphäre
befände, in der die Schwerkraft weitgehend aufgehoben ist. Hinter mir konnte
ich Greta hilflos lachen hören, aber ich konnte mir nicht leisten
zurückzublicken.
    Ich lehnte mich nach hinten und
versuchte, meine Absätze in den Boden zu graben. Langsam verlangsamte sich mein
Tempo. Greta sauste an mir vorbei wie eine interkontinentale Rakete, die in
ihre Bahn eingeschossen wird, verlor ihr Gleichgewicht und stürzte hilflos
kopfüber den mit Gras bewachsenen Abhang zum Flußufer hinab.
    Den Bruchteil einer Sekunde
später wurde ich durch den Anblick zweier langer, schlanker,

Weitere Kostenlose Bücher