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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Bryan an.
    »Dann ist das also das Ende«,
sagte er, als ich ihm die Geschichte erzählt hatte, mit einer Stimme, die wie
betäubt klang, »nun, nachdem die drei tot sind. Eine Grand Jury wäre jetzt die
reine Farce. Ohne Lois Teals Aussage könnte ich nicht
einmal Sie als Zeugen aufrufen, so wie die Dinge mit Ihnen stehen. Es gibt noch
ein paar andere Leute, die sich erboten haben, als Zeugen auszusagen; aber ich
werde sie im Leben nicht wiedersehen, wenn sie gehört haben, was der kleinen Teal zugestoßen ist.«
    »Wir haben bis morgen Zeit, um
etwas zu unternehmen«, sagte ich. »Noch immer besteht eine Chance.«
    »Ich möchte keine Blasphemie
betreiben, Wheeler«, sagte Bryan freundlich. »Aber können Sie Tote
wiedererwecken?« Ich hörte ein Klicken im Apparat, als er auflegte.
    Ich rief Lavers an und erzählte ihm das Ganze. Während er noch nicht wiederzugebende Flüche
stammelte, bat ich ihn, Parker Bescheid zu sagen, und erklärte ihm, ich führe
jetzt sofort in die Stadt zurück.
    »Sie können ebensogut in entgegengesetzter Richtung von Pine City in die
Welt wandern, Wheeler«, brummte Lavers .
    »Ich werde in etwa zwei Stunden
bei Bryan sein«, sagte ich. »Kommen Sie auch dorthin?«
    »Haben Sie vor, dort Totenwache
zu halten?«
    »Wenn Sie eine Flasche
mitbringen«, sagte ich und legte auf, bevor er noch einen Haufen weiterer
Fragen stellen konnte.
    Einer von Simpsons Männern
erklärte sich bereit, uns mit seinem Wagen in die Stadt zurückzufahren, während
der andere auf die Leute von der Mordabteilung wartete. Als ich ins
Schlafzimmer trat, schlief Greta fest. Ich nahm sie auf meine Arme und trug sie
in den Wagen hinaus, ohne sie zu wecken. Sie schlief die ganze Fahrt über, und
ich mußte sie wachrütteln, als der Wagen vor meiner Wohnung hielt.
    Während ich uns etwas zu
trinken zurechtmachte, warf sie zum erstenmal einen
Blick in den nächsten Spiegel und schrie entsetzt auf. Vielleicht waren es die
dunklen Striemen an ihrem Hals — oder die Schmutzflecken auf ihrem Gesicht —
oder das Wollkleid, das beim Trocknen noch mehr eingegangen war. Der Saum
reichte nicht mehr ganz bis zum oberen Rand ihrer Strümpfe, und der Stoff umgab
sie wie eine zweite Haut.
    »Al!« kreischte sie. »So wie
ich aussehe, kann ich nirgendwo hingehen.«
    Ich warf einen Blick auf meine
Uhr. »Wir sind in einer halben Stunde mit dem Stellvertretenden Staatsanwalt
und dem Countysheriff verabredet. Ich möchte, daß du
dabei bist.«
    »So nicht«, sagte sie
entschieden und ging auf die Tür zu.
    »Wohin gehst du?« fragte ich.
    »Nach Hause! Ich will mich
umziehen und vorher duschen und einiges andere tun«, sagte sie.
    »Okay.« Ich wußte Besseres, als
mich mit einer Frau über gewisse Dinge zu streiten. »Aber du hast nur eine
halbe Stunde Zeit, dann mußt du bei Bryan sein.« Ich gab ihr die Adresse und
überlegte mir dann die Sache anders. »Nein — mein Wagen steht noch immer bei
dir zu Hause. Ich werde ein Taxi bis zu dir nehmen und uns dann beide
hinfahren. Wie willst du nach Hause kommen?«
    »Auf die gleiche Weise wie du«,
sagte sie. »Hoffentlich kommst du zu spät.« Sie öffnete die Wohnungstür und
trat in den Korridor hinaus.
    »He!« rief ich ihr nach. »Was soll
ich mit deinem Drink anfangen?«
    Sie gab eine Reihe
hundsgemeiner Vorschläge von sich, aber ich trank statt
dessen ihr Glas zusammen mit meinem eigenen leer. Dann duschte ich mich
schnell, zog mich um und schob diesmal den Achtunddreißiger -Polizeicolt
ein.
    Nachdem mich das Taxi vor
Gretas Haus abgesetzt hatte, brauchte ich nur noch zwanzig Minuten zu warten,
bis sie fertig war — dann fuhren wir mit dem Healey zu Bryan. Sowohl er als
auch Lavers warteten auf uns, und beide betrachteten
Greta neugierig.
    »Das hier ist Miss Waring .« Ich stellte die beiden vor. »Sie weiß über die
ganze Sache Bescheid. Sie war mit mir beim Picknick, und wir beide sind die
einzigen Überlebenden. Sie können sich auf ihre Diskretion verlassen.«
    »Ich weiß nicht, inwiefern wir
jetzt noch diskret zu sein brauchen, Wheeler«, sagte Bryan. »Wie ich Ihnen
schon am Telefon klargemacht habe — nun, nachdem Lois Teal tot ist, sind wir erledigt.«
    »Es sei denn, wir können ihren
Mörder finden«, brummte Lavers . »Parker konzentriert
im Augenblick praktisch seine ganzen Leute auf den Fall.«
    »Wie lange wird es dauern, bis
sie den Mörder finden — sofern sie ihn überhaupt finden?« Bryan schüttelte
bedächtig den Kopf. »Ist Ihnen klar, daß ich den

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