Das Attentat
habe.«
»Wollen Sie mir die ganze Nacht
zuhören?« fragte sie neugierig. »Wofür halten Sie mich — für eine Musikbox?«
Ich rutschte auf der Couch so
nahe auf sie zu, wie es nur irgend ging, ohne mich auf ihren Schoß zu setzen.
Nicht daß ich etwas dagegen gehabt hätte, aber vielleicht hätten ihr hundertachtzig
Pfund Wheeler hier und dort blaue Flecken eingetragen.
»Der Schauplatz hier ist für
eine große Szene ausgezeichnet geeignet«, murmelte ich, während ich den Arm um
ihre Schultern legte und sie an mich zog und spürte, wie sich ihre festen
Brüste gegen mich preßten. »Gedämpftes Licht, eine behagliche Couch, eine
gutversehene Bar. Nur eine Kleinigkeit, Süße: Sollten wir nicht für den Fall,
daß Douglas herein gewandert kommt, um seinem Mutter-Image gute Nacht zu sagen,
die Tür abschließen?«
»Er weiß genau, daß er das
nicht darf«, sagte sie leise. »Aber wenn es Sie beunruhigt, Lieber, werde ich
sie verschließen. Ich möchte nicht, daß Sie Ihre Konzentrationskraft einbüßen.«
Sie stand von der Couch auf,
ging zur Tür hinüber und schloß sie ab. Als sie zurückkehrte, blieb sie ein
paar Sekunden lang stehen und blickte auf mich herab — dann begann sie, den
Kimono langsam aufzuknöpfen. Als der letzte Knopf geöffnet war, zuckte sie mit
den Schultern und die zarte Seide glitt langsam an ihrem schönen Körper herab
und landete als weicher Hügel auf dem Boden.
Darunter trug sie nur schwarze
Seide — bikiniartige Höschen. In dem weichen, gedämpften Licht des Zimmers
schimmerte ihre Haut mit warmem Schein. Sie beugte sich zu mir herab, und ich
sah den Diamantanhänger hin und her schwingen. Ich umfaßte ihre Taille, zog sie
zu mir herab. Meine Hände glitten über die kräftigen Kurven ihrer Hüften.
Greta schauderte plötzlich ein
wenig, und in ihren Augen funkelte grünes Feuer. »Al«, flüsterte sie. »Sanfte
Männer kann ich nicht ertragen!«
NEUNTES KAPITEL
Z wei Tage vergingen — zwei
hübsche faule Tage, in denen es nichts zu tun gab, und Greta beteiligte sich am
Nichtstun. Offiziell war ich nach wie vor ein abgetakelter Lieutenant, und
Greta sorgte dafür, daß mir keine Zeit blieb, darüber zu trauern.
Am Abend des ersten Tages
stellte ich ihr mein HiFi -Gerät vor, und die beiden
befreundeten sich. Zu sehr sogar: Es war so, daß der Apparat sie immer zwei
Platten länger in Anspruch nahm, als ich geplant hatte — und vier Seiten Langspielplatten
nehmen etwa vierzehn Tage in Anspruch, wenn man die Sache vom Standpunkt eines
vor Erwartung berstenden Mannes aus betrachtet. Ich kam so weit, daß ich
ernsthaft in Betracht zog, die Maschinerie zu vernichten.
Am Nachmittag des zweiten Tages
bekam ich einen Anruf vom Stellvertretenden Staatsanwalt.
»Die Grand Jury ist für
übermorgen einberufen«, sagte er.
»Großartig!« sagte ich. »Klappt
sonst auch alles?«
»Es scheint so«, sagte Bryan.
»Nur eins macht mir Sorge, und ich habe eigentlich irgendwie gehofft, daß Sie
mir dabei vielleicht helfen könnten, Wheeler.«
»Ich will es gern versuchen«,
sagte ich.
»Es handelt sich um Lois Teal «, sagte er. »Ich mache mir Sorgen um sie. Ich meine damit
nicht ihre Sicherheit, ich bin überzeugt, sie ist dort oben in der Hütte des
Richters mit ihren vier Bewachern gut aufgehoben. Es ist ihr seelischer
Zustand. Ich habe sie heute vormittag gesehen, und
sie ist entsetzlich deprimiert — völlig in sich selbst vergraben. Natürlich
trauert sie noch um ihre Schwester, aber ich fürchte, daß sie, wenn nicht bald
der Versuch unternommen wird, sie aufzumuntern, möglicherweise... Nun, Sie
wissen schon, was ich meine?«
»Überschnappt?« sagte ich
elegant.
»Nun«, Bryans Stimme klang
gequält, »vielleicht könnte man es so ausdrücken.«
»Was kann ich dagegen tun?«
»Sie könnten sie besuchen-.
Vielleicht morgen? Versuchen Sie, sie aufzumuntern.«
»Mit Vergnügen«, sagte ich.
»Ich werde morgen gleich nach dem Lunch hinauffahren.«
»Sehr gut.« Seine Stimme klang
erfreut. »Das rechne ich Ihnen hoch an, Wheeler.«
Ich war an diesem Abend mit
Greta in deren Wohnung zum Essen verabredet und traf kurz nach sieben bei ihr
ein. Sie erwartete mich auf der Zufahrt und trug ein einfaches Kleid aus
eisblauem Chiffon, das sicher nicht mehr als ein paar hundert Dollar gekostet
hatte.
»Al, Süßer«, sagte sie voller
Wärme, »ich habe heute abend eine wundervolle
Überraschung für dich.«
»Du meinst, wir werden unser
Schäferstündchen
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